Welt-Schlaganfalltag: Vorträge in Burglengenfeld

Burglengenfeld. Am Welt-Schlaganfalltag, den 29. Oktober, bietet die Asklepios Klinik Vorträge und Führungen zur Schlaganfall-Aufklärung und -Versorgung. Anmeldung ist für die Teilnahme erforderlich.

Leitende Oberärztin Paula Loibl (links) und Neurologin Dorothee Kühnau (rechts). Foto: Sabina Hasenbank

Time is brain – bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an, um schwere Schädigungen zu verhindern. Seit Jahren kämpfen Mediziner mit Erfolg um jede Minute, die sie noch schneller werden können in der Schlaganfall-Behandlung. „Allerdings liegt das größte Potenzial in der Aufklärung der Bevölkerung“, weiß Leitende Oberärztin Paula Loibl, die zusammen mit der Neurologin Dorothee Kühnau und einem spezialisierten Team die Schlaganfallversorgung an der Asklepios Klinik im Städtedreieck übernimmt:

„Nur zehn Prozent der Patientinnen und Patienten kommen innerhalb der ersten Stunde nach dem Auftreten der Symptome in die Klinik. Und diese Zahl stagniert seit Jahren. Die größte Gefahr ist ein `Das wird schon wieder`, mit dem Patienten trotz Anzeichen oftmals Stunden abwarten. Währenddessen sterben Milliarden Hirnzellen.“

Wichtigkeit der Aufklärung

Eine umfassende und immer verständliche Aufklärung steht auch als Titel über einer Aktion, die Paula Loibl und Dorothee Kühnau zum Welt-Schlaganfalltag am Dienstag, 29. Oktober am Krankenhaus in Burglengenfeld initiieren:

Jeweils um 14 Uhr und um 15 Uhr gibt es bei Kaffee und Kuchen einen Gemeinschafts-Vortrag von Medizin und Pflege im Konferenzraum der Klinik, anschließend geht es für die Besucherinnen und Besucher auf einem Rundgang zu Monitorzimmer, Schwesternzimmer und schließlich zur Notaufnahme mit TEMPiS-Turm. Eine Anmeldung ist erforderlich bei Sabina Hasenbank telefonisch unter 09471/705-6111 oder via E-Mail an s.hasenbank@asklepios.com.

Erkennen eines Schlaganfalls

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall – 112! Seh-, Sprach- und Schluckstörungen, Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen, Schwindel, starker Kopfschmerz – all dies können Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Ob es ein solcher ist, können auch medizinische Laien mit einem einfachen Test relativ sicher erkennen: Man bittet die betroffene Person zu lächeln, beide Arme gleichzeitig zu heben und einen einfachen Satz verständlich zu formulieren. Gelingt dies nicht, zählt jede Minute und muss sofort der Notruf 112 gewählt werden.

Denn: Je früher bei einem Schlaganfall der Rettungswagen gerufen und Betroffene in einer auf Schlaganfälle spezialisierten Abteilung in einer Klinik wie in Burglengenfeld richtig behandelt werden, desto höher sind die Überlebenschancen und desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit von Folgeeinschränkungen.

Mit TEMPiS zur optimalen Schlaganfallversorgung

Jede Sekunde zählt. In Burglengenfeld, wo man regelmäßig durch die Fachgesellschaft der Neurologie als Stroke Unit rezertifiziert wird, greift auch bei der Schlaganfallversorgung ein Rädchen nahtlos in das andere. Hier ist man dank erfahrener Mediziner, eingespielter Prozesse und modernster Technik bestens vorbereitet.

Und: Als Mitglied der ersten Stunde und eine von 24 Kliniken ist das Burglengenfelder Krankenhaus seit 2003 im Rahmen von TEMPiS (Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ostbayern) mit den Schlaganfallzentren in München Harlaching und am Universitätsklinikum Regensburg via Telemedizin verbunden.

Ganz praktisch bedeutet dies: Kommt jemand auch außerhalb der regulären Dienstzeiten mit auffälligen Schlaganfall-Symptomen in die Klinik, wird sofort eine Computertomographie (CT) seines Gehirns erstellt. Parallel dazu wird eine Verbindung zum Schlaganfallzentrum hergestellt, wo ein spezialisierter Neurologe ohne Zeitverlust die CT-Aufnahmen sieht. Der Patient wird vor einen Computer mit Videokamera gebracht, so dass ihn Dorothee Kühnau, Paula Loibl (bzw. der diensthabende Arzt) gemeinsam mit dem Spezialisten in München oder Regensburg untersuchen kann.

Gemeinsam entscheiden sie, was die wirksamste Therapie ist: Entweder mit einem Medikament auflösen (Lyse) oder mit kleinsten Kathetern (Thrombektomie) das Blutgerinnsel im Gehirn auflösen. Bei Letzterem wird der Patient an die Regensburger Universitätsklinik zu einem dafür eigens ausgebildeten Facharzt für Neuroradiologie gebracht.

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