TSV Tännesberg feiert 75-jähriges Jubiläum

Tännesberg. Seit 75 Jahren gibt es den TSV Tännesberg. Mit Fußball hat es begonnen und mittlerweile gibt es sechs Abteilungen im Verein. Mit einem Festgottesdienst und spannender Unterhaltung wurde gefeiert.

Festgottesdienst vor dem Sportheim.Foto.Josef Glas
Festgottesdienst vor dem Sportheim.Foto.Josef Glas
Der Bayerische Sportverband gratuliert mit einer Ehrenurkunde. Foto: Josef Glas
Der Bayerische Sportverband gratuliert mit einer Ehrenurkunde. Foto: Josef Glas
Spannende Spiele bei der Lebend-Kicker-Meisterschaft. Foto: Josef Glas
Spannende Spiele bei der Lebend-Kicker-Meisterschaft. Foto: Josef Glas
Die Siegermannschaften mit dem
Die Siegermannschaften mit dem „Meister der Herzen“. Foto: Josef Glas
Die Hüpfburg war dauernd belegt. Foto: Josef Glas
Die Hüpfburg war dauernd belegt. Foto: Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas

Wer am frühen Sonntagmorgen den wolkenverhangenen Himmel sah, ahnte nichts Gutes für die Feierlichkeiten im Freien zum Jubiläum des TSV Tännesberg. Aber pünktlich zum Festgottesdienst waren eher Sonnenschirme als Regenschirme gefragt.

Festauftakt mit feierlichem Gottesdienst

Ein gelungener Auftakt war der von Pfarrer Wilhelm Bauer zelebrierte Festgottesdienst vor dem Sportheim. Über zweihundert Gläubige machten sich auf zum bestens gepflegten Sportgelände, um den Gottesdienst mitzufeiern. Fahnenabordnungen örtlicher Vereine säumten den Altar. Kritisch äußerte sich der Geistliche zur früheren Geschichte der Vereine, als sie nicht erwünscht oder sogar verboten waren, da sie zu nationalsozialistischen Zwecken missbraucht wurden. Heute ist Sport eine Absage an den Nationalismus. Gerade in diesen Tagen der Fußball-Europameisterschaft merken wir, wie der Fußball die Staaten eher verbindet. Für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgte die Blaskapelle Gleiritsch unter der Leitung von Paul Braun.

Ehrengäste mit Grußworten

Ein Verein, der seit 1949 fest in der Geschichte und im Herzen der Gemeinde verankert ist, stellte Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler fest. Was damals als kleine Initiative von sportbegeisterten Tännesbergern begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer wahren Institution entwickelt. Der TSV ist weit mehr als ein Sportverein, er ist Ort des Miteinanders, des Engagements und der gemeinsamen Freude am Sport.

Für die Bezirksvorsitzene des Bayerischen Landessport Verbandes (BLSV), Barbara Hernes, übernimmt der TSV eine tragende Rolle in der Gemeinde und ruft die Vorzüge des Sports in Erinnerung. Stärkung des körperlichen Wohlbefindens, Erhaltung von Gesundheit und Lebensfreude, sinnvolle Gestaltung der Freizeit und vieles mehr sind immer noch Ideale, die auch heute noch von großer Bedeutung und wichtig sind. Als Dank und Anerkennung für die hervorragende Vereinsarbeit überreichte sie mit Kreisvorsitzendem Wolfgang Schwarz die Ehrenurkunde des BLSV.

Kurz und prägnant äußerte sich der Kreisvorsitzende des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) Werner Mages: „Zum Sportverein gibt es keine Alternative, also brauchen wir uns auch nicht, wie im politischen Bereich, auf die Suche nach Alternativen zu machen. Wie wichtig ein Sportverein, auch in gesellschaftlicher Hinsicht, vor allem für die Jugend ist, braucht wohl nicht näher erläutert werden.“ Als Anerkennung für die Verdienste überreichte er eine Dankurkunde des Bayerischen Fußballverbandes und einen Original EM-Fußball.

Vorstand Norbert Dobmeier blickt zurück

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im Jahr 1948 machte sich Robert Lankes daran, einen Sportverein auf die Beine zu stellen. Bei seinem Freund Wunibald Zwack und dessen Bruder Sebastian sen. fand er schnell zwei Mitstreiter, denen sich Anton Danzl, Heinrich Elstner und Andreas Nößner als Gründungsmitglieder anschlossen.

