BücherECHO: Das Lexikon der Heiligen und Namenstage

Weiden. Es ist in Mode gekommen, „schnell mal im Internet zu googeln“. Gerade bei Wissensthemen ist das manchmal sehr gefährlich. Das gute alte Buch hat doch gewisse Vorteile.

Lexikon der Heiligen und Namenstage. Foto Martin Stangl
Ein zuverlässiger Ratgeber über Vorbilder des Glaubens: „Lexikon der Heiligen und Namenstage“ Foto: Martin Stangl

„Da schau ich schnell mal bei Wikipedia nach!“, lautet heute die gängige Form, sich schnellstmöglich schlau zu machen. Doch wie sicher sind die Angaben?

ChatGPT und die Luftangriffe der Alliierten im 2. Weltkrieg

Der Hype um die künstliche Intelligenz hat uns alle erfasst. Allen voran das KI-Modell ChatGPT treibt uns um. BücherECHO hat die Probe aufs Exempel gemacht und das elektrische Superhirn mit folgender Frage gefüttert:

Gab es im 2. Weltkrieg Luftangriffe auf Weiden in der Oberpfalz?

Die Antwort lautete:

Ja, während des Zweiten Weltkriegs war Weiden in der Oberpfalz Ziel mehrerer Luftangriffe der Alliierten. Diese Angriffe richteten sich hauptsächlich gegen militärische und industrielle Ziele sowie gegen die Infrastruktur der Stadt. Es gab auch Angriffe, die darauf abzielten, die Moral der Bevölkerung zu schwächen. Die genauen Opferzahlen und Schadensberichte variieren je nach Quelle, aber es ist bekannt, dass Luftangriffe in Weiden und anderen Städten der Region schwere Schäden anrichteten und Opfer forderten. Die Zerstörungen betrafen häufig Wohngebiete, Fabriken, Verkehrseinrichtungen und andere wichtige Infrastrukturen.

Fakten sprechen für sich – und gegen Internet-Intelligenz

Fakt ist, dass auf Weiden nie auch nur eine einzige Bombe gefallen ist. Von Toten und Verletzten ganz zu Schweigen. Die zahlreichen Veröffentlichungen zu diesem Thema, beispielsweise in der Schriftenreihe „Oberpfälzer Heimat“, belegen dies.

Um dieses Thema abzuschließen und die Glaubwürdigkeit von Büchern aus seriösen Verlagen zu unterstreichen noch der Hinweis auf das Buch von Alfred Wolfsteiner ‚Schwandorf im Bombenhagel‘ (Sutton Verlag, 2005). Südlich von Weiden fielen nämlich am 17. April 1945 tatsächlich Bomben der Alliierten. Damals gab es dort über 1200 Tote.

Ein Lexikon aus dem seriösen Herder-Verlag

Zugegeben, es ist nun ein weiter Sprung zu einem Heiligenlexikon. Die Verbindung zum vorausgegangenen Text ergibt sich jedoch daraus, dass ein Lexikon gesichertes Wissen beinhalten sollte, ja sogar muss. Wikipedia kann das nicht garantieren, weil Hinz und Kunz seinen Senf dazu gibt.

Ein renommierter Verlag wie Herder in Freiburg, der vor allem ein theologisches Profil aufweist, garantiert ein gesichertes Wissen. Das Standardlexikon „Lexikon für Theologie und Kirche“ (LThK) gibt es seit 1930 und wurde bis Anfang der zweitausender Jahre immer wieder aktualisiert. Das „Lexikon der Heiligen und Namenstage“ vom Herausgeber Albert Urban ist seit nunmehr 14 Jahren auf dem Buchmarkt. Das ist ein Qualitätsmerkmal!

Lexikon der Heiligen und Namenstage

Dieses Lexikon macht umfassend bekannt mit den Heiligen von Aaron bis Zosimus. Die Vorteile auf einen Blick:

  • Einfacher als die meisten Heiligenlexika ist es nicht chronologisch, sondern alphabetisch aufgebaut.
  • Alle wichtigen Heiligen sind enthalten, ebenso die wichtigsten Seligen des deutschen Sprachgebiets.
  • Bei jedem/jeder Heiligen findet sich eine kompakte Lebensbeschreibung:
    • die Angabe des Gedenktags (Namenstags)
    • die Erkennungszeichen bei Darstellungen in der Kunst
    • eine Zusammenstellung der abgeleiteten zeitgenössischen Formen dieses Namens
  • Ausführliche Listen bieten bequeme Übersicht:
    • der Heiligenkalender mit allen Namenstagen
    • eine Liste mit Erkennungszeichen in der Kunst
    • eine Liste der „Zuständigkeiten“ und Patronate
    • eine Liste mit über 5500 Vornamen und den ursprünglichen Heiligennamen

Fazit: Wer ein solides Wissen benötigt, das in Facharbeiten oder im echten Leben Bestand haben soll, der kommt um ein (zitierfähiges) Lexikon aus einem seriösen Verlag nicht herum.
Nebenbei: Das „Lexikon der Heiligen und Namenstage“ ist ein tolles Buch, das auch zum Schmökern einlädt.

BücherECHO: Lexikon der Heiligen und Namenstage

Albert Urban (Hrsg.), Lexikon der Heiligen und Namenstage, gebunden, 32 Euro

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