Speinshart: Keine Beitragserhöhung bei Abwasserentsorgung

Speinshart. Neue Globalberechnung für Abwasserentsorgung führt zu keiner Beitragserhöhung. Das zeigt die gute Kalkulation der Gemeinde bei gleichzeitigen Investitionen über 9 Millionen Euro.

Insgesamt 9 Millionen Euro investierte die Gemeinde Speinshart in den letzten Jahrzehnten in die Abwasserentsorgung. Die neue Globalberechnung beweist: Die Gemeinde hat bei der Berechnung der Herstellungsbeiträge gut kalkuliert. Unser Bild zeigt Klärwärter Roland Hörl bei der Kontrolle eines Abwasserschachtes. Foto: Robert Dotzauer

Es sind viele Feinheiten, die der Speinsharter Gemeinderat in der jüngsten Sitzung beim Thema „Globalberechnung“ für die Abwasserentsorgung beleuchtet. Zum Schluss ist alles beim besten. Globalberechnung, was ist das? Jeder Häuslebauer oder auch Landwirt und Gewerbebetrieb, der neu baut, muss einen Abwasserbeitrag bezahlen. Der wird fällig dafür, dass das Grundstück an das Abwassernetz und an die Kläranlage angeschlossen wird.

Abwasserentsorgung in Speinshart: Keine Beitragserhöhung nach neuer Kalkulation

Der einmalig fällige Entwässerungsbeitrag orientiert sich an den Grundstücks- und Geschossflächen des Anschlussnehmers. Ein Prozedere, das die Kosten der Gemeinde zur Finanzierung ihres Investitionsaufwandes für die Kanalsysteme, die Pumpwerke und die Sammelkläranlage einschließlich Erneuerungen und Nachrüstungen gerecht auf die Grundstückseigentümer verteilt. Für den Rat war deshalb auch auf Drängen des Kommunalen Prüfungsverbandes eine neue Globalkalkulation überfällig, um besonders nach den vielen Geschossflächenveränderungen vergangener Jahre zu einer gerechten Neukalkulation der Beitragssätze zu gelangen. Eine zeitaufwändige Neuerfassung der Grundstücks- und Geschossflächen vor Ort durch die Kommunalberatung Bitterwolf in den Jahren 2021/22.

Neukalkulation Ergebnisse

Auf Basis dieser aktualisierten Aufmessungen und der sogenannten „historischen“ Investitionen und für aktuelle Vorhalteflächen mit einem Gesamtvolumen von über 9 Millionen Euro folgte durch das Büro Schulte/Röder aus Veitshöchheim eine Neukalkulation des Herstellungsbeitrages und eine Gebührenbedarfsberechnung. Eine Berechnung mit einem umlegungsfähigen Gesamtaufwand von knapp 4 Millionen Euro nach Abzug von Zuwendungen aus staatlichen Förderprogrammen. Verteilt auf Grundstücksflächen und Geschossflächen kam das Fachbüro zu einem Herstellungsbeitrag für Grundstücksflächen in Höhe von 1,05 Euro je Quadratmeter (bisher 1,84 Euro) und zu einem Geschossflächenbeitrag von 15,82 Euro je Quadratmeter (bisher 12,53 Euro). Für Bürgermeister Albert Nickl in etwa ein Ergebnis, das bei Zusammenrechnung der Sätze für Grundstücks- und Geschossflächen dem bisherigen Gesamtbeitrag nahe kommt.

Anwendung der neuen Sätze

Anwendung findet der Beitrag für neue Beitragspflichtige oder für Grundstückseigentümer mit Erweiterungsvorhaben. Eine Neu-Veranlagung bestandskräftiger Bescheide von Alt-Anschließern schloss Bürgermeister Albert Nickl bei der Detail-Vorstellung der Globalberechnung aus. Die Abwassergebühr als zweite Einnahmequelle, abhängig vom jährlichen Wasserverbrauch, stand nicht zur Debatte. Eine Anpassung der aktuellen Einleitungsgebühr von 4,70 Euro je Kubikmeter hielt die Kämmerei auf der Grundlage des ermittelten Aufwandes nicht für notwendig. Die jährliche Grundgebühr beträgt 48/60 Euro je nach Einleitungsumfang. Die neuen Satzungen beschloss das Gremium einstimmig. Davon unabhängig müssen die Beitragspflichtigen beim bevorstehenden Investitionsaufwand für die Modernisierung der Kläranlage mit einem Verbesserungsbeitrag rechnen, dessen Flächenaufmaße als eine der Berechnungsgrundlagen nun feststehen.

Einbindung der Jugend in die Gemeindeentwicklung

Begonnen hatte die Jahresabschlusssitzung mit einer Vorstellung des Projekts „NEW Real Talk“. Einer Aktion der ILE-Region im Vierstädtedreieck in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt Neustadt. und dem Kreisjugendring. Unter dem Motto „mit frischen Ideen die Zukunft der Gemeinden mitgestalten“ soll die Jugend besser in das kommunale und gesellschaftliche Geschehen der Gemeinden eingebunden werden. Bereits in einigen Gemeinden erfolgreich veranstaltet, warben Stefanie Sigl und Michael Simmerl auch für ein Treffen der jungen Leute auf Augenhöhe mit dem Speinsharter Bürgermeister und seinem Gemeinderat. Die hauptamtlichen Jugendbetreuer rechnen mit Kosten für die Gemeinde in Höhe von zirka 1.000 Euro. Zu den Wünschen und Anregungen der Jugendlichen soll auch eine Nachbetrachtung im Gemeinderat gehören. Mit der Projektfortsetzung in Speinshart war der Rat grundsätzlich einverstanden. Der Jugendtreff mit dem Leitgedanken „sei dabei und bring dich ein“ soll im Februar 2025 stattfinden.

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