Wintersport-Legende Eric Frenzel beendet seine Karriere
Flossenbürg. Er ist der erfolgreichste Athlet bei nordischen Ski-Weltmeisterschaften und eine Legende in der Nordischen Kombination. Im März beendet Eric Frenzel seine Karriere.
Auch wenn der Abschied des Vorzeigeathleten Eric Frenzel für viele überraschend kommen mag: Der Schritt war erwartbar. Mit 34 Jahren hat der seit vielen Jahren mit seiner Familie in Flossenbürg lebende, gebürtige Sachse fast alles erreicht, was man sich als Sportler erträumen kann. So ist sein Entschluss, den er am Donnerstag bekannt gab, nur allzu verständlich.
„Jetzt ist es gut“
„Es ist jetzt ein schöner Moment, um abzutreten“, sagte der 34-Jährige den Medien. Frenzel, bis zur abgelaufenen WM Rekordweltmeister, hört nach 17 Jahren im Weltcup auf. Vor eineinhalb Wochen hatte er in Planica mit Staffel-Silber seine 18. WM-Medaille geholt – mehr als jeder andere Sportler. Er löste damit die norwegische Langlauf-Legende Bjørn Dæhlie als alleiniger Spitzenreiter ab. Mit dem Podestplatz baute Frenzel auch seine eigene beeindruckende Serie aus: Seit 2009 stand er bei jedem Großereignis mindestens einmal auf dem Treppchen. Ein perfekter Abschluss. „Diese Medaille war mein letztes sportliches Ziel. In Planica hat sich für mich der Kreis geschlossen. Es hat zum Schluss alles noch mal gepasst. Jetzt ist es gut. Ich brauche nicht noch mehr Bestätigung“, sagte der Wahl-Oberpfälzer.
Dreimal Olympiasieger
Von Sieg zu Sieg – nicht nur bei Olympia und Weltmeisterschaften. 2007 war „Effe“, wie er von seinen Kollegen genannt wird, erstmals im Weltcup gestartet. Er wurde zweimal Olympiasieger im Einzel (2014 und 2018) und einmal mit dem Team (2018). Er holte siebenmal WM-Gold, fünf Weltcup-Gesamtsiege nacheinander (2013 bis 2017) und gewann 54 Weltcup-Rennen. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang wurde Eric Frenzel die Ehre als deutscher Fahnenträger zuteil. Als Rekordweltmeister löste ihn erst kürzlich in Planica der norwegische Überflieger Jarl Magnus Riiber ab.
Weiter Erfahrungen einbringen
Ein früherer Abschied sei kein Thema gewesen. „Ich hätte meine Karriere nicht so lange durchgezogen, wenn es mir nicht gefallen und meine Familie nicht dahintergestanden hätte“, sagt Frenzel. Nach seiner aktiven Laufbahn will er seine Erfahrungen weiter in der Nordischen Kombination einbringen – auch wenn die Sportart vom Olympia-Aus bedroht ist. „Ganz von der Bildfläche verschwinden, kann ich mir nicht vorstellen. Dazu liebe ich die Kombination viel zu sehr“, betonte er. Privat wünscht sich der Vater von zwei Söhnen und einer Tochter abseits der Schanzen und Loipen, „dass wir als Familie weiterhin gesund bleiben, gute Entscheidungen treffen und ein glückliches und zufriedenes Leben führen werden“.
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