Neue Dimension beim OVIGO erreicht: Florian Wein ist jetzt auch offiziell „Profi“

Oberviechtach. Rund 50 neugierige Mitglieder des OVIGO Theater e. V. haben sich am Mittwoch im Emil-Kemmer-Haus versammelt. Auf dem Programm stand die Jahreshauptversammlung mit den angekündigten vorgezogenen Neuwahlen und interessanten Zahlen zur Entwicklung des ambitionierten Theatervereins.

Das neue OVIGO-Vorstandsteam mit Thilo Schmidt, Maria Oberleitner, Armin Hechtl, Ilona Glück, Florian Wein, André Gießübl, Julia Gitter und Erich Wein (von links). Foto: Freya Fehse

Der Erste Vorsitzende Florian Wein konnte dabei von einem Rekordjahr 2022 berichten. Das OVIGO Theater begrüßte 8155 Besucher bei 13 verschiedenen Produktionen an 31 unterschiedlichen Spielorten. 56 neue Darsteller haben im Jahr 2022 die Aufführungen bereichert. Insgesamt waren 121 Schauspieler im gesamten Jahr im Einsatz.

Besonders erfolgreich waren die Dinner mit Killer (Krimi-Dinner) mit rund 1800 Besuchern, das Musical „Der kleine Horrorladen“ mit rund 2200 Besuchern oder die grenzüberschreitende und zweisprachige Zeitreise „Fingierte Grenzen – Auf den Spuren der Aktion ‚Kámen‘“ mit rund 1300 Besuchern.

Diese Schauspiel-Wanderung bezeichnete Wein als „bislang größtes Projekt der Geschichte“, da man viel Geld investieren musste und auch auf diverse Förderungen angewiesen war. Die spannende Geschichte aus dem Kalten Krieg wurde mit zahlreichen Darstellern aus Deutschland und Tschechien an den vier Grenzstandorten Bärnau/Obora u Tachova, Waldsassen/Cheb, Selb/Aš und Stadlern/Václav gespielt und läuft auch 2023 weiter.

Theater ist auch auf Tour

Der neue OVIGO-Intendant Florian Wein. Foto: Florian Petersilka | BEWEGTERBLICK – Agentur für Film und Kommunikation GmbH

Florian Wein berichtete, dass OVIGOs Kerngebiet laut Besucherzahlen und Mitgliedern weiterhin im Landkreis Schwandorf liege. Dennoch ist das Theater mittlerweile fast immer auf Tour und hat bereits die ganze Oberpfalz bespielt. Mit „Fingierte Grenzen“ oder auch „Pension Schöller“ war man nun auch im oberfränkischen Selb zu Gast. Auch in Zukunft möchte man mit OVIGO ausschwärmen und immer wieder neue Spielorte kennenlernen. „Das ist zu unserer DNA geworden“, so Wein in der Versammlung.

Der OVIGO-Chef zog auch eine sehr erfreuliche Zwischenbilanz von 2023. Neben der erfolgreichen Komödie „Pension Schöller“ (rund 1500 Besucher) werden die Krimi-Dinner (bisher rund 1200 Besucher), Zeitreisen an verschiedenen Standorten (bisher rund 800 Besucher) oder das Schauspiel „Sid und Nancy“ (bisher rund 600 Besucher) gespielt.

Ein aufregender Theaterherbst

Ein Fokus liegt jetzt aber auf der Herbst-Spielzeit, wenn verschiedene Produktionen sogar zeitgleich laufen. Unter der Regie von Petra Sommer-Stark aus Waldsassen wird ab November die Komödie „Die Wunderübung“ gezeigt. Ab Halloween gibt es mit „Das Geheimnis der Blutgräfin“ ein neues Dinner mit Killer. Mit „Käpten Knitterbart und seine Bande“ ist auch ein Stück für Kinder geplant. Die Produktionen „Der kleine Horrorladen“ und „Sid und Nancy“ bekommen eine Wiederaufnahme.

Außerdem berichtete Mitglied Markus Pleyer von einer ganz neuen Idee: „Musik-Pleyer mit Wein-Lese“. Unter diesem Titel werden Markus Pleyer und Florian Wein eine interaktive Lesung mit Texten zum Thema Musik zum Besten geben. „Wir sind seit gemeinsamen Tagen als Radiokollegen verbunden und nun beim Theater wiedervereint“, so Pleyer. Zu den zahlreichen Spielorten 2023/24 gehören unter anderem Oberviechtach, Grafenwöhr, Nabburg, Neustadt/Waldnaab, Waldsassen, Neuhaus-Windischeschenbach, Schwandorf, Cham, Weiden, Stulln, Oberviechtach, Schirmitz, Winklarn, Moosbach, Kulz-Thanstein, Bodenwöhr, Neunburg, Speinshart, Fensterbach oder Theisseil.

43 Neumitglieder im vergangenen Jahr

Ebenfalls erfreut zeigte sich Wein von der Gesamtentwicklung innerhalb des Vereins. Mittlerweile steht der OVIGO Theater e. V. bei 267 Mitgliedern. Im Jahr 2022 waren 43 Neumitglieder hinzugekommen. 2023 sind es bislang auch bereits 24. Das Durchschnittsalter eines Mitglieds liegt bei 35,11, rund 60 Prozent der Mitglieder sind Frauen.

„Eine neue Dimension erreicht“

Besonders spannend wurde es beim Tagesordnungspunkt „Neuwahlen“. Florian Wein trat in seiner Funktion als Erster Vorsitzender zurück und legte die Beweggründe umfassend dar. OVIGO habe eine neue Dimension erreicht. Um der rasanten Entwicklung weiterhin gerecht werden zu können, entschied sich das Vorstandsgremium dazu, einen festangestellten Intendanten zu beschäftigen, der sich hauptamtlich um die Belange des Vereins kümmern kann.

Einstimmig wurde beschlossen, dass Florian Wein diesen neuen Posten innehaben solle. Zu seinen Hauptaufgaben zählen damit (weiterhin) die Spielplangestaltung, die Besetzung und die kaufmännische Leitung.

Neue Personalien im Verein:

Zur neuen Ersten Vorsitzenden des OVIGO Theater e. V. wurde anschließend Ilona Glück aus Schwarzenfeld gewählt, die bislang als Beisitzerin fungierte. Zudem wurde André Gießübl aus Oberviechtach (ebenfalls bis dato Beisitzer) zum neuen Zweiten Vorsitzenden bestimmt, da Michael Zanner zurückgetreten war.

Auch Birgit Bauer beendete nach fünf Jahren ihre Vorstandsarbeit und gab ihren Posten als Kinder- und Jugendbeauftragte an Julia Gitter aus Oberviechtach ab. Als neue Beisitzer konnten Armin Hechtl aus Pfreimd und Thilo Schmidt aus Weiden gewonnen werden, die allesamt einstimmig gewählt wurden. Maria Oberleitner (Lappersdorf, Schriftführerin) und Erich Wein (Amberg, Kassenwart) bleiben auf ihren Positionen.

Intendant Florian Wein und das neue Gremium zeigten sich sichtlich gerührt und freuen sich über den „frischen Wind“ im Vorstandsteam. Zu den größten Themen der nächsten Monate zählen laut Wein die Planungen für ein neues großes Musical 2024, ein mögliches neues Familienstück und das neue Kursprogramm des Vereins.

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