Unterwegs bei der Feuerwehr Weiden

Weiden. Die Feuerwache ist rund um die Uhr besetzt – obwohl es keine Berufsfeuerwehr ist. Wie Stadtbrandrat Richard Schieder im Interview mit OberpfalzECHO erklärt, gibt es neben den täglichen Einsätzen noch viel zu tun im Feuerwehrhaus mitten in der Stadt.

Brandschutzerziehung mit dem Waldkindergarten Weiden. Foto: Jürgen Masching

In der Landgerichtsstraße steht das Gerätehaus der Feuerwehr Weiden, erbaut 1913, mitten in der Stadt und viel zu klein. „Wir platzen aus allen Nähten“, so ist die einheitliche Meinung. Deswegen gibt es bereits außerhalb von Weiden in der Leuchtenberger Straße einen Stellplatz für weitere Fahrzeuge, die nicht für den täglichen Gebrauch benötigt werden.

Doch es ist bereits etwas in Planung, wie Stadtbrandrat Richard Schieder bestätigt. Jedoch müssen sich bis dahin die etwa 100 ehrenamtlichen und elf hauptamtlichen Kräfte aber noch etwas gedulden. In der Hauptwache in der Landgerichtsstraße steht ein kompletter Löschzug bereit, um die täglichen Einsätze abzuarbeiten. Sonderfahrzeuge, auch für den Katastrophenschutz, stehen in der Hauptwache 2. 

Nur elf hauptamtliche Kräfte zur Verfügung

Die Stadt Weiden ist kein Berufsfeuerwehrstandort, bekräftigt Schieder. „Bei einer Berufsfeuerwehr müssen etwa 18 bis 20 Personen rund um die Uhr auf der Feuerwache ihren Dienst verrichten“. In Weiden gibt es aber nur elf hauptamtliche Kräfte. Man bräuchte in etwa 100 Kräfte für diesen Dienst, was für die Stadt Weiden finanziell nicht zu leisten ist. 

Stets bereit, ob Übung oder Ernstfall: die Weidener Feuerwehr-Aktiven. Foto: Jürgen Masching

Im Jahr gibt es für die Feuerwehr in Weiden etwa 900 Einsätze, die sich von Verkehrsunfällen, Bränden bis hin zu Türöffnungen oder Tierrettungen erstrecken. Das Einsatzgebiet ist die Stadt Weiden mit ihren Ortsteilen sowie für die Drehleiter auch die Gemeinden rund um Weiden.

Diese Einsätze können bei kleineren Einsätzen die hauptamtlichen Kräfte abarbeiten. „Bei größeren Schadenslagen werden die ehrenamtlichen Kräfte alarmiert“, so der Stadtbrandrat.

Von Wartungsarbeiten bis zur Atemschutzpflege

Noch dazu gibt es Wartungsarbeiten an den 15 Fahrzeugen in der Hauptwache, über 5.000 Geräte müssen gepflegt werden und auch die zentrale Atemschutzpflegestelle muss betrieben werden, wo die gesamten Atemschutzgeräte aus Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN gewartet und gereinigt werden.

Atemschutzpflege in der Feuerwache. Foto: Jürgen Masching

Ein Teil der Aufgaben der Feuerwehrkräfte ist auch die Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört auch die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Grundschulen. „Entweder kommen die Kindergärten und Schulen zu uns in die Hauptwache oder wir gehen hinaus zu ihnen“, so Schieder.

Zum Beispiel zum Waldkindergarten Weiden, wo die Kinder schon freudig auf das große Feuerwehrfahrzeug warteten. „Die Kinder können hier die Feuerwehr hautnah erleben“. Zusätzlich gibt es nun auch Kameraden, die eine Drohneneinheit aufbauen. Diese soll bei verschiedensten Einsatzlagen die Kameraden am Boden mit Bildern aus der Luft unterstützen.

Die Feuerwache ist immer besetzt. Foto: Jürgen Masching

„Wer sich hier bei uns in der Feuerwache umschaut, der merkt schnell eines, wir haben große Platznot“, so Stadtbrandrat Richard Schieder. Die Fahrzeuge werden immer größer und breiter und das Gerätehaus ist nicht dafür ausgelegt. Mittelfristig ist der Standort mitten in der Stadt also nicht mehr zukunftsfähig.

Nach derzeitigen Planungen soll ein Neubau in der Vohenstraußer Straße entstehen. „Wir hoffen auf eine Fertigstellung im Jahre 2023“, so Schieder. Es ist aber eine finanzielle Mammutaufgabe für die Stadt Weiden, denn die Kosten sollen sich um die 25 Millionen Euro bewegen. 

Tag der offenen Tür – Einblicke in den Feuerwehralltag

Wer die Feuerwache in der Landgerichtsstraße einmal genauer begutachten will, hat hier die Möglichkeit, am Tag der offenen Tür am 7. Mai 2023 dies zu tun. Von 10 bis 18 Uhr öffnen sich die Tore und die Besucher werden bei Schauübungen, Wachführungen, Technikausstellung und einer Feuerwehr Modellbau-Ausstellung auf den neusten Stand gebracht.

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