Kreisliga Nord: Wenn Fußball zur Nebensache wird
Weiden. Das Kreisligaderby zwischen Tremmersdorf und Kirchenthumbach wurde aufgrund eines traurigen Vorfalls abgesagt. Die Fußballfamilie trauert mit der Familie und dem FC Tremmersdorf-Speinshart um einen jungen Spieler.

Kreisliga Nord, 2. Spieltag
Sonntag, 28. Juli
FC Tremmersdorf-Speinshart – SC Kirchenthumbach abgesagt
Es sollte ein wunderbarer Sportfestausklang sein, das Derby gegen Kirchenthumbach. Doch leider wurde es ein sehr trauriger Tag. Am Mittag sagten die Gastgeber das Spiel ab, der SC stimmte dem natürlich sofort zu. Ein junger Spieler des FC Tremmersdorf-Speinshart war tot aufgefunden worden. Die ganze Fußballfamilie trauert mit der Familie und dem Fußballverein. Stellvertretend für viele Vereine steht die Nachricht von Fabian Hirmer, dem Trainer der SpVgg Schirmitz: „In Namen des gesamten Verins sprechen wir dem FC Tremmersdorf sowie der Familie und den Freunden des jungen Fußballers unser aufrichtiges Beileid aus. Wir wünschen viel Kraft und sind in Gedanken bei euch! Zusammenhalt ist in diesen Zeiten das Wichtigste, unabhängig von allen fußballerischen Ereignissen.“ Dem schließen wir uns selbstverständlich an.
DJK Irchenrieth – TSV Reuth 1:3 (0:2)
„Es war eine verdiente Niederlage, die auch deutlicher ausfallen hätte können“, gestand Andi Stolorz von der DJK. Die Gäste spielten clever und führten bereits zur Halbzeit durch Justus Bader und Christoph Kastner mit 2:0. „In der ersten Halbzeit haben wir uns ein deutliches Chancenplus erspielt und verdient geführt“, betonte Hans Stangl, sportlicher Leiter des TSV Reuth. In der zweiten Halbzeit wurden die Gastgeber etwas besser, zumal Reuth das Ergebnis nur noch verwalten wollte. Doch ein Elfmetertreffer des Reuthers Matthias Jonak machte alle Bemühungen der Heimelf zunichte. „In der zweiten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir unsere Konter zu unsauber ausgespielt haben. Im Großen und Ganzen sind wir natürlich zufrieden“, so Stangl. Irchenrieth gelang in der 90. Minute durch Michael Bachmeier wenigstens der Ehrentreffer. Damit ist der TSV Reuth überraschend die einzige verlustpunktfreie Mannschaft in der Kreisliga.
TSV Eslarn – SV Kulmain 2:0 (0:0)
„In der ersten Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden“, sagte Eslarns Trainer Bernd Häuber nach der Partie. „Kulmain war eindeutig besser und hatte mehr Zugriff.“ Doch die Gäste vergaben beste Torchancen. SV-Trainer Oliver Drechsler: „Wenn du vorne die Tore nicht machst, bekommst du am Ende so ein Ei rein.“ In der zweiten Halbzeit war Eslarn besser und effektiver. „Wir haben aus drei, vier guten Möglichkeiten zwei Tore erzielt“, freute sich Häuber. René Gall nutzte in der 57. Minute einen katastrophalen Fehlpass der Gäste zum 1:0 und Noah Linge machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf. „Der Sieg war etwas glücklich, aber nicht unverdient“, betonte. Oliver Drechsler sah die mangelnde Chancenverwertung seiner Truppe als Knackpunkt.
TSV Erbendorf – FC Vorbach 5:1 (2:0)
Das Ergebnis fiel zu hoch aus, da waren sich beide Trainer einig. Der Absteiger hatte seine Tormöglichkeiten und war absolut ebenbürtig. „Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg für uns“, sah es TSV-Trainer Roland Lang. „Allerdings war das Spiel wesentlich enger, als das Ergebnis es aussagt.“ Nach den Treffern von Torjäger Sandro Hösl in der ersten Halbzeit kamen die Gäste stärker aus der Kabine. In der 59. Minute traf Haroun Kahouli zum Anschluss und beim FC keimte Hoffnung auf. „Wir waren die bessere Mannschaft, so komisch sich das auch anhört“, meinte Gästetrainer Peter Schramm. „Beim Stand von 2:1 hätte es einen Elfmeter für uns geben müssen.“ Diesen gab es aber auf der anderen Seite und Dominic Lang verwandelte zum 3:1. Lukas Kastner und erneut Hösl legten zum 5:1 nach. Zu allem Übel verletzten sich beim FC Vorbach gleich drei Spieler. „Sehr unglücklich, das Ganze. Es läuft aktuell nicht gut“, ärgerte sich der Vorbacher Übungsleiter.
