Rehkitzrettung bei der Jägerkameradschaft Auerbach jeden Tag ein großer Erfolg

Auerbach. Aktuell sind die Landwirte viel auf ihren Feldern unterwegs, um sie abzumähen. Doch vorher müssen die Felder angegangen werden, um Rehkitze vor dem sicheren Tod zu bewahren. Dabei hilft die Jägerkameradschaft aus Auerbach.

Ein gerettetes Rehkitz. Foto Jürgen Masching

Es ist 5.30 Uhr am Morgen, als sich Ludwig Götz und Klaus Vögele auf den Weg machen, um in mehreren Feldern, die an diesem Tag noch abgemäht werden, Rehkitze zu suchen. „Früher ist der Landwirt seine Felder zu Fuß abgegangen“, weiß Ludwig Götz. Nun gibt es ein bewährtes Hilfsmittel, dass die Auerbacher Jägerkameradschaft zur Verfügung stellt. „Wir haben im vergangenen Jahr bei 600 Einsätzen etwa 100 Rehkitze gefunden“, berichtet der 1. Vorsitzende Roland Schleicher. Die Rehkitze werden hierbei vor dem sicheren Tod gerettet.

In den Monaten Mai/Juni werden mehrheitlich die Rehkitze gesetzt. Ihr gepunktetes Fell, kombiniert mit ihrem natürlichen Verhalten, sich ins hohe Gras zu ducken, macht die Kitze nahezu unsichtbar für Fressfeinde. Diese Strategie des Rehwildes ist aber leider nicht für den Landwirt mit seinem Mähwerk ausgelegt.

Roland Schleicher, Klaus Vögele und Ludwig Götz von der Jägerkameradschaft Auerbach. Foto Jürgen Masching

Drohnen sind ein sicheres Hilfsmittel

Da die erste Mahd in derselben Zeit ist wie die Setzzeit, fallen laut Schätzungen jährlich mehrere tausend Rehkitze den Mähwerken zum Opfer. Um den Mahdverlust so gering wie möglich zu halten, gibt es vielerlei einfache und praktikable Techniken. Sehr bewährt hat sich der Einsatz von Drohnen. Neben diesen einfachen Maßnahmen ist die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten von großer Bedeutung. „Wir werden meistens ein bis zwei Tage vorher angefragt, ob wir hier mit unserer Drohne fliegen können“, so Götz. Und dies geschieht alles ehrenamtlich bei der Jägerkameradschaft Auerbach.

„Wir haben aktuell drei Drohnen im Einsatz, aber eine Vierte ist bereits in Auftrag gegeben und die Fördermittel beantragt“, berichtet der 1. Vorsitzende. Hierzu gibt es eine Förderung der Bundesanstalt von Landwirtschaft und Förderung von 60 Prozent, dazu kommt noch eine Förderung der Stadt Auerbach. Dennoch sind die Restkosten für solch eine Drohne für die Kameradschaft noch sehr hoch, können aber aus Eigenmitteln noch bezahlt werden.

Die Kitze sind im hohen Gras schwer zu finden. Foto Jürgen Masching

Die Kitze sind gut versteckt

An diesem Tage flog Klaus Vögele mit seiner Drohne mehrere Hektar ab. Auf seinem Display konnte er hierbei die Rehkitze als kleine schwarze Punkte erkennen. „Heute ist es gut, denn der Tau kühlt die Felder ab“, so Götz. „Umso wärmer es ist, umso schwieriger können wir die Kitze erkennen.“ Und dann geht es los. Götz marschiert in das hohe Gras und ist mit Sprechfunk mit dem Drohnenführer verbunden.

Dieser weist ihm den Weg, denn die Kitze sind teilweise so gut versteckt, dass man sie nicht einmal sieht, wenn man direkt daneben steht. Mit Grasbüscheln werden sie vorsichtig aufgehoben und in eine vorbereitete Kiste, ebenfalls mit Gras ausgelegt, gelegt. Dann werden sie am Waldrand gesichert abgestellt, wo sie der Landwirt nach seiner Mahd wieder freilassen kann.

Nachdem das Feld abgemäht ist, werden die Rehkitze wieder freigelassen. Foto Jürgen Masching

„Bitte keine Rehkitze aus dem Kisten befreien!“

„Wir möchten sehr eindringlich darauf hinweisen, dass Spaziergänger diese Kisten nicht öffnen sollen, um die Kitze freizulassen“, bittet Roland Schleicher. Denn wenn das Feld noch nicht gemäht ist, werden sie sich wieder darin verstecken. An diesem Tag konnte die Jägerkameradschaft Auerbach mit Ludwig Götz und Klaus Vögele insgesamt fünf Rehkitze vor dem sicheren Tod bewahren, was wieder ein großer Erfolg ist.

* Diese Felder sind erforderlich.

1 Kommentare

DrLegov - 31.05.2024

So eine Heuchelei…. Rehkitz retten aber die Eltern schießen. Alles klar.