Musik-Kabarett vom Feinsten – Interview mit Stefan Otto

Weiden. Mit Selbstironie, Mimik, witzigen Songs und Stand Up Comedy versteht er es, zu begeistern: Ein Interview mit Stefan Otto.

Bild: Peter Gattaut
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Nur knapp 100 Zuschauer waren in die Sophie-Scholl-Realschule Weiden gekommen, um das neue Programm „Gmahde Wiesn“ von Stefan Otto zu erleben. Der sympathische Niederbayer ließ sich davon nicht beirren und präsentierte Musik-Kabarett vom Feinsten.

Dieser Auftritt hatte wahrlich mehr Zuschauer verdient. Stefan Otto ging von Anfang an auf Tuchfühlung mit dem Publikum und verstand es mit Selbstironie, Mimik, witzigen Songs und Stand Up Comedy zu begeistern. Sein Plan, die Leute zweieinhalb Stunden zum Lachen zu bringen, ging völlig auf und tosender Applaus mit Zugabe-Rufen war am Ende nur eine logische Reaktion des begeisterten Publikums.

„Wampen-Contest“ und „Thai-Massage mit Happy Ending“

Otto berichtete unter Anderem von „Wampen-Contest“, der „Thai-Massage mit Happy Ending“ oder vom ersten Rausch mit 16 Jahren. Seine Lieder wie „Es is niat ois a gmahde Wiesn“, „Facetten vom Holz“ oder der „Gute Laune-Loop-Reggea“ waren aussagekräftig sowie belebend rhythmisch und animierte die Zuschauer immer wieder zum Mitsingen und Mitklatschen.

Urkomisch war auch die Einlage im Bananenkostüm unter dem Motto „Weiden sucht die Super-Banane“ oder als Heino, Grönemeyer und Lindenberg Parodist zur neuen Version von Helene Fischers „Atemlos“. Zur Hochform lief Otto bei seinem Hit-Medley auf.

Auftritt verpasst?

Im Publikum blieb kein Auge trocken und der Unterhaltungswert war erstklassig, die fehlenden Besucher hatten wirklich einen unvergesslichen Abend verpasst. Die nächste Gelegenheit, das Versäumte in unmittelbarer Gegend nachzuholen, besteht am 15. Mai im VAZ Burglengenfeld. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Fan-Star Reporter Peter Gattaut und sein Kumpel Dietmar Weinfurtner, der extra von Bad Aibling für dieses Konzert angereist war, konnten im Vorfeld mit Stefan Otto ein interessantes Interview führen:

Interview mit Stefan Otto

Gattaut: Servus Stefan, erst seit kurzer Zeit sind wieder Bühnenauftritte möglich. Dass die Corona-Pandemie noch nicht vorbei ist, hast du erst vor einer Woche am eigenen Leibe verspürt. Kam die Aufhebung der Corona-Maßnahmen doch zu früh? Wie denkst Du als „frisch“ betroffener darüber und welche Symptome hattest Du?

Stefan Otto: Nein, ich hatte nicht Corona, sondern eine ganz „normale“ Influenza. Ja, die gibt es tatsächlich immer noch. Ich glaube, das die Aufhebung der Corona-Maßnahmen keineswegs zu früh gekommen ist. Viele Leute sind immer noch sehr verunsichert, das spiegelt sich natürlich auch an den Besucherzahlen wider, aber viele tragen auch weiterhin Masken und beachten die Abstandsregeln. Die Eigenverantwortung der Leute hat in der Bevölkerung stark zugenommen.

Seit neun Wochen herrscht der furchtbare Krieg in der Ukraine. Wie schwierig ist manchmal der Spagat, die schrecklichen Bilder aus den Kopf zu bekommen und auf der Bühne auf Musikkabarett mit Comedy umzuschalten?

Stefan Otto: Für mich ist das relativ einfach. Ich blende auf der Bühne alles aus und konzentriere mich auf das Publikum und mein Programm. Lachen ist gesund, genau das sollen die Besucher auch mal wieder ganz ungezwungen dürfen und in zweieinhalb Stunden mal nicht an Krieg und Pandemie denken müssen. So ist der jeweilige Auftrittsplan und ich finde, er funktioniert bisher ganz gut.

Du bist gelernter Schreiner. Verbringst Du in Deiner Freizeit viel Zeit mit gelegentlichen Holzarbeiten?

Stefan Otto: Nein, da ich ja begleitend zu meinem Musik-Kabarett immer noch beruflich als Schreiner tätig bin und das während des lang anhaltenden Auftrittsverbots auch fast täglich praktiziert habe, beschränken sich in meiner Freizeit die Holz-Aktivitäten auf ein Minimum. Da verbringe ich lieber Zeit mit meiner Familie.

Du hast 2018 für Dein Schaffen den Kulturpreis des Landkreises Dingolfing-Landau aus den Händen Deiner Vorbilder „Herbert und Schnipsi“ erhalten. Wie Stolz hat Dich das gemacht und welche Auszeichnung peilst Du als nächstes an?

Stefan Otto: Das hat mich schon sehr stolz gemacht. Als die Frage aufkam, wer die Laudatio halten soll, war mir sofort klar, das kann nur Hanns Meilhammer mit seiner Frau („Herbert und Schnipsi“) übernehmen. Die Beiden haben auch sofort zugesagt. Einen weiteren Preis werde ich nicht anpeilen, da würde ich mich ja nur unnötig unter Druck setzen. Die Zeiten, wo ich an Wettbewerben oder Castings teilgenommen habe, sind zum Glück vorbei. Wenn sich aber herausstellen sollte, dass mein Musik-Kabarett-Programm für weitere Preise vorgesehen ist, würde ich mich natürlich sehr darüber freuen.

Eine gute Fee kommt zu Dir und gewährt Dir drei Wünsche, wie würden diese bei Dir aussehen?

Stefan Otto: Der erste Wunsch wäre, wieder die alten Zuschauerzahlen zu erreichen, wie vor Corona. Der Zweite, das meine Familie weiterhin gesund und zufrieden leben kann und der Dritte, dass es mir gelingt, die Leute mit meinem Humor weiterhin gut unterhalten zu können.

Welchen Ratschlag oder welche Lebensphilosophie kannst Du Deinen Fans und unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Stefan Otto: Ganz nach meinem Motto: „Lachen ist gesund“.

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