Erfolg trotz Kälte: Street Food Festival begeistert 1.500

Tachov. Trotz schlechter Wettervorhersage lockte das bayerisch-tschechische Street Food Festival am 14. September rund 1.500 Besucher an. Verbesserte Organisation gegenüber dem Vorjahr sorgte für ein vielfältiges Angebot und ein reichhaltiges Rahmenprogramm.

Zauberer Marco Knott aus Bärnau. Foto: Matouš Horáček
Zauberer Marco Knott aus Bärnau. Foto: Matouš Horáček
Festivalbesucher beim Chili-Contest. Foto: Matouš Horáček
Festivalbesucher beim Chili-Contest. Foto: Matouš Horáček
(von links) Lukáš Kosina, Hauptveranstalter vom Bayerisch-tschechischen
Verein für Freundschaft und Zusammenarbeit, Ida Pětioká, Mitveranstalterin
vom Verein Via Carolina-Goldene Straße, Miroslav Plevný, tschechischer
Senator, Michael Schedl, 2. Bürgermeister von Bärnau, Petr Vrána, 1.
Bürgermeister von Tachov. Foto: Matouš Horáček
(von links) Lukáš Kosina, Hauptveranstalter vom Bayerisch-tschechischen Verein für Freundschaft und Zusammenarbeit, Ida Pětioká, Mitveranstalterin vom Verein Via Carolina-Goldene Straße, Miroslav Plevný, tschechischer Senator, Michael Schedl, 2. Bürgermeister von Bärnau, Petr Vrána, 1. Bürgermeister von Tachov. Foto: Matouš Horáček
Steckerfisch war am Foodfestival einer der am meisten gefragten Gerichte. Foto: Matouš Horáček
Steckerfisch war am Foodfestival einer der am meisten gefragten Gerichte. Foto: Matouš Horáček
Kochshow mit Kartsten Heßing. Foto: Matouš Horáček
Kochshow mit Kartsten Heßing. Foto: Matouš Horáček
Foto: Matouš Horáček
Foto: Matouš Horáček
Foto: Matouš Horáček
Foto: Matouš Horáček
Foto: Matouš Horáček

Trotz einer sehr ungünstigen Wettervorhersage und eines kalten Samstags zog das Nachbarschaftsfestival in Tachov am 14. September rund 1.500 Besucher an, die Speisen von Profiköchen wie auch von ihren Nachbarn probieren und sich beim gemeinsamen Programm amüsieren konnten.

Erfolg durch Vorbereitung

Die Veranstalter des bayerisch-tschechischen nachbarschaftlichen Street Food Festivals haben aus den Fehlern des Vorjahres gelernt und sich bemüht, eine ausreichende Anzahl von Ständen mit Speisen und Getränken den Besuchern anzubieten. Gleichzeitig haben sie ein reichhaltiges Rahmenprogramm vorbereitet, um den Besuchern den Aufenthalt im Festivaldorf noch interessanter zu gestalten. Neben lokalen und bayerischen Bands traten mit ihren Shows auch Köche auf, und ein bekannter Zauberer aus Bärnau verzauberte viele Besucher mit seinen Künsten. Das Fest wurde nicht nur von Vertretern der Stadtverwaltungen von Tachov und Bärnau besucht, sondern auch vom tschechischen Senator Miroslav Plevný.

Allerdings wurde das Festival durch die Wettervorhersage stark beeinträchtigt. „Ursprünglich hatten wir 40 Stände mit Speisen und Getränken vorgesehen, aber leider haben einige Standbetreiber ihre Teilnahme in letzter Minute wegen der schlechten Wettervorhersage abgesagt“, sagte der Hauptveranstalter des Festes, Lukáš Kosina vom Bayerisch-tschechischen Verein für Freundschaft und Zusammenarbeit. Er fügte hinzu: „Heute ist es kalt, aber zum Glück regnet es nicht, der Wind hat aufgehört und zeitweise scheint sogar die Sonne, was sich in einer sehr guten Besucherzahl widerspiegelt. Sie ist nicht so groß wie im letzten Jahr, aber das ist angesichts der Umstände verständlich. Um ehrlich zu sein, haben wir uns wirklich Sorgen gemacht, ob überhaupt Leute kommen, denn es sah gar nicht danach aus.“

Vielfältiges Angebot an Hausmannskost

Das bayerisch-tschechische Nachbarschaftsfestival steht ganz im Zeichen des Geschmacks und des nachbarschaftlichen Miteinanders an der Grenze zweier europäischer Länder. Deshalb gab es eine Reihe von Ständen mit bayerischen Spezialitäten, aber auch Gemeinschaftsstände von Tachauer Nachbarn, die ursprünglich aus Vietnam, der Ukraine, Bulgarien oder der Türkei stammen. Es war der authentische Geschmack der nach traditionellen Familienrezepten zubereiteten Speisen, der viele Menschen zu den leckeren Gerichten lockte.

