Relegation: Auerbach trauert, Haidenaab träumt und Wildenreuth hofft
Weiden. Der SV 08 Auerbach muss wieder den bitteren Gang in die Kreisliga antreten. Der ASV Haidenaab aus der Kreisliga Nord darf hingegen ein weiteres Highlightspiel erleben.

Bezirksliga Relegation
Sonntag, 26.05.2024
ASV Haidenaab – SV 08 Auerbach 2:0 (1:0)
Die Vorzeichen für ein spannendes Relegationsspiel zur Bezirksliga Oberpfalz waren gegeben. Am Sonntagnachmittag bei bestem Fußballwetter strömten die Zuschauermassen in Kirchenthumbach auf dem Sportplatz an der Eschenbacher Straße. Im Vorfeld hatte man mit bis zu 1.200 Zuschauern gerechnet, am Ende waren es knapp 1.100. Aus diesem Grund musste die Begegnung mit einer etwa viertelstündigen Verspätung angepfiffen werden. Natürlich war der Bezirksligist aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach der Favorit, doch aufgrund des schlechten Laufes am Ende der Saison und des fast direkten Abstieges aus der Bezirksliga konnte man schon mit einigen Problemen rechnen.
Auerbach mit Chancen, Haidenaab mit dem Treffer
Doch zunächst übernahmen die Auerbacher das Spielgeschehen und versuchten, mit sicheren Ballstafetten den Gegner zu beschäftigen. Dies gelang in den ersten 20 Spielminuten recht gut, auch wenn Verteidiger Andre Zitzmann bereits nach wenigen Sekunden die Gelbe Karte sah, weil er den schnellen Patrick Winde auf dem Weg zum Tor foulte. Dennoch hatte man danach zwei gute Einschussmöglichkeiten, die durch Fehler des ASV entstanden. Zuerst verlor Amadeus Hübner den Ball an Lukas Grüner, der in die Mitte flankte, Paul Zura verpasste und der Nachschuss von Michael Keil wurde vor der Linie geklärt. Danach folgte ein sehr gefährlicher Rückpass auf Haidenaabs Keeper Christian Reiß, der den Ball gerade noch entschärfen konnte.
Und was war mit Haidenaab? Sie kamen mit dem ersten gefährlichen Angriff zum Führungstreffer. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau schnappte sich Kapitän Tobias Eigler den Ball und lief in Richtung des Auerbacher Gehäuses. Mit einem genauen Steckpass setzte er Pascal Steeger in Szene, der den Ball an Torwart Luis Lehner vorbei zum 1:0 einschob.
Auerbach, danach noch mehr verunsichert, schlief kurz darauf komplett, als ein schnell ausgeführter Freistoß von der Mittellinie Eigler fand und dieser vollkommen frei das Leder am Tor vorbeischob. Von Auerbach kam fast nichts mehr, bis zur 39. Spielminute. Eine genaue Flanke von Grüner verpasste Zura im Fünfmeterraum ganz knapp und auch Michael Keil brachte den Ball nicht im Gehäuse unter. Dann der Halbzeitpfiff des sehr gut leitenden Schiedsrichters Felix Scharf.
Zur zweiten Halbzeit änderte sich personell erst einmal nichts. Nur die Spielanteile waren jetzt eindeutiger, denn der Bezirksligist versuchte natürlich, so schnell wie möglich zum Ausgleich zu kommen. Haidenaab zog sich immer weiter zurück, verteidigte aber sehr gut und ließ fast nichts zu. „Auerbach hat eine gute Mannschaft und wir wollten hier nicht in das offene Messer laufen“, sagte Klaus Schinner, der Trainerfuchs des ASV Haidenaab.
Todesstoß kurz vor Spielende
So lief es manchmal ab wie beim Handball, die Auerbacher drängten auf den Ausgleich, fanden aber keinen Weg durch die massive Abwehr des ASV. Meistens wurde der letzte Pass zu unsauber gespielt und die Stürmer waren auf verlorenen Posten. Paul Zura musste dann nach 70 Minuten vom Platz, der einzige gelernte Angreifer beim SV 08. „Räume eng machen, den Gegner kaputte laufen lassen und immer wieder Nadelstiche setzen“, das war der Plan von Schinner. Auerbach hatte mehrere kleinere, im Endeffekt aber ungefährliche Möglichkeiten.
Der ASV setzte dann kurz vor dem Schlusspfiff den finalen Nadelstich. Nach einer unglücklichen Situation von SV Keeper Lehner gab es einen Eckball, der gefährlich in den Strafraum flog. Zuerst konnte Lehner einen Schuss von Eigler glänzend parieren, doch den Nachschuss vom eingewechselten Lukas Dötterl musste er zum 2:0 passieren lassen.
Auerbach abgestiegen, Haidenaab träumt weiter
Damit war die Bezirksliga Geschichte für den SV 08 Auerbach, der den bitteren Gang in die Kreisliga antreten muss. Nach der Partie waren sich aber viele Zuschauer einig, es ist vielleicht sogar gut, wenn es wieder in die Kreisliga geht, denn mit den vielen Spielerabgängen beim SV 08 wäre die nächste Saison in der Bezirksliga noch schwerer geworden. „Was gibt es dazu zu sagen“, so Spielertrainer Mario Zitzmann kurz nach dem Abpfiff, „es ging heute einfach nichts.“
Sein Gegenüber, dem Zitzmann sehr fair gratulierte, meinte: „Meine Mannschaft hat taktisch genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Einer für Alle und Alle für einen!“ Er sah auch den positiven Kopf in diesem Spiel als einen der wichtigsten Aspekte.
Nun geht es gegen Tännesberg
Der nächste Gegner des ASV Haidenaab wird am Donnerstag um 16 Uhr in Windischeschenbach der TSV Tännesberg sein, den Schinner schon gesehen hat und als sehr, sehr starke Mannschaft sieht. Für den SV 08 Auerbach gilt es nun regenerieren in der Sommerpause und in der nächsten Saison in der Kreisliga wieder neu zu starten.
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