Am 5. Februar 1949 war es dann so weit. Im damaligen RAD-Lager trafen sich unter Aufsicht des US-Militärregierungsbeauftragten Kuckuck 75 sportbegeisterte junge Menschen und gründeten unter Vorsitz von Wunibald Zwack den Verein. Zum 1. Vorstand wurde Anton Danzl, Sägewerksbesitzer, gewählt. Der damals festgelegte Vereinsname „TUS“, aus der Überlegung heraus, dass verschiedene Sportarten betrieben werden sollten, hat sich im Laufe der Zeit auf TSV geändert. Zum Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft Georg Wittmann (Grieslbeck) bestimmt. Ab 1951 bis 1974 traf man sich in der Gastwirtschaft Anton Gürtler (Binnerschreiner), danach im neuen Sportheim. Mit über 600 Mitgliedern, darunter 5 Ehrenmitglieder, ist der TSV Tännesberg heute der größte Verein in der Gemeinde.

Zunächst wurde nur Fußball gespielt und es ging aufwärts, bis sich einige Führungskräfte zurückzogen und Spieler den Verein wechselten. Auch wenn sich die Situation erholte, stellte Ende der sechziger Jahre die 1. Mannschaft den Spielbetrieb für zwei Jahre ein. Der wieder aufgenommene Spielbetrieb musste sich danach mit einem Ausweichplatz „auf der Brand“ zufriedengeben, da die Gemeinde auf dem Sportplatz die neue Schule errichtete. Der neue Fußballplatz und das Sportheim wurden 1975 mit einer Sportwoche feierlich eingeweiht. In der Saison 1976/1977 gelang erstmals in der Vereinsgeschichte der Aufstieg in die B-Klasse. Heuer wurde der Aufstieg in die Bezirksliga erreicht.

Weitere Abteilungen

Initiator der Abteilung Volleyball war Toni Wolf. Sowohl eine Herren- als auch eine Damenmannschaft, die sich bis in die Landesliga vorspielte, nahmen an den Meisterschaftsrunden teil. Mit der Damen Gymnastikgruppe, die zunächst in Vohenstrauß war, wurde 1975 eine weitere Abteilung aufgenommen.

Ein Jahr später kam im Sommer 1976 die wiederum von Toni Wolf ins Leben gerufene Tennisabteilung dazu. Zunächst wurde auf zwei Hartplätzen der Schulsportanlage gespielt, bis 1986 zwei von der Abteilung finanzierten Sandplätze gebaut wurden. Ein paar Jahre später wurde die Anlage um zwei Plätze erweitert. In jeder Altersklasse nahmen Mannschaften an den Medenrunden teil, wobei einige Meisterschaften eingefahren werden konnten. Die höchste Klasse erreichten die Herren 65 mit der Landesliga.

Mit der Abteilung RAN wurde das Angebot des TSV 2006 durch Radfahren, Nordic Walking, Ski Alpin / Langlauf und Laufen erweitert. Heute unterhält die Abteilung ein vom DSV anerkanntes nordic aktiv Walking Zentrum. Jüngste Abteilung ist das Kinderturnen. Mit dem Kinderturnen hat die Damen-Gymnastikgruppe bereits 1996 begonnen, bis dann 2011 eine eigene Abteilung eingerichtet wurde.

Unterhaltsamer Festbetrieb mit spannenden Spielen

Nach dem Festgottesdienst spielte die Blaskapelle Gleiritsch zum Frühschoppen auf. Bereits jetzt wehte der verführerische Duft von gegrillten Hähnchen, Steak, Bratwurst und Pommes vom Imbissstand der Metzgerei Schneider herüber. Kaum jemand ließ sich das Mittagessen aus einer reichhaltigen Speisekarte nehmen. Die entsprechenden Getränke konnte man sich am Ausschank holen. Kaffee und Selbstgebackenes, von dem so gut wie nichts übrig blieb, gab es den ganzen Tag über.

Ein großer Spaß war die vor voll besetzten Rängen durchgeführte „Lebendkicker-Meisterschaft“. Mit den „Haisl Pilchau 1 und 2“, der FFW Tännesberg, der B-Jugend 1 und 2, der FFW Woppenrieth, dem Team Klahn, der Abteilung RAN, der Jugendfeuerwehr, der D-Jugend Rasselbande, dem Schützenverein Tännesberg, TSV Fußball und den Festdamen der FFW Tännesberg kämpften dreizehn Mannschaften um den Titel. Am Ende setzte sich die Mannschaft vom „Haisl 2“ gegen die B-Jugend 2 durch. Dritter wurde die B-Jugend 1 des TSV Tännesberg. Als Meister der Herzen waren unwidersprochen die Festdamen der FFW Tännesberg.

Für die Kinder kam keine Langeweile auf. Kinderschminken, Rasen-Mensch-ärgere-dich- nicht, mit dem Fußball auf eine Zielscheibe schießen oder die immer besetzte Hüpfburg sorgten für ausreichend Beschäftigung. Ein Vorbereitungsspiel der Fußballer gegen den SC Kirchenthumbach, das 2 : 1 gewonnen wurde, bildete den Abschluß der Festlichkeiten. Nicht alle dachten jedoch ans Heimgehen und ließen den Tag erst in den späten Abendstunden ausklingen.

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