Wie im letzten Jahr glänzte der Stand der vietnamesischen Gemeinschaft und der Stand mit frisch gegrillten Forellen aus Bayern. Viele Besucher lobten dabei den authentischen Geschmack. „Die Gelegenheit, eine großartige vietnamesische Schweinsbrust mit hausgemachter scharfer Soße zu essen, ukrainischen Leberkuchen zu probieren, Fisch, der gestern noch in Bärnau im Wasser schwamm, und das alles mit einem großartigen Zoigl-Bier herunterzuspülen, ist einfach ein tolles Erlebnis.“ Einer der Besucher konnte seine Begeisterung nicht verbergen.

Matouš Horáček, Mitveranstalter des Festivals, erklärte, warum den Gemeinschaftsständen so viel Platz eingeräumt wird: „Wir leben alle in derselben Stadt und wissen oft zu wenig voneinander. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie auf Reisen durch fremde Länder, Grenzen zwischen den Menschen gebrochen werden, wenn man zu einem gedeckten Tisch eingeladen wird. Deshalb wollen wir, auf unserem Festival Raum für solche Begegnungen schaffen. Viele von uns Tachauern sind in unsere Stadt gezogen oder ihre Vorfahren kamen von weit hierher. Einigen fiel es lange Zeit schwer, diesen Ort als ihre Heimat zu betrachten, und so wollen wir mit unserem Festival ein wenig dazu beitragen, dieses Gefühl von Heimat und freundschaftlichem Nachbarschaftsleben zu verbessern.“

Standbetreiber meisterten den Ansturm der Besucher

Obwohl sich an einigen Ständen Schlangen bildeten, musste niemand lange auf sein Essen oder sein Getränk warten, denn die Standbetreiber waren gut auf den Ansturm vorbereitet. Und die Besucher konnten wirklich von jedem etwas probieren. Es gab Spezialitäten von einheimischen Köchen, wie auch von Köchen aus anderen Teilen des Landes, aber die Besucher mussten auch auf die beliebten Langos oder Waffeln nicht verzichten. Einen Stand hatte auch die berühmte Tachauer Sportbar Májovka: „Wir haben für die Besucher Schlachtspezialitäten wie zum Beispiel die Schlachtsuppe (Prdelačka) oder Leberwürste gekocht, und wir grillen auch Fleisch in einer Wanne. Dem Interesse nach unseren Speisen zu urteilen, gehen wir davon aus, dass unser gekochtes Essen gerade so ausreichen wird“, sagte Standinhaber Slavomír Kozák.

Auch die Bierliebhaber kamen auf ihre Kosten, denn das Angebot war vielfältig, auch wenn einige Brauereien ihre Teilnahme in letzter Minute absagten. Die Brauerei Vlastus aus Tachov, die beliebte regionale Brauerei Chodovar wie auch die bayerischen Standbetreiber hatten ihre Spezialitäten im Angebot. Auch das Angebot an alkoholfreien Getränken war groß, und angesichts des Wetters gab es auch heiße Getränke, die einige Standbetreiber kurzerhand ins Sortiment aufnahmen.

Das Rahmenprogramm unterhielt jeden Besucher

Jan Beniak gewann zum dritten Mal in Folge den Wettbewerb im Chili-Essen. Der Wettbewerb ist immer sehr attraktiv für die Zuschauer. Diesmal kam der Champion allerdings ganz schön ins Schwitzen, denn erst die dritte Carolina-Reaper-Paprika entschied über den Sieger. In einem knappen Wettkampf siegte er unter der tosenden Unterstützung des Publikums. Das Team von Májovka verteidigte auch ihren Sieg im Wettbewerb um den besten Feststand und das Team von Tachov in der Bier-Staffel.

