Tirschenreuth plant für zukünftige Gesundheitsversorgung
Tirschenreuth. Der Landkreis arbeitet an der Zukunft der Gesundheitsversorgung, diskutiert auf Landes- und Bundesebene und setzt auf Eigeninitiative und Planung.

Der Landkreis Tirschenreuth arbeitet an der Gesundheitsversorgung der Zukunft und führt Gespräche mit Landes- und Bundespolitik. Die Zukunft der Krankenhauslandschaft in Bayern und im Landkreis Tirschenreuth war in den vergangenen Wochen Thema intensiver Gespräche auf Landes- und Bundesebene. Landrat Roland Grillmeier nahm an einer Sitzung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) teil, bei der die Auswirkungen des Krankenhausversorgungs- und Verbesserungsgesetzes (KHVVG) auf die bayerischen Kliniken diskutiert wurden. Vergangene Woche folgte ein Treffen im Landratsamt Tirschenreuth mit hochkarätigen Experten, um konkrete Strategien für die Region zu entwickeln.
Krankenhausreform im Fokus: Landkreis Tirschenreuth setzt auf Planung und Eigeninitiative
Auf der Sitzung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft stand die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in den ländlichen Regionen im Fokus. Landrat Roland Grillmeier sprach bei seiner Wortmeldung klar an, was viele Landräte und Krankenhausträger belastet: „Wir sind weiter chronisch unterfinanziert, müssen Veränderungen umsetzen und kennen das Ziel nicht. Der Freistaat Bayern muss gemeinsam mit den Trägern und über die Regionalplanung den Menschen vermitteln, dass sich die medizinische Versorgung weiter verändern wird.“
Der Tirschenreuther Landrat forderte in einem Gespräch mit dem Amtschef des Bayerischen Gesundheitsministeriums, Dr. Wuttke, mehr Unterstützung und Planungsfreiheit: „Wir planen bereits im Landkreis und haben Fördermittel des Freistaats abgerufen. Nun gilt es, gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium abzustimmen, wie die Versorgung in der Nordoberpfalz zukünftig aussehen soll. Bayern muss sich zudem für eine echte Vorhaltefinanzierung einsetzen.“
Die Bayerische Krankenhausgesellschaft nennt drei zentrale Forderung für eine Reformanpassung:
- Soforthilfen, um die Defizite der Krankenhäuser auszugleichen.
- Anpassung der Landesbasisfallwerte zur besseren Finanzierung.
- Flexibilität bei der Zuteilung von Leistungsgruppen, verbunden mit einer zügigen Regionalplanung.
Tirschenreuth geht eigenen Weg
Parallel zur Sitzung der BKG fand im Landratsamt Tirschenreuth ein Austausch mit dem Geschäftsführer der BKG, Roland Engehausen, und Prof. Dr. Susanne Heininger von der Technischen Hochschule Deggendorf statt. Im Beisein von MdB Albert Rupprecht, MdL Tobias Reiß sowie den Standortbürgermeistern Roman Schäffler (Kemnath) und Franz Stahl (Tirschenreuth) sowie Kreisentwickler Anton Kunz wurden konkrete Maßnahmen für die Region besprochen. Zentrales Thema war das anstehende Strukturgutachten, das die Basis für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Landkreis Tirschenreuth bildet. Landrat Grillmeier betonte: „Wir arbeiten bereits intensiv daran, Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit Experten wie Prof. Dr. Heininger und der BKG zeigt, dass unser Landkreis auch in schwierigen Zeiten Verantwortung übernimmt.“
MdL Tobias Reiß hob hervor, dass der Freistaat Bayern fest an der Seite der Kommunen steht: „Die Sorgen der Menschen vor Veränderungen in der Gesundheitsversorgung sind berechtigt. Gemeinsam müssen wir unausweichliche Anpassungen erklären und mit den Betroffenen planen.“ MdB Albert Rupprecht, der ebenfalls ganztags im Landratsamt an den Besprechungen teilnahm, ergänzt: „Im Frühjahr müssen wir sowohl die Vorhaltepauschale als auch die Qualitätskriterien des ‚Lauterbach-Gesetzes‘ ändern, damit wir in der Nordoberpfalz eine hochwertige medizinische Versorgung in unseren Krankenhäusern sichern können. Außerdem brauchen wir schnellstmöglich eine zusätzliche Überbrückungsfinanzierung des Bundes damit die Kliniken Nordoberpfalz AG die gestiegenen Millionenkosten aus den vergangenen Jahren abfedern kann. Das müssen wir sehr zeitnah beschließen.“
Der Landkreis Tirschenreuth setzt damit weiterhin auf den Weg, den Veränderungen im Gesundheitsbereich gemeinsam mit den Kommunen aktiv zu begegnen. Neben der engen Einbindung der örtlichen Akteure und Projekte wie der Hausarztschmiede und die geschaffene Pflegekonferenz sieht der Plan auch eine enge Abstimmung mit Landes- und Bundespolitik vor. Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum auch langfristig sicherzustellen.
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