Realschulsportplatz: Erst Müll wegräumen, dann trainieren
Weiden. Glasscherben auf dem Fußballplatz, Reifenspuren von einem Lkw auf der Tartanbahn und auf dem Rasen des Realschulsportplatzes. Jetzt im Frühjahr, wenn die Sportler endlich die Turnhallen verlassen wollen, um mit dem Freiluftsport zu beginnen, finden sie die Sportanlage in einem verwüsteten Zustand wieder.

Die Freiluftsaison beginnt und für die Trainer ist erst mal Frühjahrsputz angesagt. Und das nahezu nach jedem Wochenende. „Der Realschulsportplatz ist kein Freizeitpark und keine Autorennstrecke“, sagt ein Trainer, der nicht genannt werden möchte. Dabei ärgern sich alle Coaches der DJK Weiden darüber, dass die Sportler mit solchen Hindernissen nur schwerlich die Saison eröffnen können.
Speerwurf ist nur möglich, wenn die Trainer mit den jungen Athleten vor dem Wurf die Anlaufbahn abkehren und die Scherben und Flaschen aus dem Rasen aufsammeln. Wenn dann eine weitere Gruppe zur Weitsprunggrube geht, müssen Sandburgen abgetragen und Äste sowie Zweige aus dem Sand entfernt werden.
Benutzungsordnung ohne Wirkung
Zwar hat die Stadt im Vorjahr Schilder und eine Benutzungsordnung aufgestellt, doch nur wenige halten sich daran. Zu den früheren Radrennen und Inlinerspurts kommt nun auch noch das städtische Grassammeln mit dem Lkw hinzu. Die Ablage der Stabhochsprunganlage dient Müttern als Babywickelkommode. Die vollen Pampers landen dann gerne auch mal auf der Startbahn. Unterhalb der Anlage hat sich ein Müllberg aufgetürmt, weil leere Getränkedosen, Tempotaschentücher, Plastikverpackungen und Luftpolsterfolien gerne hier entsorgt werden.
Zaun statt Vernunft
Offenbar hilft hier nur, den gesamten Sportplatz einzuzäunen, den Zugang ausschließlich dem Schul- und Vereinssport zu gewähren. Das teilweise vorhandene, 50 Zentimeter niedrige Geländer ist nutzlos. Eine Baumgruppe als Abtrennung nach Süden hin leicht überwindbar und der nahe Fußgängerweg östlich an der Schwimmhalle zum Elly-Heuss-Gymnasium lädt zum Inlineskaten ein.
Etwas mehr Engagement der Stadt Weiden tut hier Not. Immerhin besuchen die Sportler Turniere und Oberpfalzmeisterschaften, einige fahren sogar zu Bayerischen Meisterschaften. Ein geplantes Turnier der DJK Weiden im Sommer auf dieser Anlage steht auf der Kippe. Ein jährliches, bayernweites Turnier der DJK, zu dem auch internationale Sportler eingeladen werden, ist unter diesen Bedingungen nur auf der Sportanlage in Neustadt/WN möglich. Die Trainer sorgen sich um die sportlichen Erfolge ihrer Schützlinge. Um sich und ihre Talente nicht zu blamieren überlegen sie, die Sportler bei den anstehenden Wettkämpfen überhaupt zu melden.
Rüde Schimpftiraden
Höfliche Bitten der Betreuer, die Gäste mögen die Anlage doch bitte verlassen, wie sie sie vorgefunden haben, finden kein Gehör. Im Gegenteil: „Manche reagieren sogar mit Schimpftiraden“, sagt ein Trainer. Die Hoffnung stirbt zuletzt: Trainer und Sportler hoffen auf die im Vorjahr versprochenen Baumaßnahmen an der Sportanlage, an der zerstörten Kugelstoßanlage sowie den Umbau der Stabhochsprunganlage, die auch für den Hochsprung benutzt werden kann. Das soll heuer noch in Angriff genommen werden.
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