Mit solidem Wirtschaften „die Nase vorn“ im bayerischen Mittelstand

Weiden/Mantel. Ein Mittelständler aus der Nordoberpfalz behauptet sich gegen namhafte Branchengrößen. Unter annähernd 3000 analysierten Unternehmen in Bayern zählt die Firma Forster zu den „Top Ten“ - und das gleich zweimal: Die Forster Behälter- und Apparatebau in Mantel belegt Platz vier, die Forster Stahl- und Anlagenbau in Weiden folgt auf Rang sechs im Ranking.

Anton Forster beim Echo-Interview. Foto: Clemens Fütterer

Im Auftrag des Instituts der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) durchleuchtete Creditreform mit ihrer weltweit größten Wirtschaftsdatenbank die bayerischen Mittelständler im Verarbeitenden Gewerbe nach den Kriterien Bilanzbonität, Auftragslage und Zahlungsmoral: in der Kategorie mit bis zu 499 Beschäftigten und weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Studie, die zeigt, „wer die Nase vorn hat“ (SZ), basiert auf Daten des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn.

Der „total überraschte“ Inhaber Anton Forster freut sich riesig über das von unabhängiger Seite ausgestellte Qualitätssiegel. Der 60-Jährige praktiziert eine alte Kaufmannstugend, nämlich den erwirtschafteten Ertrag im Unternehmen zu belassen und in moderne, effiziente Maschinen zu investieren.

„Man muss ein Unternehmen hegen und pflegen, damit es technologisch immer auf dem neuesten Stand ist“, untermauert Anton Forster gegenüber dem OberpfalzEcho die „Verpflichtung zu ständiger Innovation“. Er lässt aber keinen Zweifel daran, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen problematischer geworden seien, und der Wettbewerbsdruck wachse.

Auch die Nachfolge ist schon geregelt

Während zahlreiche Mittelständler mit einer geglückten Unternehmensnachfolge hadern und damit ringen, ihrem Lebenswerk langfristig Perspektive zu geben, ist die Zukunft bei der Firma Forster gut bestellt. „Ich bin dieses Thema schon vor Jahren angegangen“, sagt Anton Forster. Er kann das operative Geschäft – Schritt für Schritt – in die Hände seines Schwiegersohns Ludwig (33) und seines Sohns Johann (28) legen. Beide „Junioren“ bringen sich engagiert im Betrieb ein.

Im Weidener Industriegebiet „Am Forst“ fertigt Forster quasi in Maßarbeit spezielle Gebäude für Anlagen-Bauer. Diese Nische entwickelt sich erfolgreich. „Außerdem haben wir auch in den schwierigen Corona-Zeiten vernünftig gewirtschaftet und mussten nicht in Kurzarbeit…“

In den beiden Produktionsstätten Mantel und Weiden beschäftigt Forster insgesamt 80 Mitarbeiter und erwirtschaftet nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von etwa 20 Millionen Euro. Das Eigenkapital betrage mehr als 40 Prozent. Forster: „Wir wissen um unsere gute Bonität.“

Motor Mittelstand

Nach Angaben der SZ gibt es auf dem Globus rund 2.700 „Hidden Champions“, also Unternehmen, die sich – weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit – eine weltweite Spitzenposition in ihrer Branche erobert haben. Davon seien etwa die Hälfte deutsche Mittelständler.

Natürlich spielt der Mittelstand auch im wirtschaftsstarken Bayern eine überragende Rolle. Mit über 600.000 Unternehmen, rund vier Millionen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und über 190.000 Ausbildungsplätzen ist er im gesamten Freistaat laut Staatsministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Energie stark vertreten: von traditionellen Branchen wie dem Maschinenbau bis hin zu modernen Technologieunternehmen.

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