Trompetenserenade im Kloster Speinshart: Barock trifft Moderne

Speinshart. „Festliche Trompetenserenade“ hieß es zum Abschluss der Speinsharter Sommerkonzerte. In der Klosterkirche imponierte die glanzvolle Trompetenmusik des Festival-Blechbläserensembles unter Leitung von Prof. Dr. Otto Sauter. Am Klavier bezauberte Natalia Ilkiv.

Das Blechbläserensemble unter Leitung von Prof. Dr. Otto Sauter und Natalia Ilkiv am Klavier begeisterten in der Klosterkirche in Speinshart. Foto: Robert Dotzauer

Kann die Musik die Welt retten? Jedenfalls vermag die Kunst des Singens und Musizierens dafür zu sorgen, das Bewusstsein für das Wahre, Gute und Schöne zu schärfen. Für das Festival junger Künstler Bayreuth ein musikalisches Glaubensbekenntnis. Seit 1950 kommen junge Leute aus aller Welt zusammen, um an dem „Projekt Zukunft“ zu arbeiten.

Bewahren und Aufbrechen heißt es in diesem Zusammenhang auch in der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart. Im musikalischen Gespräch schafft es die Musik, Brücken zu bauen, wie sich auch bei den „Begegnungen“ in Speinshart herausstellt.

Motto: „Barock zur Moderne“

Zum Abschluss der Speinsharter Sommerkonzerte mit Ensembles des Bayreuther Festivals wurde auch ein neues Medienformat deutlicher denn je. Das Stichwort heißt Künstliche Intelligenz (KI). Zu Mariä Himmelfahrt waren es Werke vom „Barock zur Moderne“, die das Bläserensemble des Jugendfestivals in der Klosterkirche in Szene setzte. Als Teil des Kommenden, an einem künftigen Ort künstlicher Intelligenz. Die Musik war es auch, die beim Abschlusskonzert der „Speinsharter Sommer-Festspiele“ an der „Zukunft“, so das Generalthema des Bayreuther Festivaltreffens, bastelte.

Für die zirka 300 Besucher ein heiteres Abendvergnügen mit der Hauptzutat Blech im überfüllten Kleinod barocker Kunst. Blech in Form von Trompeten und Flügelhorn. Gehobener Blechbläser-Sound mit Prof. Dr. Otto Sauter, musikalischer Leiter des Ensembles unter dem Dach der „World & European Brass Association (WBA), ergänzt um das virtuose Spiel von Natalia Ilkiv am Klavier.

Kaleidoskop großer Komponisten

Weich, rund und brillant: Die jungen Blechbläser und die Pianistin nutzten die Gunst der Stunde, um in der einzigartigen Atmosphäre des Gotteshauses zu jubilieren. Energisch und leidenschaftlich ging es zur Sache und betörend schön die funkelnden Tonmalereien, die zur Erbauung riefen.

Das Programm bot ein Kaleidoskop großer Komponisten. So huldigten die jungen Künstler mit dem Trompetenkonzert in D-Dur dem Genie Georg Philipp Telemann. Auch der „große Bach“ durfte bei einer Klavier-Arie und bei „Fantasien in a-Moll“ nicht fehlen. Die Raffinesse der Programmgestaltung bot Werke unterschiedlicher Musikepochen vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. So spannte sich der internationale Komponisten-Bogen mit dem Ave Maria für Trompete, Klavier und Flügelhorn von Giulio Caccini (1551-1618) bis zur Suite für 5 Trompeten von Roberto Lo Presti (1933-1985) und des „Konzerto Scherzo für Trompete und Klavier“ des Armeniers Alexander Arutjunjan.

Ein Konzert mit funkelnder Erbauung und mit einem liebreizenden Melodienreigen. Sanft und zärtlich auch die Zugaben. Schöner hätte man gar nicht „Gut Nacht“ und auf „Wiedersehen im nächsten Festspielsommer“ sagen können. Eine Hoffnung, die auch Bürgermeister Albert Nickl in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins der Internationalen Begegnungsstätte ausdrückte. Seine Wünsche nach Frieden, Freiheit und einem guten Miteinander verband er auch im Namen von Begegnungsstätten-Leiterin Elisabeth Fichtner und von Konzertmanager Moritz Kellner mit Dankesworten und einem Blumengruß an Intendantin Sissy Thammer, einem Urgestein des Festivals.

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