Wunderschöne Kapelle: Die Marienkapelle auf der Altglashütte
Bärnau. Die wunderschöne, aber eher unscheinbare kleine Kapelle steht in der Ortschaft Altglashütte bei Bärnau. Wenn man von der Silberhütte in Richtung Hohenthan auf der Straße fährt, übersieht man sie leicht, da sie von der Straße aus fast nicht zu sehen ist.
Dennoch ist sie ein Juwel. Einen Edelstein findet man selten und er ist meistens sehr wertvoll und wenn selbiger poliert ist, glänzt und funkelt er. So ist es mit vielen kleinen Gotteshäusern, doch leider werden sie oft vergessen. Bei dieser kleinen Kirche ist es Gott sei Dank nicht so. Diese kleine Kirche ist unserer Gottesmutter und Rosenkranzkönigin Maria gewidmet. Nach Erzählungen befand sich im unteren Dorf an einer anderen Stelle bereits ein Vorgängerbau aus Holz, der leider vor mehr als 100 Jahren abgebrannt ist.
Die jetzige wurde laut Baudenkmalsliste um 1900 erbaut. Die gesamten Finanzierungsanträge sind damals alle über die Stadt Bärnau abgewickelt worden. Da im Rahmen der Eingemeindung die Stadt Eigentümer wurde, begann man mit den Planungen für eine umfangreiche Renovierung. Nach entsprechenden Genehmigungen der Baumaßnahmen und der Zuschüsse wurden die Sanierungsarbeiten von 1995 bis 1999 durchgeführt.
Einweihung der Kapelle
Nach den Erinnerungen vom Stadtrat Engelbert Träger wurden für die Sanierung Zuschüsse vom Amt für Denkmalpflege, dem Bezirk Oberpfalz, dem Landkreis Tirschenreuth, der bischöflichen Finanzkammer Regensburg, der Kirchenverwaltung Hohenthan und einen Teil der Eingemeindungsmittel finanziert. Weiterhin haben sich Bürgerinnen und Bürger mit teilweise erheblichen Spenden daran beteiligt. Auch wurde ein großer Anteil der Kosten durch Hand-und Spandienste der Dorfbewohner erbracht.
Im Juli 1999 konnte dann die renovierte Kapelle wieder eingeweiht werden. Alljährlich werden Maiandachten und Oktoberrosenkränze abgehalten. Auch bei Sterbefällen in der kleinen Gemeinde betet man hier den Sterberosenkranz. Jeweils einmal im Jahr findet eine Schauermesse und eine Renovierungsmesse statt, teilweise mit musikalischer Umrahmung durch die Sängerin Bettina Mildner. Da schon wieder die Witterung der Kapelle arg zusetzt, ist Träger bereits wieder auf der Organisation neuer Spenden für eine bald notwendige Renovierung.
Beruhigender Eindruck
Dittmann Gretl, eine ältere Einwohnerin, erzählt:,, Als ich noch ein Kind war, so in der sechsten, siebten Klasse, musste ich einmal mit meiner Freundin zusammen vor dem Altar Rosenkranzgsetzerl vorlesen. Vor die ganzen alten Leit. Mei, hob i mi gschamd!” Wenn man die Kapelle betritt, so fällt einem sofort das schöne Altarbild auf. Es stellt die Heilige Maria mit Jesuskind dar. Rechts davon ist nochmals eine Statue der Gottesmutter mit Jesuskind und daneben Jesus Christus mit dem Kreuz.
Links und rechts an der Wand sind Kreuzwegstationen angebracht. Auch einen gekreuzigter Heiland ist auf der rechten Seite im Raum. Insgesamt macht die Kapelle einen beruhigenden und sehr sauberen Eindruck. Sicherlich den Bürgern von der ,,Gloshütt’n” und seinen Mesner zu verdanken. Diesen Posten hatte jahrzehntelang Ludwig Träger, der Vater von Engelbert Träger inne. Als der Vater verstarb, übernahm der Sohn dieses Ehrenamt.
Öffnungszeiten
Zu erreichen ist die Kapelle wie folgt: Fahre von Flossenbürg aus über die Silberhütte in Richtung Bärnau. Etwa einen Kilometer nach der Silberhütte biege rechts ab in die Ortschaft Altglashütte. Unmittelbar nach dem Freibad fahre oder gehe wieder rechts der kleinen Straße folgend, bis du nach etwa 100 Metern vor der Kapelle stehst. Wenn der Sinn nach der christlichen Einkehr auch nach einer körperstärkenden Einkehr steht, fahre oder gehe die Straße an der Kapelle weiter bergab, bis du nach weiteren 100 Metern vor einen Gasthof stehst. Geöffnet hat die Kapelle nicht regelmäßig.
Aber an sonnigen und schönen Wochenenden sperrt Engelbert Träger gerne auf. Für Öffnungen kann man Familie Träger kurz anrufen. Die Telefonnummer lautet 09635/585. Die Recherchen über die Kapelle wurden sehr tatkräftig unterstützt vom Stadtrat Engelbert Träger und seinem Sohn Michael, welcher auch Vorsitzender des örtlichen OWV Zweigvereins ist.
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