SV 08 Auerbach – SC Eschenbach 2:2 (2:1)
Das Derby hatte alles, was man sich wünscht. Tore, Emotionen und viele Torchancen. Allein der Schiedsrichter spielte aus Sicht beider Trainer nicht mit. „Er hatte keine klare Linie“, hieß es. Die knapp 200 Zuschauer sahen ein kampfbetontes Nachbarduell, das mit einer großen Tormöglichkeit für die Gäste startete. Danach kamen die Auerbacher besser in die Partie und Manuel Trenz setzte einen Freistoß an den Pfosten. In der 22. Spielminute die Gästeführung, als Jannik Freiberger (SV 08) einen scharfen Ball ins eigene Tor beförderte. Nachdem SC-Spielertrainer Benjamin Scheidler zehn Minuten vom Platz musste, machte Freiberger seinen Lapsus wieder gut und erzielte per Kopf den Ausgleich. Es wurde noch besser für die Gastgeber, denn erneut Freiberger besorgte mit dem Halbzeitpfiff die SV-Führung. In Halbzeit zwei versuchte Eschenbach, mehr in die Offensive zu investieren, aber es kam nicht viel dabei heraus. So verhalf den Gästen erst eine unglückliche Torwartaktion zum Ausgleich. Julius Richter war mit einem Freistoß erfolgreich. In der 74. Minute musste Scheidler mit Gelb-Rot vom Feld, doch sein Team verteidigte sicher und ließ nichts mehr zu. „Wir haben uns in Überzahl keine Möglichkeiten erspielt und sind natürlich sehr enttäuscht“, sagte SV 08-Spielertrainer Marcel Seitz. Beim Aufsteiger war man glücklich über den Punkt.
SpVgg Schirmitz – VfB Rothenstadt 7:0 (3:0)
Das Derby endete mit einem sensationell hohen Sieg der Gastgeber, den so niemand erwarten konnte. „In den ersten Minuten waren wir sehr nervös“, sagte SpVgg-Trainer Fabian Hirmer. Doch dann lief das Spiel seiner Truppe, die bis zur Halbzeit auf 3:0 davonzog. Benedikt Kormann, Philipp Horn und Florian Krapf trafen für die Gastgeber. „Bei einer konsequenteren Chancenverwertung hätte das Ergebnis durchaus deutlicher ausfallen können“, so Hirmer. Auf der Gegenseite zeigte sich Trainer Hakan Boztepe als fairer Verlierer. „Wir gratulieren dem mehr als verdienten Sieger. Wir haben es Schirmitz heute viel zu leicht gemacht. Es haben zwar viele Akteure gefehlt, aber das darf keine Ausrede für eine solche Vorstellung sein.“ Die weiteren Tore erzielten Nicolas Rast und der überragende Kormann, der damit einen Viererpack schnürte. Trainer Hirmer hob seinen Torjäger explizit hervor: „Unser Kapitän Bene Kormann ist natürlich der ‚Man of the Match‘.“
ASV Haidenaab – DJK Weiden 2:1 (1:0)
Ein glücklicher Heimsieg für den ASV durch einen Last-Minute-Treffer. Die ersten 30 Minuten verliefen sehr ausgeglichen, ehe in der 33. Minute Lukas Dötterl die Haidenaaber Führung besorgte. Nach Wiederanpfiff erspielte sich die DJK ein ums andere Mal gute Torchancen, blieb jedoch glücklos. Vom ASV war jetzt wenig zu sehen. In der 77. Spielminute der hochverdiente Ausgleich für die Gäste, als Patrick Ott einen sehenswerten Freistoß ins Tor zirkelte. In der Schlussphase dezimierten sich die Gäste durch eine Zeitstrafe und eine Gelb-Rote Karte und so traf in der 90. Spielminute Pascal Steeger in Gerd Müller-Manier zum schmeichelhaften 2:1-Siegtreffer. „Wir haben trotz kurzfristiger Umstellungen auf sechs Positionen ein gutes Spiel gezeigt“, ärgerte sich DJK-Trainer Manuel Albert. „Wir mussten das Spiel in der zweiten Hälfte drehen, haben aber beste Möglichkeiten vergeben. Dann bekommst du halt in der 90. Minute ein Tor stehst mit leeren Händen da.“
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