Abschied von einer der engagiertesten Frauen in der Region
Tirschenreuth. Sie war die erste Frau im Kreistag und gilt als eine der engagiertesten und profiliertesten Politikerinnen im Landkreis. Am Dienstag nahm eine große Trauergemeinde Abschied von der verstorbenen Hannelore Bienlein-Holl.
Schlicht, feierlich, würdevoll: Ihre eigene Abschiedsfeier hätte sich die verstorbene Hannelore Bienlein-Holl wohl genauso vorgestellt. Gekommen waren all jene, die sie in ihrem Leben begleitet haben – Familie, Freunde, Weggefährten. Pastor Torsten Riedel von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten aus Weiden brachte es in der sehr einfühlsam gestalteten Feier auf den Punkt: „Lehre uns zu bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“
Pionierin und Vorkämpferin
Gut 100 Trauergäste nahmen auf dem Tirschenreuther Friedhof Abschied von einer der politischsten Frauen, die es im Landkreis wohl je gegeben hat. An dieses Engagement erinnerte auch Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch in seiner Trauerrede. „Hanne hat die Grundwerte der SPD gelebt, sie war eine Pionierin und eine Vorkämpferin für die Frauen und für die soziale Gerechtigkeit“. Hannelore Bienlein-Holl zog 1971 als erste Frau überhaupt in den Tirschenreuther Kreistag ein und wirkte dort insgesamt 37 Jahre. „Sie hat Spuren in unserer Partei hinterlassen. Wir verlieren mit ihr eine wahrhaftig einzigartige Genossin“, betonte Grötsch. Für ihren Einsatz für die Menschen wurde Bienlein-Holl unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Treue Weggefährtin
Landrat Roland Grillmeier sagte, dass er eine gute Freundin und treue Weggefährtin verliere. „Hannelore war eine Vorkämpferin im sozialen Bereich und setzte sich unermüdlich für Benachteiligte ein. Sie hat viel für die Menschen getan.“ Unter anderem seien die Gründung der Mitterteicher Tafel und des bunten AWO-Ladens ihrem Engagement zu verdanken.
„Große Kämpferin“
AWO-Bezirksvorsitzender Bernhard Feuerecker bedauerte den Verlust einer großen Kämpferin für die Menschen in der Region. „Sie hat die AWO in der Oberpfalz geprägt, die Grundsätze der Arbeiterwohlfahrt gelebt und vor allem den bedürftigen und sozial benachteiligten Menschen Gehör verschafft.“ AWO-Kreisvorsitzender Edwin Ulrich erinnerte an Bienlein-Holls 44 Jahre dauerndes und immer unermüdliches Wirken im Landkreis. „Sie war ein überaus sozial engagierter Mensch und hatte ein Herz für die kleinen Leute.“
Urne beigesetzt
Nach der knapp einstündigen Abschiedsfeier wurde die Urne der bereits am 28. Juli Verstorbenen im engsten Familienkreis beigesetzt.
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