Mit „Tochter-Trick“ 1990 Euro über SMS und WhatsApp ergaunert
Tirschenreuth. Die Masche ist inzwischen bekannt. Unbekannte geben sich über Telefon oder Sprachnachricht als Angehörige mit einem Notfall aus und erweichen das Herz der vermeintlichen Mutter oder Oma. Im Landkreis Tirschenreuth haben wieder unbekannte Betrüger zugeschlagen.

Eine 62-jährige Frau aus dem Landkreis Tirschenreuth wurde per SMS gebeten, eine dringende Überweisung für ihre angebliche Tochter auszuführen. Deren Mobiltelefon sei defekt. Die weitere Kommunikation erfolgte dann über WhatsApp.
Überweisung auf ausländisches Konto
Die Dame hielt das Anliegen zunächst für plausibel und veranlasste eine Überweisung in Höhe von 1.990 Euro auf ein ausländisches Konto. Schließlich kam die Oberpfälzerin aber doch ins Grübeln und nahm mit ihrer Bank Verbindung auf, um die Überweisung wieder zu stornieren.
Zum Zeitpunkt der Anzeigenerstattung bei der Polizeiinspektion Tirschenreuth stand noch nicht fest, ob das Geld zurückgebucht werden konnte. Die Polizei warnt deshalb erneut vor dieser Betrugsmasche und weist auf die einschlägigen Verhaltenstipps bei derartigen Kontaktaufnahmen über Messengerdienste hin.
Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt) oder lassen Sie den Vornamen ganz weg. So können die Täter Sie nicht mehr ausfindig machen.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zu Hause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
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