Realschüler besichtigen Werkzeugbauer Zechmayer

Hütten/Grafenwöhr. „Schon nicht schlecht“ findet Bastian Wenning die Betriebsbesichtigungen, die der Lehrplan der Realschulen im Fach Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen ab der siebten Klasse vorsieht. Es sei hilfreich, wenn man etwas ins Berufsleben hineinschnuppern könne. Bastian besucht die achte Jahrgangsstufe der Realschule Kemnath und mit seinen Klassenkameraden steht er in den Werkshallen der Firma Zechmayer.
Von Benedikt Grimm
Lehrerin Tanja Bscherer hat die Betriebsbesichtigung bei dem Werkzeug- und Formenbaubetrieb in der Karl-Krampol-Straße organisiert. Große, computergesteuerte Maschinen fräsen vollautomatisch auf Bruchteile von Millimetern genau die Formen, mit denen später bei verschiedenen Autobauern und Zulieferern edle Dekorteile für den Innenraum der neuesten Fahrzeugmodelle gegossen werden. In der hauseigenen Konstruktionsabteilung entwerfen Konstrukteure individuelle Werkzeuge für internationale Kunden. Die Mitarbeiter in der Fertigung programmieren die Maschinen selbst und überwachen dann den korrekten Produktionsablauf, erklärt Jörg Zechmayer den 30 Schülern die verschiedenen Arbeitsschritte.
Präzisionsarbeit mit Funkenflug
In einer Funkenerosionsmaschine werden Metallteile ohne Berührung bearbeitet. Graphit dient dabei als elektrischer Leiter von dem aus Funken zielgenau das Metall abtragen, das mit sogenannten Dielektrikum weggespült wird.
Da muss man viel mit dem Computer machen und das ist nicht so meins
beschreibt Andre Lindner seine Eindrücke. Und für Emily Haider wäre es in der Werkstatt zu laut. Was sie nach der mittleren Reife machen möchte, weiß sie aber noch nicht. „Auch wenn die Schüler nach einer Betriebsbesichtigung nur wissen, was sie nicht machen möchten, hat es schon etwas gebracht“, sagt Geschäftsführer Rainer Zechmayer. Dabei seien sie stets auf der Suche nach neuen Auszubildenden.
Werkzeugbauer kein reiner Männerjob
Im Schnitt beginnen pro Jahr zwei Lehrlinge ihre Karriere als Werkzeugmacher mit der Fachrichtung Formenbau in dem inhabergeführten Unternehmen. Und zwar durchaus nicht nur Männer. Im September wird neben einem Jungen auch ein Mädchen bei der Zechmayer GmbH & Co. KG ins Berufsleben starten. Wenn ein paar Interessenten zusammenkommen, bietet das Familienunternehmen außerdem ein dreitägiges Schnupperpraktikum in den Ferien an.
Bilder: B. Grimm
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