Pressath plant neue Trinkwasserleitung und erhöht Musikschulbudget

Pressath. Der Stadtrat billigte einstimmig Pläne für eine neue Trinkwasserleitung von Pressath nach Riggau und hob die Finanzobergrenze für die Musikschule auf. Die Baukosten für die Wasserleitung betragen ca. 620.000 Euro, und die Musikschule erhält mehr als 30.000 Euro für steigende Schülerzahlen.

Einstimmig billigte der Stadtrat die von Ingenieur Michael Wagner vorgestellten Pläne für die Trinkwasser-Verbindungsleitung zwischen Riggau und Pressath. Foto: Bernhard Piegsa

Zu einem baldigen Ende nach fünfjähriger Planung will die Stadt die Integration der Riggauer Trinkwasserversorgung in das städtische Wassernetz führen: Die vom Grafenwöhrer Büro Schultes erstellten Planunterlagen, die Ingenieur Michael Wagner dem Stadtrat präsentierte, wurden einstimmig gebilligt, eine Förderung nach den „Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben“ (RZWas 2021) soll beantragt werden.

Die neue „Wasserader“ zwischen dem Pressather und dem Riggauer Hochbehälter, die die immer unergiebigeren Quellen im Wald östlich des Dorfes ersetzen soll, wird 2,18 Kilometer lang sein, vom östlichen Ende der Schulstraße aus unter dem stadteigenen „Buchenweg“ verlaufen und soll mit Hilfe eines Pumpwerks beim Bolzplatz durchschnittlich 9,6 Kubikmeter Wasser pro Tag nach Riggau befördern. Eine kostengünstige 50-Millimeter-Kunststoffleitung reiche hierfür aus, meinte Wagner und ergänzte, dass auch eine Verlängerung dieser Versorgungsleitung bis nach Hessenreuth möglich wäre.

Neue Versorgungsleitung und Musikschulunterstützung

Demgegenüber könne aus technischen Gründen die Wasserversorgung der künftigen Siedlung Schwarzleite nicht mit jener für Riggau unmittelbar verknüpft werden. Die neue Riggauer Versorgungsleitung solle ausschließlich der Trinkwasserversorgung dienen, als Löschwasserspeicher sei bereits eine Zisterne vorhanden. Die Baukosten für den Lückenschluss Pressath-Riggau schätzte Michael Wagner auf etwa 620.000 Euro. Andreas Reindl (CSU) mahnte an, die Erneuerung des in die Jahre gekommenen Hausleitungsnetzes in Riggau nicht aus dem Blick zu verlieren.

Dies werde die Stadt auch nicht tun, versprach Bürgermeister Bernhard Stangl: Freilich müsse diesem nächsten Schritt aber eine sorgfältige Finanzplanung vorausgehen. Nicht mehr haltbar ist nach einhelliger Auffassung von Stadtrat und Bürgermeister die 2006 beschlossene Deckelung des städtischen Zuschusses zum Budget der Musikschule VierStädtedreieck auf 30.000 Euro. Die Schülerzahl, so Stangl, sei beständig auf derzeit 481 gestiegen, von denen 99 aus dem Stadtgebiet stammten: Beim derzeit geltenden Umlagesatz von 387 Euro je Schüler müsste Pressath mithin 38.313 Euro Umlage abführen.

Mit Blick auf die anerkannt erfolgreiche Arbeit der Musikschule entschied der Stadtrat einstimmig, die 30.000-Euro Obergrenze aufzuheben. Im Gegenzug solle die Schule künftig die Stadt über ihre Finanzlage und Planung genau informieren.

Projekte zur Förderung und Verkehrszählung

Noch keine Entscheidung traf der Stadtrat darüber, welches Projekt beim Verein Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) VierStädtedreieck zur Förderung aus dem „Regionalbudget“ vorgeschlagen werden solle. Zur Diskussion standen für die Kiesibeach-Freizeitanlage der Kauf einer Freiluft-Tischtennisplatte, eine Modernisierung des Skaterparks sowie die Erneuerung oder Neuanlage eines Volleyballfeldes. Nach kontroverser Debatte einigte sich das Gremium darauf, Bürgermeister Stangl mit Ermittlungen über die voraussichtlichen Kosten dieser Vorhaben und die Beliebtheit beider Sportarten zu beauftragen. Danach solle nochmals beraten werden.

Schließlich informierte Stangl über das Ergebnis einer Verkehrszählung auf der Bahnhofstraße beim Netto-Markt: Die dort im Erfassungszeitraum gezählten 300 bis 600 Fahrzeuge würden nach den verkehrsrechtlichen „technischen Regeln“ zwar ausreichen, um einen Antrag auf Markierung eines „Zebrastreifens“ zu rechtfertigen, nicht aber die weniger als 50 Fußgänger, die dort die Straße querten. Der Bürgermeister ließ aber wissen, dass er an dem im Stadtrat wiederholt thematisierten Fußgängerüberweg festhalten wolle.

Intervention der Bundestagsabgeordneten

Laut der Bundestagsabgeordneten Carolin Wagner gebe es aufgrund der Novellierung der Straßenverkehrsordnung auch Auslegungsspielraum bei der Anwendung der „technischen Regeln“. Jedoch müssten die Einzelheiten zunächst mit Wagner abgeklärt werden. Zum Schluss der Sitzung sprach sich Vizebürgermeister Max Schwärzer dafür aus, den Friedhofsparkplatz deutlicher zu beschildern.

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