Nie wieder ist jetzt: Pressather Schüler in der Gedenkstätte Flossenbürg
Flossenbürg/Pressath. Die 91-jährige Eva Szepesi, selbst Überlebende des Holocaust, fand bei der Gedenkstunde zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz deutliche Worte im deutschen Bundestag.

Der Slogan ist ebenso allgegenwärtig bei den zahlreichen Demonstrationen, die zurzeit überall stattfinden und auch vor einer Wiederholung der Geschichte warnen wollen. Das Erinnern dieser Geschichte ist ein zentrales Anliegen der Gedenkstätte Flossenbürg, und die wichtigste Zielgruppe ist die Jugend. In den kleinen Ort an der tschechischen Grenze waren 1938 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Dachau deportiert worden, um dort ein neues Arbeitslager zu errichten.
Das Tal des Todes
Aufgrund des nahegelegenen Steinbruches – der Granit wurde für Prestigebauten des Naziregimes und Straßenarbeiten verwendet -, war Flossenbürg ein geeigneter Standort. Unter elenden Bedingungen mussten die Häftlinge in den Jahren bis 1945 im Steinbruch arbeiten. Durch die schwere Arbeit und die Misshandlungen der SS-Aufseher und Kapos verloren in dieser Zeit etwa 30.000 Menschen ihr Leben.
Damit die schrecklichen Geschehnisse, die sich im nur rund 40 Kilometer entfernten Flossenbürg abspielten, nicht vergessen werden, entschlossen sich die 8. und 9. Klasse der Mittelschule Pressath zu einem Besuch des Konzentrationslagers. Organisiert wurde die Exkursion durch den Lehrer Jan Wiltsch, der von seiner Kollegin Yvonne Walter begleitet wurde. In zwei Gruppen aufgeteilt, besichtigten die Schüler unter anderem Appellplatz, in dem die Häftlinge bei stundenlang beim Durchzählen stehen mussten und teils schwer misshandelt wurden.
Die Führung endete am „Tal des Todes“. Hier wurden die Leichen im Krematorium verbrannt, der dort installierte Ofen war ursprünglich für die Müllverbrennung konstruiert worden. Zurück an der Mittelschule Pressath wurde das Erlebte im Unterricht aufgearbeitet. Die Schüler kamen zu der Erkenntnis, dass die Konzentrationslager ein dunkler Teil unserer Geschichte sind und „sie nicht verantwortlich sind für das, was passiert ist – aber verantwortlich dafür, dass des nicht wieder geschieht“.
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