Hoffnung durch Ukraine-Hilfe trotz Kriegsleid

Weiherhammer. BHS unterstützte 2024 die Ukraine mit 3 Transporten und über 12 Tonnen Hilfsgütern, dabei kam es auch zu Angriffen auf Helfer. Zusammen mit Horsch und Segerer rüstete BHS einen Krankenwagen für die Mienenräumung aus und plante weitere Unterstützung.

Die Beschaffung von Lebensmitteln vor Ort gestaltet sich schwierig. Foto: Matthias Uri

Hilfstransporte, Krankenwagen und Weihnachtspakete

Auch fast drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges reißt die Unterstützung für die betroffenen Menschen in der Ukraine nicht ab. BHS konnte im Jahr 2024 mit insgesamt drei Transporten über zwölf Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine verbringen. So wurden Rollstühle und Gehhilfen an das Krankenhaus und weitere Organisationen in Poltava verteilt. Die Freiwilligen von Universal Aid Ukraine (UAU) bekamen wiederholt Verbandsmaterial, Generatoren, Thermounterwäsche und Schlafsäcke für die notleidenden Menschen in den Dörfern nahe der Front. Die Beschaffung von Lebensmitteln vor Ort für die Befüllung von Lebensmitteltaschen gestaltet sich durch den zunehmenden Bombenterror im Raum Charkiw immer schwieriger: Nach dem Angriff auf das Einkaufszentrum „Epicenter“ mit siebzehn Toten im Juli sind viele Geschäfte wieder dauerhaft oder bei Luftalarm zumindest über mehrere Tage hinweg geschlossen.

Oberpfälzer Firmen unterstützen zivile Minenräumung

Dass auch weitere Unternehmen in der Oberpfalz langfristig an humanitärer Hilfeleistung interessiert sind, zeigt die firmenübergreifende Zusammenarbeit bei der Ausstattung eines Krankenwagens zum Support der zivilen Minenräumung im Hinterland. Durch das gemeinsame Engagement von Horsch, Segerer und BHS kann die Organisation Prevail nun die medizinische Versorgung bei dieser gefährlichen Tätigkeit gewährleisten und auch Zivilisten in medizinischen Notlagen unterstützen.

Foto: Matthias Uri

Seit dem zweiten Halbjahr gestaltet sich die Lage an der Front zunehmend schwieriger. Auch in den bereits seit 2014 existierenden, bisher „stabilen“ Frontabschnitten erfolgt ein nun Vorrücken der russischen Streitkräfte. An ein Leben im Krieg gewöhnt, verlassen viele Bewohner leider viel zu spät ihre Häuser und Wohnungen, Polizei und Behörden sind mit der Situation vor Ort überfordert. Seit dem Fall von Wuhledar im September verschärft das immer schnellere Vorrücken der Angreifer die Situation nochmals. Um bei der Evakuierung der Vielzahl von Menschen zu helfen, beteiligt sich auch UAU an den Aktionen in den gefährlichen Gebieten. Leider kommt es auch hier Mitte August zu direkten Angriffen auf die Helfer.

Hilfseinsatz unter Beschuss: Helfer entkommen knapp.

Bei einem Einsatz entkommen sie nur knapp durch extreme Fahrweise und Glück der direkten Verfolgung durch eine FPV-Drohne über mehrere Kilometer. Am nächsten Tag erfolgt auf offenem Feld ein Einschlag (Drohne oder Artillerie) fünfzehn Meter entfernt von den Fahrzeugen. Viele Schrapnelle durchschlagen die Fahrzeuge komplett und verfehlen die Helfer nur knapp. Sechs Personen werden vor allem durch Glassplitter verletzt, ein Fahrzeug wird stark und das andere wahrscheinlich irreparabel beschädigt. Nicht alle Vorfälle enden so glimpflich, im Oktober wird der Fahrer einer anderen NGO bei einem ähnlichen Angriff getötet. Um den Helfern von UAU weiterhin Hilfsleistungen zu ermöglichen und sie sowie ihre Passagiere bestmöglich zu schützen, werden Horsch, Segerer und BHS weiterhin zusammenarbeiten und ein neues Fahrzeug sowie zusätzliche Sicherheitstechnik beschaffen.

Foto: Matthias Uri

Einen kleinen Hoffnungsschimmer weckt die Aktion „Wunschpakete“ zum Jahresende. Nachdem schon im Januar 2024 durch BHS kleine Überraschungen an Kinder im Raum Kupjansk verteilt werden konnten, werden auch zum Jahresende wieder Weihnachtspakete für Kinder gesammelt. Die Fa. Segerer bringt die Pakete mit Schulsachen, Spielzeug und Süßigkeiten Mitte November nach Radomyschl, wo sie den Kindern, deren Väter im Krieg verstorben oder vermisst sind, vor Weihnachten noch eine kleine Freude bereiten können.

Foto: Matthias Uri
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