Speinshart setzt auf besseres Trinkwasser und Energieeffizienz
Speinshart. In der Bürgerversammlung betonte der Vorsitzende des Wasserzweckverbands, dass die Trinkwasserqualität sehr gut sei, appellierte aber an das Wassersparen. Zukünftig sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung umgesetzt werden, was zu höheren Gebühren führen wird.

Die Speinsharter und ihr hochwertiges Trinkwasser Der saubere Quell allen Lebens aus der Leitung ist im Gemeindegebiet Speinshart eine Selbstverständlichkeit. Doch für die hohe Qualität und die Versorgungssicherheit sollte der Wasserzweckverband noch mehr tun, hieß es im „Jetzt red i-Teil“ der Bürgerversammlung In den vergangenen hundert Jahren hat sich die Trinkwasserversorgung sehr verändert. Noch bis Ende des 20. Jahrhunderts war es üblich, dass sich vor allem die Bauern selbst durch eigene Brunnen versorgten. Manche bestehen noch, andere sind längst an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. In der Bürgerversammlung gab Benjamin Roder, Vorsitzender des Zweckverbandes der Seitenthaler Gruppe, einem Zusammenschluss zur Trinkwasserversorgung der Gemeinde Speinshart und der Neustädter Ortsteile Filchendorf und Scheckenhof, einen „Zustandsbericht“ mit beruhigenden Nachrichten.
Speinsharts Kampf für sauberes Trinkwasser
„Chemie, Nitratbelastung, Härtegrad, Pumpleistung des Tiefbrunnens, alles ist im grünen Bereich“, bilanzierte Benjamin Roder, um die Verbraucher gleichzeitig aufzufordern, mit Blick auf die klimatischen Veränderungen Wasser zu sparen. Es gebe zwar noch keine Auffälligkeiten bei der Grundwasserbildung und bei den Wasserverlusten im Netz. Voluminöse Swimmingpools sollten dennoch der Vergangenheit angehören, stellte Roder klar. Für das Wassersparen kontraproduktiv sei zudem das Rasengießen, das Autowaschen und das Pflaster reinigen.
Nach Informationen über die ausreichende Grundwassernachbildung des Tiefbrunnens und die Verbrauchszahlen erläuterte der Zweckverbandsvorsitzende die künftige Versorgungsstrategie. Ein Maßnahmenpaket, das von der Sanierung einiger Teilstücke der Wasserleitung, von Baugebietserschließungen und der Steigerung der Energieeffizienz des Wasserwerks und der Hochbehälter bis zu einem hydraulischen Basisgutachten reicht. Roder hofft bei den genannten Maßnahmen auf eine staatliche Förderung in Höhe von zirka 70 Prozent. Mit Blick auf die bereits abgeschlossene sogenannte Globalberechnung verriet der Vorsitzende: „Die Wassergebühr und die Herstellungsbeiträge werden spürbar teurer“. Die endgültige Entscheidung treffe die Verbandsversammlung. Glückwünsche gehörten Wasserwart Wolfgang Meyer zur guten Prüfung als Wasserversorgungstechniker.
Landwirtschaft und Wasserverbrauch: Neuer Ansatz gefordert
Ein kompakter Bericht, der zu ergänzenden Anregungen aus der Bürgerversammlung führte. Wegen des hohen Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft regte ein Versammlungsteilnehmer an, die Bauern zum Bau von Regenwasserzisternen anzuhalten. Die üppige Trinkwasserentnahme für die Landwirtschaft aus dem Netz des Zweckverbandes gehe nicht konform mit der nationalen Wasserstrategie. Weitere Nachfragen, zum Beispiel über die neuen Hebesätze für die Grundsteuer, folgten. Eine Angelegenheit, die in der nächsten Ratssitzung Thema sei, versicherte der Bürgermeister. „Wir werden die Hebesätze spürbar senken“, so die Botschaft. Weitere Hinweise betrafen die WLAN-Verbindungen, die Forderung nach einer Schnellladestation für E-Autos mit 100 kW-Leistung und die landkreisweit auftretenden Hygieneprobleme durch Mäusepopulationen an den Abfallstationen. In Prüfung sei deshalb ein neues Abfallentsorgungskonzept, teilte Nickl mit. Für den Wunsch nach Schnellladestationen gebe es derzeit Gespräche mit dem Bayernwerk.
Fördermittel fehlen
In weiteren Wortmeldungen verwiesen Versammlungsteilnehmer auf Risse in Abwasserleitungen im Bereich des Baugebietes Krummacker, auf Straßenschäden in der Panoramastraße zwischen Seitenthal und Barbaraberg und auf die Notwendigkeit, die Erneuerung von Straßenbanketten voranzutreiben. Eine weitere Nachfrage gab es zum ausbleibenden Projektbeginn der Sanierung von Kernwegen. „Ein Maßnahmenpaket, das zwar planerisch längst steht, aber an der Zuteilung von Fördermitteln durch den Bund hapert“, bedauerte der Bürgermeister. Das Thema gehöre derzeit in die Kategorie der Schubladenprojekte.
* Diese Felder sind erforderlich.