Seit Dienstag steht fest: Kemnath bekommt Technologietransferzentrum
Kemnath. Wissenschaftsminister Markus Blume überreichte im Kemnather Rathaus die Urkunde. Die Stadt sieht sich in ihrer Rolle als wirtschaftliches Zentrum in der Region weiter gestärkt.

46 Technologietransferzentren (TTZ) gibt es bereits in Bayern. Heuer kommen vier neue dazu. Seit Dienstag dieser Woche steht fest: Eines wird in Kemnath beheimatet sein. Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume hat jetzt die Urkunde persönlich Bürgermeister Roman Schäffler im Rathaus überreicht.
Kemnath liegt neben der Autobahn
Blume war in Regensburg unterwegs, düste dann nach Hof und ließ sich vom Landtagsabgeordneten Tobias Reiß überreden, am Rückweg einen kurzen Abstecher nach Kemnath zu unternehmen. „Er hat mir gesagt, die Stadt liegt ja gleich neben der Autobahn“, erzählt der Minister mit einem Schmunzeln. Um dann festzustellen, dass dann doch noch rund 30 Kilometer zurückzulegen sind. „Macht nichts, ich freue mich, dass ich da bin.“
Wissentransfer in Regionen ohne Hochschule
Mit diesen TTZ’s soll der Wissens- und Technologietransfer aus den Hochschulen in die Wirtschaft gelingen. Und zwar in Orten und Regionen, in denen es keine Unis gibt. Seit zwei Jahren beschäftigte man sich im Kemnather Rathaus mit dem Thema, mit Unterstützung der Technischen Hochschule Deggendorf. Denn dort sitzt der Vater des Bayerischen Innovations Transformationzentrums (BITZ), Peter Schmieder. Und der stammt auch noch aus Tirschenreuth.
Großzügige Anschubhilfe
Kemnath hat den Hut in den Bewerbungsring geworfen und das große Los gezogen. Aus zehn Bewerbungen wurden die Nordoberpfälzer ausgewählt. Weil die unter anderem die drei TTZ-Grundvoraussetzungen erfüllen: Die Kommune muss kostenlos Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, außerdem müssen sowohl die jeweiligen Städte und Gemeinden, als auch die Wirtschaft vor Ort ein Technologiezentrum unbedingt wollen. Der Freistaat seinerseits greift tief in die Tasche und schiebt in Kemnath in den ersten fünf Jahren finanziell mit insgesamt sieben Millionen Euro an.
OTH Amberg-Weiden mit im Boot
Jedes TTZ widmet sich einem Schwerpunktthema. So wird man sich in Kemnath vor allem um Gründungsaktivitäten kümmern, sich dem Thema Entrepreneurship annehmen und den Fokus dabei auf ein innovatives Gründungs-Ökosystem legen. „Uns war wichtig, dass wir neben Deggendorf auch die OTH Amberg-Weiden mit ins Boot holen“, betont der Bürgermeister. Beide Hochschulen haben in der Vergangenheit schon erfolgreich StartUps begleitet und unterstützt.
Auch der Mittelstand profitiert
Von diesem Gründungs-Ökosystem werden aber nicht nur die Existenzgründer selbst, sondern auch die mittelständischen Unternehmen vor Ort profitieren. Sie bekommen einen direkten und niederschwelligen Zugang zu neuen Erkenntnissen und Technologien und können sich mit Experten und Wissenschaftlern austauschen. Kemnath selbst sieht sich durch die TTZ-Ansiedelung als wirtschaftliches Zentrum in der Region weiter gestärkt. Nach der Fertigstellung der neuen Realschule soll das Technologietransferzentrum ins alte Realschulgebäude einziehen.
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