Sommer-Mädels verbreiten gute Laune
Neustadt/WN. Landrat Andreas Meier und seine Tochter Katharina tauften die Bayerische Pflanze des Jahres 2022.
Sie sind schön, sie sind robust und sie machen den Bienen Freude: Nur außergewöhnliche Sommerblumen dürfen sich über den Titel „Bayerische Pflanze des Jahres“ freuen. Im Jahr 2022 sind es die „Sunny Sisters“.
Am Donnerstag wurden die Sommer-Mädels in der Gärtnerei Steinhilber offiziell getauft. Mit dem Taufakt eröffnete Bernd Fischer, Oberpfälzer Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gärtnerei-Verbands (BGV), gleichzeitig die Gartensaison in der Oberpfalz. Als Taufpaten fungierten Landrat Andreas Meier und dessen fünfjährige Tochter Katharina.
Die Besonderheit der Sommer-Mädels
„Sunny Sisters“ nennen die 250 Mitgliedsbetriebe des BGV ihre bunte Gerbera-Auswahl liebevoll, denn diese „Sommer-Mädels“ in fünf verschiedenen sonnigen Farbtönen verbreiten gemeinsam gute Laune im Garten. Ihre Blütenstände sind zwar etwas kleiner als die der Schnittblume Gerbera, dafür sind sie aber umso zahlreicher und werden zu einem außergewöhnlichen Blickfang überall da, wo die Sonne aufs Gartenbeet scheint.
Alle Sunny Sisters gehören zu den Garinea. Das sind Garten-Gerbera, die besonders langlebig sind. Sie stammen aus Südafrika, wo sie wie Stauden verwendet werden. Winterhart sind sie jedoch nur in ihrer Heimat oder in mediterranen Regionen. In Bayern brauchen sie einen Wintergarten oder einen kühlen, hellen Raum, wo sie möglichst frostfrei überwintern können.
Was die „Barberton-Daisy“ nicht mag
Aufgrund ihrer Herkunft werden die Garten-Gerbera auch „Barberton-Daisy“ genannt, da sie an die wilden Gerbera auf den Goldfeldern von Barberton erinnern. Was die Sunny Sisters allerdings nicht mögen, sind nasse Füße. Sie sind im Gegenteil dank ihres heimatlichen Klimas eher an Zeiten mit wenig Wasserzufuhr gewöhnt.
„Wenn Garten und Terrasse zum Paradies werden, haben die Gärtner ihr Ziel erreicht“, stellte Fischer fest. Er brach eine Lanze für die heimatlichen Gärtnereibetriebe, von denen sich viele am kommenden Samstag beim „Tag der offenen Gärtnerei“ präsentierten.
19. Pflanze des Jahres
In den Gärtnereien hätten die Pflanzen genügend Platz zur artgerechten Haltung, bei der ein besonderer Pflanzenschutz nicht mehr nötig sei. Ohne große Wege kämen die Pflanzen aus dem Gewächshaus direkt ins Gartenbeet. Bereits zum 19. Mal werde heute eine Pflanze des Jahres getauft. „Die Gemeinschaftsaktion zeigt, welch interessantes Potenzial in der Pflanze steckt. Dieses gilt es, neu zu entdecken“.
Urlaub auf Terrassien
Wenn man an Pflanzen denke, wecke man sehr schnell Emotionen. „Der Urlaub auf Terrassien hat dank Corona eine Renaissance erfahren“, fand Landrat Andreas Meier. Die Schönheit der Natur um uns herum hätten wieder mehr Menschen zu schätzen gelernt. Blumen gehörten mittlerweile zu vielen Anlässen im Leben, von der Geburt bis zum Tod eines Menschen. Die Gärtnerei Steinhilber biete ein breites Spektrum an.
Meier freute sich, dass der Betrieb auch zu schwierigen Corona-Zeiten durchgehalten habe. Reinhard Steinhilber habe mit seinem Team viele neue Ideen und viel Herzblut eingebracht.
Erfolg und Nachhaltigkeit im Einklang
Dr. Alexander Herzner, Leiter des Instituts für Nachhaltigkeit und Ethik an der OTH Amberg-Weiden, stellte sein kürzlich erschienenes Buch „CSR in Süddeutschland“ vor. Darin stellt er Unternehmen in Süddeutschland vor, die unternehmerischen Erfolg und Nachhaltigkeit in Einklang bringen. Zehn Seiten seines Buches hat er der Gärtnerei Steinhilber gewidmet.
Auch wenn Bürgermeister Sebastian Dippold zugab, dass bei ihm nur Rosmarin überlebe, so zollte er den Gärtnern höchsten Respekt für ihr Handwerk. Sie leisteten letztlich einen wertvollen Beitrag zum Überleben des Planeten und machten Bayern zu einer blühenden Landschaft.
Aufblühen nach der Pandemie
MdL Dr. Stephan Oetzinger freute sich, dass man nach einer langen Phase der Pandemie nun wieder zum Leben und Aufblühen zusammenkomme. Der Tag der offenen Gärtnerei am kommenden Samstag sei ein wichtiger Tag für das Gärtnerhandwerk. „Die Betriebe erzeugen vor Ort. Das ist gelebte Nachhaltigkeit“. Die „Sunny-Sister-Singers“ Jürgen Kraus, Frank Kiener und Matthias Ziegler sangen und reimten humorvoll für den Täufling.
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