Beim Kulturkreis Pressath fehlt nur noch der „Vize“
Pressath. Bei der Jahreshauptversammlung des Kulturkreises blickte man auf die Zeit der "Corona-Pause" zurück und freute sich auf eine ereignisreiche Zukunft.
Der Kulturkreis Pressath hat eine neue Vorstandschaft – fast. Trotz intensiver Bemühungen gelang es Richard Waldmann, der sein Amt als erster Vorsitzender für weitere drei Jahre behält, bei der Generalversammlung im Gasthaus Heining nicht, einen Nachfolger für die scheidende Vizevorsitzende Ursula Brückner zu werben. Für die Kulturfreunde heißt das: Im neuen Jahr müssen sie nochmals zu einer außerordentlichen Hauptversammlung „antreten“, um die letzte Lücke im Leitungskreis zu schließen.
Handfestes Programm für 2023
Den vervollständigten Vorstand erwartet dann ein handfestes Arbeitsprogramm. Für Ende Januar 2023 stellte Richard Waldmann ein Faschingskonzert der Chorgemeinschaft Sankt Georg in Aussicht, am 16. März soll ein Jazzkonzertabend mit Chris Hopkins und den Jazz Kangaroos folgen. Weiterhin plant der Kulturtreff Konzerte mit dem Jazzmusiker Alfred Herterich und mit Markus Engelstädter.
Nach Fertigstellung der neuen Kirchenorgel, deren Bau der Verein mit Übernahme zweier Orgelpfeifenpatenschaften unterstützt hat, ist ein gemeinsames Konzert des früheren Mainzer Domorganisten Albert Schönberger und der lettischen Violinistin Monta Wermann vorgesehen: „Das wird voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni stattfinden.“
Eifrige Vorstandschaft
Auf die bewährte Unterstützung durch Stadtpfarrer Edmund Prechtl werde man auch hierfür zählen können. Schließlich will der Kulturkreis im kommenden Jahr den Wunsch einiger Mitglieder nach einer Studienfahrt zur Hamburger Elbphilharmonie erfüllen. Für 2024 seien ein Faschingskonzert des Ballhausorchesters und ein Gitarrenmusik-Tangoabend ins Auge gefasst. Eckhard Bodner, der als Schriftführer bestätigt wurde, erinnerte außerdem an den für kommendes Jahr vorgemerkten Leseabend mit Ewald Arenz.
Ein trotz aller Schwierigkeiten überraschend großes Pensum bewältigte der Kulturkreis aber auch in den drei Jahren seit der letzten Generalversammlung. Wenngleich „die neu formierte Vorstandschaft in ihrem Feuereifer sogleich durch – na, Sie wissen schon – ausgebremst wurde“, wie Vorsitzender Richard Waldmann mit einem Anflug von Sarkasmus formulierte.
Ausgebremst durch Pandemie
Nach dem Leseabend mit Lisa Klönne und dem als Beitrag zum Stadtjubiläum gedachten Faschingszeit-Tangokonzert mit Norbert Gabla habe Corona „die Kultur über Nacht gleichsam auf null gesetzt“. Soweit es die „Spielregeln der Pandemie“ zugelassen hätten, habe die Vorstandschaft im Sinne der Losung „Jetzt erst recht“ gleichwohl einige Angebote verwirklicht. So zum Beispiel 2020 ein Mozart-Konzert im Schulatrium und die Leseabende mit Hera Lind und Horst Eckert oder 2021 fünf sehr verschiedenartige Veranstaltungen, darunter die Kunstausstellung mit Helmut und Ruthild Langhammer in der „Vestn“.
„Es hat sich gelohnt!“
„Es hat sich gelohnt, worauf wir auch ein bisschen stolz sein dürfen, und jede Veranstaltung unterstrich für sich einmal mehr die Notwendigkeit unserer kulturellen Arbeit“, lautete Waldmanns Fazit der „trotz noch nie dagewesener Umstände und Herausforderungen gelungenen drei Vereinsjahre“.
Im laufenden Jahr schließlich habe man das zweimal abgesagte Schubert-Konzert mit Adnan Barami und Jakob Schröder nachholen können. Horst Eckert habe wieder Station in Pressath gemacht und „musikalische Glücksgriffe“ seien die Konzerte des „Münchner Gitarrentrios“, des Irish-Folk-Ensembles „Na Ciotogi“ und des ukrainischen Frauenquartetts „Goldkehlchen“ gewesen. Allen an diesen Erfolgen beteiligten „motivierten Vorstandskollegen und Zuarbeitern“ galt Waldmanns Dank.
„Fähnlein“ hofft auf frischen Wind
„Planungen laufen auf Hochtouren“ habe noch im Februar 2020 ein Eintrag auf der Facebookseite des „Pressather Fähnleins“ gelautet, blickte dessen „Hauptmann“ Reinhard Seidler in der Kulturkreis-Generalversammlung zurück. Aufgrund der bekannten Umstände habe man das im Rahmen des Stadtjubiläums geplante Feldlager mit 27 Gruppen und 17 Fieranten dann absagen und bis 2022 alle Aktivitäten einstellen müssen – und das nach einem Jahr 2019, in dem der Kalender des „Fähnleins“ mit dem Besuch von sechs Feldlagern und des Sommerfests im SOS-Kinderdorf Immenreuth, einem Ferienprogramm mit historischen Spielen sowie etlichen weiteren Veranstaltungen prall gefüllt gewesen sei.
Neuwahlen der Vorstandschaft
2022 habe man „leider sehr schnell festgestellt, dass nach Corona vieles anders war“, bedauerte Seidler. Mit der „lagerfreien Zeit“ hätten sich auch „Interessen und Freizeitaktivitäten verändert“. Deshalb hätten sich nur für zwei Feldlagerbesuche in Kemnath und Neunburg genügend Teilnehmer gemeldet. Man bleibe aber zuversichtlich, dass sich dies im kommenden Jahr wieder ändern werde.
Die Neuwahlen erbrachten außer der Bestätigung des ersten Vorsitzenden Richard Waldmann, des Schriftführers Eckhard Bodner und der Beisitzer Kerstin Fuchs, Manuela Mehrländer, Reinhard Seidler, Barbara Träger und Marianne Weiß die Neuberufung der Kassierin Maria Berger (bisher Tanja Seifert) und der Kassenprüferinnen Ursula Brückner und Monika Schecklmann (bisher Franz Floth und Eva Mayrhofer-Dötsch). Aus dem Kreis der Beisitzer schieden Maria Bayer und Heiner Brückner aus.
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