Während des gesamten Festes spielte Musik von lokalen und bayerischen Bands. Zu den überraschendsten Interpreten gehörte sicherlich die bayerische Band Widersacher aller Liedermacher, deren Auftritt das tschechische und deutsche Publikum begeisterte. Aber alle Interpreten fanden ihr Publikum, sei es die Blaskapelle Thanhausen oder die Tachauer Sebranka. Die Bands Sounds’n’Stereo und Storno beendeten das Festival nach Einbruch der Dunkelheit mit der Unterstützung vieler Fans.

Eine interessante Abwechslung und gleichzeitig eine Verbesserung im Vergleich zum letzten Jahr war die Kochshow des bayerischen Kochs Karsten Heßing und des Pilsner Petr Smazal, deren Gerichte die Besucher anschließend probieren konnten. Während sich Stiftlandgriller Karsten Heßing für eine Fischspezialität aus typischen Zutaten aus dem Stiftland – dem Land der tausend Teiche – entschied, bot Petr Smazal von MAD BBQ dem Publikum ein Punk-Barbecue, das hauptsächlich aus Gemüse, Obst und Rindfleisch bestand.

Und wer Glück hatte, konnte unter dem Publikum Marco Knott, einen Zauberer aus Bärnau treffen, der den staunenden Gästen Mikromagie auf der eigenen Haut vorführte.

Alle Auftretenden und das gesamte Programm wurde dank mehrerer Dolmetscher ins Tschechische und Deutsche übersetzt. So verpasste kein Besucher etwas. „Die Arbeit an solch einem großen Festival ist immer eine Herausforderung, aber die Reaktionen um uns herum haben gezeigt, dass es uns dieses Jahr gelungen ist, und ich bin sehr froh, dass das Wetter am Ende doch noch mitgespielt hat. Dieses Jahr ist es unser drittes gemeinsames Festival, das wir mit der Unterstützung der Euregio Egrensis in unserer Grenzregion veranstaltet haben“, sagte Ida Pětioká, Festivalorganisatorin der Via Carolina – Goldene Straße.

Tachauer Sehenswürdigkeiten erwachten am Europäischen Tag des Kulturerbes zum Leben

Dank des Europäischen Tages des Kulturerbes hatten die Besucher des Festivals auch die Möglichkeit, Tachauer Denkmäler zu besuchen, von denen einige normalerweise nicht für die Öffentlichkeit geöffnet sind. Außerdem bereiteten die Betreiber der historischen Gebäude Kostproben von Speisen vor, die mit der Geschichte des jeweiligen Denkmals in Verbindung standen. In der Kirche Mariä Himmelfahrt zum Beispiel konnten sie nach der Besteigung des Kirchturms den Messwein probieren, auf der Burg warfen sie einen Blick in die Kochtöpfe der Familie Windischgrätz und im Museum des Böhmischen Waldes wurde Franziskaner-Pflaumenkuchen serviert.

Jana Hutníková, die Direktorin des Museums des Böhmischen Waldes, fasste den Tag der offenen Tür als Erfolg zusammen: „Rund hundert Besucher kamen in die Heinrich-Adler-Fabrik. Auch unsere Kolleginnen und Kollegen im Museum hatten alle Hände voll zu tun. Vor allem am Vormittag war das Interesse der Öffentlichkeit groß, und soweit ich weiß, waren auch viele Menschen in der Kirche.“

Der Bürgermeister von Tachov, Petr Vrána, lobte die gesamte Veranstaltung und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. „Das Festival ist eines der Beispiele unserer guten nachbarschaftlichen Zusammenarbeit und es spiegelt jahrhundertelange gemeinsame bayerisch-tschechische Geschichte wider, die sich auf beiden Seiten der Grenze auch in der Kochkunst bemerkbar macht. Die Anwesenheit von Gemeinschaftsständen bietet die Möglichkeit, traditionelle Gerichte aus der ursprünglichen Heimat unserer neuen Nachbarn zu kosten. Trotz des schlechten Wetters war das Fest ein Erfolg, und dafür möchte ich den Organisatoren vom Bayerisch-tschechischer Verein für Freundschaft und Zusammenarbeit und dem bayerischen Verein Via Carolina – Goldene Straße danken. Mein Dank gilt auch allen Standbetreibern und Köchen, den Künstlern und Wettbewerbern auf der Bühne und nicht zuletzt allen Besuchern, die gekommen sind, um das unglaublich vielfältige Mosaik an Aromen und Geschmäckern zu probieren.“

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