Weidnerin (59) mit sehr gutem Schutzengel: Auto von Lichtmaschine durchschlagen
Wiesau. Von einem spektakulären Unfall berichtet die Verkehrspolizei Weiden. Er ereignete sich bei voller Fahrt auf der A93. Eine völlig unbeteiligte Autofahrerin (59) hätte dabei tot sein können.

Die Verkehrspolizei berichtet aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt. Der Unfall hat sich schon am 10. Mai 2023 auf der A93 auf Höhe Wiesau ereignet. Zunächst war es zu einem Auffahrunfall gekommen.
Am frühen Morgen fuhr ein noch immer unbekannter Fahrer eines Passats mit tschechischer Zulassung in Richtung München. Auf Höhe Wiesau fuhr er auf das Sattelzuggespann eines Tschechen (56) auf. Der Passat war mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs und prallte in die linke Heckpartie des Sattelaufliegers, der rechts fuhr.
Fahrer flüchtete zu Fuß
Der Pkw wurde nach rechts geschleudert, überschlug sich und blieb in der Böschung auf den Rädern zum Liegen. Die Tachonadel blieb laut Verkehrspolizei „im hohen dreistelligen Geschwindigkeitsbereich“ stehen. Der Fahrer flüchtete zu Fuß. Als die Polizei eintraf, waren keine Personen am Unfallort.
Kotflügel hing noch am Lkw
Der Fahrer des Sattelzuges bemerkte indessen von diesem Aufprall zunächst nichts. Er gab an, nur etwas Funkenflug im rechten Außenspiegel gesehen zu haben. Aus diesem Grund fuhr er an der nächstgelegenen Rastanlage Waldnaabtal von der Autobahn ab. Bei der Begutachtung seines Fahrzeugs stellte er erheblichen Schaden an seinem Auflieger fest: Der Kotflügel eines Passats hing an seinem linken Fahrzeugheck. Der Lkw-Fahrer rief die Polizei.
Verkehrspolizei: „wie durch ein Wunder leicht verletzt“
Der Unfall hatte zudem Folgen für den Verkehr auf der Gegenfahrbahn. Die Lichtmaschine des Passats war durch den Aufprall aus der Schraubverankerung gerissen worden und flog Richtung Gegenfahrbahn. Eine Weidnerin (59) in einem Ford auf dem Weg in Richtung Hof konnte nicht mehr ausweichen.
Das 7,5 Kilogramm schwere Teil durchschlug die Frontscheibe ihres Fords, schoss durch den Innenraum und durch die Heckscheibe wieder hinaus. Die Fahrerin wurde „wie durch ein Wunder“ (O-Ton Verkehrspolizei) nur leicht verletzt mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Sie zog sich oberflächliche Verletzungen durch Glassplitter zu.
Länderübergreifende Fahndung noch ohne Erfolg
Die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr Wiesau und Rotem Kreuz trafen nur den verlassenen Passat an. Eine sofortige Suche verlief negativ. Eine länderübergreifende Fahndung wurde eingeleitet, die bislang ebenfalls negativ verlief. Die Spurensicherung erfolgte vor Ort und ist abgeschlossen, die Spurenauswertung sowie weitere Ermittlungen dauern noch an. Der Gesamtschaden wird auf etwa 22.000 Euro beziffert. Die Autobahn war in Fahrtrichtung Süden für rund 1 Stunde nur auf einem Fahrstreifen befahrbar.
* Diese Felder sind erforderlich.