Einweihung Kapelle Hildweinsreuth – ein Jubiläum im Zeichen des Gedenkens und Glaubens
Flossenbürg. Am Pfingstmontag fand die Einweihung der renovierten Kapelle in Hildweinsreuth statt. Die Kapelle, vor 50 Jahren von den Stiefgeschwistern Rosa List und Hans Völkl gestiftet, erinnert an deren Bruder und Priester Joseph List, der im Zweiten Weltkrieg gefallen war.
Bei sonnigem Frühsommerwetter versammelten sich zahlreiche Gemeindemitglieder und Gäste, um diesem besonderen Ereignis beizuwohnen. Die Weihe der neu gestalteten Kapelle wurde von Pfarrer Georg Gierl aus Flossenbürg und Pater Darius Sztuk aus Warschau auf einer extra aufgebauten Bühne vor der Kapelle durchgeführt. Pater Darius, der seit fast 30 Jahren die Urlaubsvertretung in Flossenbürg übernimmt, ist vielen Gemeindemitgliedern wohlbekannt.
Der Gottesdienst sowie die anschließende Flurprozession wurde musikalisch vom katholischen Kirchenchor unter der Leitung von Alois Schmidt und Barbara Birkner am E-Piano begleitet. In seiner Festpredigt hob Pater Darius die Bedeutung des geografischen Mittelpunkts Mitteleuropas, an dem Hildweinsreuth liegt, hervor.
Er nutzte diesen Anlass, um auf das reiche kulturelle Erbe Europas hinzuweisen. Die vielfältigen kulturellen Eigenheiten Europas seien seit Jahrhunderten tief durch das Christentum geprägt und geformt, betonte der Geistliche. Seine Predigt schloss Sztuk mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Die gemeinsame Sprache Europas ist das Christentum.“
Prozession zum Mittelpunkt Europas

Im Anschluss an die Weihe und den Festgottesdienst fand der traditionelle Flurumgang statt. Die Prozession führte von der Kapelle zum nahe gelegenen, markierten Mittelpunkt Mitteleuropas, wo ein Feldaltar in einer Baumgruppe aufgebaut war. Nach einer kurzen Andacht kehrte der Zug zurück zur Kapelle und endete dort am zweiten Altar.
Pfarrer Gierl bedankte sich bei allen Helfern und Mitgestaltern des feierlichen Gottesdienstes und der Flurprozession. Durch die Renovierung der Kapelle, so Pfarrer Gierl, sei diese nun heller geworden und habe eine verbesserte Akustik. „So kann uns Gottes Licht erleuchten und wir können sein Wort besser hören“, sagte Gierl zum Abschluss.
Dankesworte in harmonischer Atmosphäre
Nach den geistlichen Feierlichkeiten begrüßte Josef Völkl als Hausherr die zahlreichen Gäste. Er bedankte sich im Namen der gesamten Familie Völkl, die seit 50 Jahren das Patronat für die Kapelle übernommen hat, bei den beiden Geistlichen für den eindrucksvollen Gottesdienst und die würdige Flurprozession.
Ein besonderer Dank ging an alle, die zur Gestaltung des Tages beigetragen hatten, sowie an die Handwerker, die die Renovierung der Kapelle umsetzten. Im Garten des Anwesens Völkl waren Sitzbänke aufgestellt, und die Gäste konnten sich bei Bier aus dem Floßer Brauhaus und Schweinebraten stärken.
Die harmonische Atmosphäre und das gesellige Beisammensein zu einem besonderen Anlass, machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Hildweinsreuther, besonders für Familie Völkl und alle Besucher des Mittelpunkts Mitteleuropas.
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