Bundespräsident lobt Wasserforschung der OTH

Weiden. Die OTH Amberg-Weiden und die HFT Stuttgart haben gemeinsam Forschungen für einen verbesserten Wasserkreislauf in Gewerbe und Landwirtschaft durchgeführt, die vom Bundespräsidenten gewürdigt wurden. Das Projekt endet im September 2024 und zielt auf die Schaffung wassersensibler Städte der Zukunft.

Prof. Dr. Sonja Bauer, an der Hochschule für das Lehrgebiet Landmanagement, leitet das Projekt Pro.La Fellbach an der OTH Amberg-Weiden. Foto: Wiesel/OTH Amberg-Weiden

In den industrialisierten Großstädten stellen Wasserkreisläufe heute ein großes Problem dar. Der Großteil des Niederschlags verdunstet oder versickert und lässt den Grundwasserspiegel stetig sinken. Zudem sind 80 Prozent der Abwässer verschmutzt, was den Import großer Mengen an Trinkwasser erforderlich macht. In diesem Zusammenhang hat die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden zusammen mit der Hochschule für Technik (HFT) Stuttgart im Projekt „Pro.La Fellbach“ bedeutende Forschung betrieben. Über eineinhalb Jahre konzentrierten sich die Forschungen auf Maßnahmen für die Entwicklung wassersensibler Städte der Zukunft. Diese Arbeit erregte sogar die Aufmerksamkeit des Bundespräsidenten.

Überbrückung zwischen Gewerbe und Landwirtschaft durch optimierten Wasserkreislauf

In Deutschland machen Landwirtschafts- und Gewerbeflächen mehr als die Hälfte der Fläche aus. Beide sind vom Klimawandel betroffen, tragen aber kaum zum Klimaschutz bei. „Der Wasserkreislauf muss hier dringend optimiert werden“, betont Prof. Dr. Sonja Bauer, Projektleiterin von Pro.La Fellbach an der OTH Amberg-Weiden. Das Projekt untersuchte die Gewerbe- und Landwirtschaftsflächen in Fellbach, einer Kleinstadt mit Gewerbegebiet und angrenzender Landwirtschaft. Das Ziel war, Synergien zu schaffen und die Flächen klimaresilient zu gestalten.

Erfassung und Analyse von Wasserressourcen

Das Team von Pro.La Fellbach ermittelte zunächst die Abwassermenge in der Region und sammelte spezifische Daten über die ansässigen Betriebe. Mithilfe geoinformationsbasierter Analysen konnten sie eine detaillierte Aufzeichnung über das Projektgebiet erstellen. Diese Aufzeichnung umfasst Informationen zur Oberflächenart, Landnutzung, Wetter und Industriestruktur. Sie visualisiert außerdem die Wasserbilanz und die Abwasserkosten für verschiedene Szenarien, um Bereiche zu identifizieren, in denen ein Transfer von Regenwasser sinnvoll wäre.

Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und Präsentation bei der Woche der Umwelt

Die Forschungsergebnisse wurden bereits bei der Woche der Umwelt im Schloss Bellevue vorgestellt und von Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier gewürdigt. „Ich freue mich sehr, dass unsere Arbeit so viel Aufmerksamkeit bekommt. Das zeigt, wie wichtig es gerade angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist, Ideen für einen verbesserten Wasserkreislauf in Gewerbe und Landwirtschaft zu finden“, so Bauer. Das Projekt, unterstützt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, endet im September 2024 und soll eine Grundlage für weiterführende Analysen und konkrete Lösungsansätze liefern.

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