Siedlergemeinschaft Rehbühl feiert das 85-jährige Bestehen

Weiden. Mit einem Herbstfest feierten die Mitglieder in der Siedlergemeinschaft Rehbühl das 85-jährige Bestehen des Vereins im Pfarrheim Maria Waldrast. Die Veranstaltung begann mit einem Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen.

Nadeln für aufopfernde Tätigkeit im Verband Wohneigentum für die Rehbühlsiedler: Zahlreiche Mitglieder erhielten die Silberne und Goldene Auszeichnung und Urkunden. Foto: Reinhard Kreuzer

Ruhestandspfarrer Gerhard Pausch feierte mit den Mitgliedern die heilige Messe. Er erinnerte an die Gründerzeit und die Arbeitsleistung der Hausbesitzer und das Überdauern des Vereins in all den Jahren. Eingeladen hatte die Vorstandschaft die Mitglieder zu einer Feier mit einem gemeinsamen Abendessen. Dabei erinnert Vorsitzender Hans-Jürgen Meier auch in einem Auszug aus der Chronik an den Beginn des Vereins noch in einer Zeit kurz vor dem 2. Weltkrieg.

Anfang stand unter gewagtem Stern

Ein Blick in die Anfangsjahre zeigte, dass der Beginn unter einem aus heutiger Sicht bestehenden gewagten Stern stand. Am 8. Juni 1937 erhielt die SA-Standarte Weiden durch die SA-Gruppe Bayererische Ostmark Bayreuth den Befehl, in Weiden eine Möglichkeit zur Erstellung einer SA-Siedlung zu schaffen. Standartenführer Richard Steinbügl berief sofort den Stab der Standarte zu einer Besprechung, in der der damalige Obertruppführer Hans Walther neben seinem Amt als Fürsorgereferent zum Siedlungsreferenten ernannt wurde.

Oberbürgermeister Hans Harbauer war mit der Thematik einverstanden, die 30 Siedlungen in der Galgenberggegend in Angriff zu nehmen. Doch das Gelände war zu klein, es wurde das Gelände am Rehbühl besichtigt. Die Stadt zahlte an die Bürgerbräu 40.000 Reichsmark. Die Belange wurden besprochen, die Siedlungsbewerber mussten den Aushub für Straßenherstellung, Verlegen der Wasserleitungen und Aushub bewerkstelligen. Am 14. November 1937 wurde der erste Spatenstich zur ersten SA-Siedlung des Grenzlandes vorgenommen. 30 Siedlerstellen sollten entstehen.

30 Siedlerehepaare mit 88 Kindern

Siedlungsbewerber bei den Stürmen der SA wurden aus 100 Meldungen gewählt, 62 kamen in die engere Wahl, 30 Kameraden wurden ausgewählt. Jeder Siedler sollte einen Grund mit 800 Quadratmetern erhalten, die Bauhütten der Baufirmen Chr. Weiß und Michael Striegl wurden aufgebaut. Aufgerufen waren die Standarte, alle Weidener SA-Stürme, der Reichsarbeitsdienst und die Werkscharen der größeren Firme, Planierungs- und Ausschachtungsarbeiten vorzunehmen. Am 3. September war die Hebfeier, ein Jahr später der Einzug in die Heimstätten. 30 Siedlerehepaare mit 88 Kindern zogen ein. Erst nach dem Krieg wurde alles auf die Siedlergemeinschaft Rehbühl übertragen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen standen auch Ehrungen auf dem Programm. Als dankbare Anerkennung für die Verdienste um die Siedlungsbewegung erhielten ehrenamtliche Mithelfer und Unterstützer die Auszeichnung in Silber: Christine Görner, Martina Rewitzer, Adelinde Fickenscher, Hans Grötsch, Andreas Rewitzer, Hubert Kopp, Margit Kuchenreuther, Sabine Kopp, Klaus Fickenscher und Christa Witzl. Die Nadel und Urkunde in Gold ging an Ossi und Andrea Zahn. Dann wurde die Geselligkeit gepflegt.

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