Zulassung und Meldeamt: Für Spontankunden nur noch eine Stunde täglich
Weiden. Das klingt nach Einschnitt. Ist es aber nicht. Die Stadt Weiden informiert über eine Änderung bei den Öffnungszeiten: Wer ohne Termin kommt, muss künftig zwischen 9 und 10 Uhr im Rathaus antreten. Ansonsten muss er draußen bleiben. Die Regelung gilt für Melde- und Passamt sowie Kfz-Zulassung.

Der Vorteil: Künftig soll niemand mehr warten müssen. Online-Terminvereinbarungen haben sich seit Corona bewährt, erklärte Amtsleiter Reinhold Gailer (Amt für öffentliche Ordnung) bei einem Pressetermin am Donnerstag. Wer kein Internet hat, kann einen Termin per Telefon buchen (siehe Infokasten). Egal wie – am Ende bekommen alle Kunden einen vierstelligen Code, den sie in die Terminals am Eingang des Rathauses eintippen.
Und schon werden sie aufgerufen. „Viele setzen sich erst gar nicht hin und sagen danach: Wie? Das war’s schon?“, berichtet Martin Oppitz (Ausländerwesen) von „unwahrscheinlich positiven Feedbacks“. Einziges Problem waren bis dato Spontankunden, die eingeschoben werden mussten. Ärgerlich für die, die sich vorher um einen Termin bemüht hatten. Aus diesem Grund gibt es ab 14. Juni die Spontan-Sprechzeit von 9 bis 10 Uhr, montags bis freitags.
In anderen Städten überhaupt keine Spontanbesuche möglich
Diese Neuerung gilt zunächst nur für die beiden publikumsträchtigen Bereiche Melde-, Ausweis- und Passbehörde sowie Kfz-Zulassung. Die Vorteile liegen aus Sicht von Thomas Wührl, Leiter des Einwohnermeldeamtes, auf der Hand: Der Bürger kann punktgenau kommen. Mit der Anmeldung bekommt er zudem gleich eine Liste, was er mitbringen muss. Das erspart Mehrfachvorsprachen.
Auch für das Rathaus hat die Terminvereinbarung Vorteile: Der Besucherstrom ist planbar. Die (vielen) Teilzeitkräfte können sich ihre Termine so legen, dass sie effektiv arbeiten können. Und die Mitarbeiter können sich vorbereiten.
Weiden ist mit diesem Angebot bürgerfreundlich. In anderen Städten und Landkreisen können Bürger generell nur mit Termin vorsprechen. „Soweit wollten wir nicht gehen“, sagt Gailer. In Tirschenreuth hat die Kfz-Zulassung nur für Angemeldete geöffnet, in Amberg das Meldeamt. In Städten wie München und Nürnberg kommen dazu wochenlange Wartezeiten.
In den letzten Zügen: Kfz-Zulassung komplett online
Dass dem in Weiden nicht so ist, zeigt Oppitz im Selbstversuch. Beim Pressetermin will er der Stadt seinen Umzug melden. Und siehe da: Selbst für den nächsten Tag bekäme er noch ausreichend Zeitfenster zur Auswahl. Sollte der Termin verschoben werden müssen, kann dies der Bürger selbstständig erledigen.
Grob gerechnet kämen an einem Durchschnitts-Vormittag bislang etwa 25 Bürger spontan zum Meldeamt. Dazu kommen 80 bis 90 Terminvereinbarungen. Künftig werden die 25 „Spontanen“ zwischen 9 und 10 Uhr empfangen. Unterm Strich, so Oppitz: „erhöhter Service für die Bürger.“ Bei wem es brennt, mache man eine Ausnahme. Der Klassiker: Der Urlaubsantritt steht bevor und der Personalausweis ist abgelaufen.
Generell werde man auch künftig daran arbeiten, immer mehr Service-Leistungen online anzubieten. Die Kfz-Zulassung liegt in den letzten Tests für eine komplette Online-Anmeldung. Schon jetzt gäbe es über 100 Angebote, die per Internet erledigt werden können, so Alexander Grundler (Öffentlichkeitsarbeit). Tipp am Rande: Auch Führungszeugnisse, wie sie Ehrenamtliche regelmäßig brauchen, können über das Bundesjustizamt online beantragt werden.
Terminanmeldung im Rathaus
Auf www.weiden.de können online Termine vereinbart werden. Dazu braucht es nur wenige Klicks. Der Kunde kann sich ein Zeitfenster selbst aussuchen.
Wer das nicht möchte, kann weiterhin per E-Mail oder telefonisch buchen: Die Kfz-Zulassung ist über zulassung@weiden.de oder unter Telefon 0961/81-3600 erreichbar.
Die Melde-, Ausweis- und Passbehörde ist per E-Mail über einwohnerwesen@weiden.de sowie telefonisch über 0961/81-3300 erreichbar.
Spontankunden ohne Termine können grundsätzlich montags bis freitags von 9 bis 10 Uhr vorsprechen. Ausnahmen in begründeten Einzelfällen sind möglich.
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