Parksteiner Burschenverein begeistert mit „Das Bahnhofskomplott“

Parkstein. Der Burschenverein präsentierte das Theaterstück "Das Bahnhofskomplott", ein witziges Bahn-Abenteuer mit vielen Verwicklungen und einem psychopathischen Fahrgast. An vier Abenden sorgte die Aufführung für viel Gelächter und Spannung unter den Zuschauern.

Foto: Reinhard Kreuzer
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Mit einem Bahn-Abenteuer überraschte dieses Jahr der Burschenverein Parkstein die Gäste und Besucher. Neun Personen hatten in den Wochen zuvor das Stück „Das Bahnhofskomplott“ geübt und gelernt. Die Regie übernahmen Josefine Spörer und Florian Simmerl.

Ein eisiges Abenteuer

Ab dem Zweiten Weihnachtsfeiertag zeigten die Akteure an vier Abenden ein Lustspiel von Winnie Abel. Schon beim Bühnenbild hatten die Zuschauer einen Lacher parat, es zeigte den Provinzbahnhof Parkstein-Hütten. Ein Bahnhof am steilen Berg und noch dazu ein ICE. Naja, im Stück geht alles. Der ICE musste zudem einen außerplanmäßigen Halt einlegen.

Beständige Kulisse, wechselndes Chaos

Das Bühnenbild blieb in den drei Akten unveränderlich. Lediglich zu Beginn eröffneten die Theaterspieler einen Blick in einen Zugwaggon. Es zeigte das Schienenfahrzeug ohne eigenen Antrieb mit jungen Fahrgästen vor der Bühne. Einen ersten Einblick erhielten die Besucher im Gemeindesaal, dass eine tollpatschige Kegelschwester mit Lisa Beßenreuther (Uschi) erstmalig bei einer Theaterpremiere dabei war. Zudem vervollständigte die Kegeltruppe die versoffene Keglerin Leni Götz (Rosi), die zum zweiten Mal mitspielte. Auch das verfressene Kegelmitglied Laura Piller (Bettie), schon zum sechsten Mal dabei, gehörte zum Kegelausflug.

Dazu der eigenwillige Verschwörungstheoretiker Dominik Schreffl (Hubert) zum sechsten Mal dabei und als gehetzte Businessfrau Ann-Cathrin Meier (Franziska), zum dritten Mal in einem Theaterstück, saß im Waggon. Doch plötzlich hörten alle im Lautsprecher den Stopp, es ging nicht mehr weiter.

Die Lichter im Gemeindesaal wurden dunkel, der Bühnenvorhang öffnete sich und ließ einen Blick auf den Bahnhofsvorplatz zu. Hier entwickelte sich das Stück zu viel Dynamik, Beständigkeit und Redefluss der Spieler, der oft im Nervenchaos mündete. Die Stimme des Lautsprechers verkündete: Triebwerksschaden auf offener Strecke, aber nahe dem Bahnhof. „Klar, typisch Bundesbahn“, meinte der abgedrehte Motivationsredner Jonas Funk (Sigi), der zum ersten Mal auf der Bühne stand. Für die Zuschauer war es wichtig, vorbereitet auf dieses fulminante Bahnabenteuer zu sein.

Endstation Schwarzenbach?

Der ICE 6948 hat einen außerplanmäßigen Halt eingelegt, die Fahrgäste sind an einem trostlosen Provinzbahnhof angekommen, ohne Handyempfang, ohne Taxis, ohne eine Aussicht auf Weiterfahrt. Das war im zweiten Akt für die Mitreisenden, auf dieser spannenden Bahn-Odyssee, ein enormes Handicap.

Zudem trat aus der Publikumsmitte ein überkorrekter Polizist mit Christian Witt (Konrad) auf die Bühne. Er war zum ersten Mal bei einem Bühnenstück dabei, der nicht nur den Landstreicher Franz Spörer (Reinhold) auf der Liegebank aufweckte und kontrollierte. Er gab den Reisenden und auch dem Publikum bekannt, dass unter den Fahrgästen womöglich ein Psychopath ist.

Ein unglaublich witziges Nervenchaos nimmt seinen Lauf, er erscheint als Psychiatriepatient auf Abwegen, gespielt von Peter Bäumler (Otto), der bereits zum achten Mal auf der Bühne steht und alle seine Erfahrung erlebten. Im Lautsprecher, die erneute Ansage, dass sich die Weiterfahrt erneut um eine Stunde verschiebt. „Das war keine Verspätung mehr, schon eher eine zeitliche Herausforderung“, wie Sigi meinte. Und Otto, der einen Spaziergang auf den Schienen nehmen wollte, wird von Konrad gehindert.

Im letzten Akt streift sich die Geschäftsfrau, die dringend zu einer Besprechung nach Weiden muss, ein orangefarbiges Shirt. Denn es hieß im Polizeiprotokoll, der Patient trage einen Pullover in dieser Farbe. Sie hätte sich zu gern von der Polizei festnehmen lassen, der sie nach Weiden gebracht hätte. Aber dann kam doch alles anders.

Schließlich erhielt der Zug wieder die Freigabe zur Weiterfahrt, um kurz darauf wieder aus dem Lautsprecher zu hören: Leider ist es wiederum nicht möglich weiterzufahren. Sollte nun das Chaos und der Wirrwarr wieder erneut beginnen. Ja wo blieb der Zug denn nun liegen? Ein Blick aus dem Fenster zeigte es: in Schwarzenbach.

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