Handball: Damen der HSG Weiden kommen in Erlangen unter die Räder

Weiden. Bereits vor dem Spiel war der Favorit klar, der sich dann im Spiel bewahrheitete.

Coach Niklas Deml versuchte alles, um sein Team aufzubauen. Foto: Jürgen Masching

Handball Bezirksoberliga Ostbayern Damen

HC Erlangen II – HSG Weiden 43:32 (24:17)

Auch im zweiten Rückrundenspiel zieht das Team von HSG-Trainer Niklas Deml gegen eine Erlangener Mannschaft den Kürzeren. 43:32 (24:17) hieß es am Samstagabend für den heimischen HC Erlangen II.

Von Anfang an kaum Chancen

Bereits früh in der Partie zeichnete sich ab, dass man in der Defensive keinen richtigen Zugriff auf die favorisierten Gastgeber bekommen würde. So erzielte der HC nach zehn gespielten Minuten bereits zehn Treffer (10:5, 11.). Zu schnell, zu druckvoll und mit zu viel Tordrang für die ersatzgeschwächte (Jennifer Hermann fehlte privat, Tara Schumacher aufgrund einer Knieverletzung) HSG-Abwehr agierten insbesondere die beiden Rückraum-Spieler der ersten Mannschaft, Emma Reif und Lara Hopfinger, die normalerweise in der Dritten Liga auf Torejagd gehen.

Vor allem Rückraum-Linke Hopfinger war in den Anfangsminuten nicht zu bremsen und erzielte in den ersten fünf Minuten bereits drei Tore. So nahm Deml das Erlangener Ausnahmetalent früh in die Einzelmanndeckung, wobei der HC dann im fünf gegen fünf passende Antworten fand. So schlug es fast im Minutentakt im HSG-Tor ein, da die Abwehr im Verbund überspielt wurde oder man im Eins-gegen-Eins fast ausnahmslos das Nachsehen hatte. Auch das diese Saison überragende Torhüter-Duo Stefanie Bräunlein / Barbara List hatte keinen Sahnetag erwischt und konnte die Erlangener Torflut nicht stoppen.

Defensive Zweikämpfe kaum gewonnen

Gegenwehr leistete die HSG Weiden in der ersten Halbzeit fast nur im Angriff, wo der Deml-Truppe 17 eigene Treffer gelangen. „Wenn man mit 17 Treffern, gleichzeitig aber mit minus Sieben in die Halbzeit geht, stellt sich die Frage eigentlich gar nicht, wieso man die Punkte heute abgeben musste“, meinte Mannschaftsführerin Sarah Eichinger nach dem Spiel. Co-Kapitänin Tamara Hauer fand deutliche Worte: „Wenn wir in jedem Spiel über 30, heute sogar über 40, Tore kassieren, können wir das im Angriff kaum kompensieren und dürfen uns nicht wundern, wenn wir dann als Verlierer vom Platz gehen.“

Vor allem das Engagement in den defensiven Zweikämpfen monierte Hauer dabei: „Es ist schon schlimm genug, wenn uns die Gegner ständig mit Körpertäuschungen auswackeln, aber phasenweise sind die Erlangenerinnen einfach schnurstracks ohne jede Täuschung an uns vorbeigerannt als wären wir nicht da oder haben ohne jede Bedrängnis von acht, neun Metern werfen können ohne, dass wir auch nur einen Schritt nach vorne in die Wurfverteidigung gegangen sind und das kann so einfach nicht sein.“

Positives gab es nur im Angriff

Beides forderte Deml in der Halbzeit von seiner Mannschaft vehement und tatsächlich kamen die Gäste aus Weiden etwas aggressiver aus der Halbzeitpause. Dennoch gelangen der jungen Erlangener Truppe auch im zweiten Durchgang noch einmal fast 20 Tore. Positive Aspekte lieferte auch im zweiten Abschnitt wiederum die Angriffsleistung: Die beiden Kreisläufer Vanessa Szameitat und Julia Hanauer erzielten zusammen beachtenswerte neun Feldtore, Hermann-Ersatz Lena Arnold zeigte eine gute Leistung und steuerte fünf Feldtore bei und Rückraum-Linke Jasmin Häring strahlte mit vier Treffern Torgefahr aus dem Rückraum aus.

Besonders positiv fiel dabei die Ausgeglichenheit der HSG-Offensive auf, in der sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. „Worauf wir aufbauen können, sind die verlässlichen 30 oder mehr eigene Treffer, die wir jedes Spiel, auch heute, einfahren. Klar ist aber auch, dass unsere Abwehrarbeit momentan desolat ist und wir uns hier dringend steigern müssen, wenn wir die Klasse halten wollen. Punkte in den beiden Auftaktspielen, in denen wir der klare Außenseiter waren, waren nicht eingeplant, aber jetzt kommen die Spiele gegen direkte Konkurrenten, in denen wir Zählbares brauchen und das holen wir uns nur mit einer ganz anderen Defensivleistung“, resümierte Deml.

Nächster Gegner: ein Tabellennachbar

Die nächste Chance auf zwei Punkte hat die HSG dabei bereits am kommenden Samstag, wenn Tabellennachbar Mintraching/Neutraubling der Sophie-Scholl-Halle gastiert.

Gegen den HC Erlangen II spielten:

Bräunlein, List – Szameitat (6), Hauer (6/4), Arnold (5), Häring (4), Eichinger (3), Hanauer (3), Jazdzewski (3), Prelle (1), Schlosser (1).

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