Tiefe Einblicke in das Herz Afrikas

Weiden. Hoffnung für die Menschen im kongolesischen Urwald brachte Zimmermeister Richard Reger aus Böhmischbruck bei seinem Arbeitsaufenthalt 2016 und 2020. Davon berichtete er in seinem Vortrag beim Katholischen Frauenbund St. Konrad.

Der Referent Richard Reger beim Vortrag vor vollbesetztem Saal. Foto: Reinhard Kreuzer

Um die interessante Arbeit des Zimmermeisters näher kennenzulernen, lud der Katholische Frauenbund St. Konrad Richard Reger aus Böhmischbruck, zu einem Bildervortrag in das Gemeindehaus St. Markus ein. Anita Hösl, die Zweite Vorsitzende, begrüßte die Gäste und freute sich über das zahlreiche Erscheinen.

Im Jahr 2015, so begann der Referent, lernte er Pater Ferdinand Bodensteiner aus Tröbes bei Moosbach bei seinem Heimaturlaub kennen. Der Missionar ist seit über 50 Jahren im nordöstlichen Kongo tätig. Bei der Begegnung erfuhr Reger vieles über das Leben im Urwald und auch davon, dass man in ganz Mittelafrika nur Einbäume (Holzboote) kenne, die in mühevoller, monatelanger Arbeit von den Einheimischen mit Äxten hergestellt werden. Ganz überrascht zeigte sich Pater Ferdinand von den Aussagen des Zimmermeisters, ein Ruderboot aus Holz in wenigen Tagen zu fertigen und lud Richard Reger zu einem Aufenthalt in die Demokratische Republik Kongo, im Herzen Afrikas ein.

Startschuss für eine neue Lebensaufgabe

2016 startete die abenteuerliche Reise von Deutschland aus und dauerte sechs Wochen. Bei diesem Arbeitsaufenthalt im tiefsten Urwald und bei extremen Wetterbedingungen bis zu 40 Grad baute Richard Reger mit seinen Helfern unter primitivsten Bedingungen das erste Ruderboot aus Brettern, unter höchstem Interesse der Bevölkerung und mehrerer Schulklassen.

Unter den skeptischen Blicken der Einheimischen konnte nach wenigen Tagen das fertig gestellte Boot zu Wasser gelassen werden – auf Flüssen, die von Krokodilen und gefährlichen Nilpferden bevölkert werden. Daneben erledigte Reger mit seinen Helfern in den umliegenden Dörfern viele weitere Arbeiten für das Gemeinwohl. Reger lebte dabei mit Menschen zusammen, denen weder Strom noch fließendes Wasser zur Verfügung stand, feierte mit ihnen dreistündige Gottesdienste und erlebte hautnah die Sorgen und Nöte, aber auch ihre kindliche Begeisterung und die ehrliche Dankbarkeit.

Handfeste Entwicklungshilfe

Im Jahr 2020 führte ein zweiter Arbeitsaufenthalt den vielseitig begabten Zimmermeister wiederum in die Missionsstation Ndendule zu Pater Ferdinand, dessen Bezirk etwa die Größe Unterfrankens umfasst. Die Entwicklungshilfe, so berichtete Richard Reger, bezieht sich auf die Bereiche Schule, Erziehung, Gesundheitspflege und vieles andere mehr. Dafür reist Pater Ferdinand mit einem Helferteam für mehrere Wochen über zum Teil kaum befahrbare Wege in die entlegenen Dörfer seines Bezirkes und hilft auch beim Bau von Häusern. Richard Reger befasste sich 2020 hauptsächlich mit dem Bau von Bienenstöcken.

Am Ende des ausführlichen Vortrages wies Richard Reger auf die „Missionsbrücke Moosbach“ hin, die dankbar für jede Spende ist, die Pater Ferdinand zugutekommt. Zur großen Freude des Referenten zeigten sich die anwesenden Besucherinnen und Besucher des Vortrages sehr großzügig mit ihren Geldspenden für die Missionsstation.

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