„Vom Hussenkrieg“: ein bewegendes Stück Heimatgeschichte
Neunburg vorm Wald. „Mit Gott und unser’m Herzog Johann“, wenn dieser Schlachtruf vor der Kulisse des ehemaligen pfalzgräflichen Schlosses ertönt, wird ein packendes Stück deutsch-tschechischer Geschichte wieder lebendig.

Die Akteure des „Hussenkrieg“ entführen die Zuschauer von 7. bis 22. Juli wieder auf eine Zeitreise ins Spätmittelalter in das Jahr 1433, als die Oberpfalz brennt. Die Bevölkerung ist in Aufruhr. Die Hinrichtung des tschechischen Reformators Jan Hus im Jahr 1415 hat eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, die ihren Höhepunkt in der Schlacht bei Hiltersried findet. Denn als erneut eine hussitische Streitmacht anrückt, schickt Pfalzgraf Johann am 21. September 1433 ein Heer aus Rittern, Bürgern und Bauern in den Kampf gegen die Hussiten und trägt einen bitteren Sieg davon.
Die Zwangspause genutzt
Die Burgfestspiele „Vom Hussenkrieg“ greifen die Geschehnisse vor, während sowie nach diesem Wendepunkt in der Geschichte auf und kehren heuer nach dreijähriger Pause mit einer aufwendigen Neuinszenierung durch die Regisseurin Karin Michl zurück auf die Bühne. Nicht nur ein neues Bühnenbild wurde in der Zwischenzeit gebaut, auch der Schwerpunkt der Inszenierung hat sich grundlegend verändert und liegt jetzt vor allem auf den handelnden Personen mit ihren Beweggründen. Basierend auf dem Urstück von Peter Klewitz entstand ein komplett neues Stückbuch, in dem die Autorin Christina Fink auf insgesamt 45 Textseiten die Menschen mit all ihren Emotionen und die damaligen Geschehnisse zum Leben erweckt.
Über 120 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder, die allesamt Teil des Stücks sind, erzählen so gemeinsam ein bewegendes Kapitel ihrer eigenen Heimatgeschichte. Die Gäste dürfen sich auf ein spannendes Stück im Oberpfälzer Dialekt freuen. Ein Stück, das die Seele berührt, in dem jedoch auch der Humor nicht zu kurz kommt.
Vorprogramm
Die Besucher können schon im Vorfeld der Aufführung die besondere Atmosphäre im Burghof genießen, denn Gaukler, Kunsthandwerker und die Burggasterey laden ein, sich auf die Burgfestspiele und natürlich besonders auf das Mittelalter einzustimmen. Zusätzlich können die Gäste auch das Schwarzachtaler Heimatmuseum sowie die Sonderausstellung um Thema „Hussiten“ in der Fronfeste besuchen und dort mehr zur Geschichte der Stadt erfahren.
Karten
Die Tickets gibt es hier und in allen Vorverkaufsstellen.
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