Michael Köllner übernimmt nächste anspruchsvolle Aufgabe beim FC Ingolstadt
Fuchsmühl/Ingolstadt. Exakt 65 Tage nach seiner Entlassung bei 1860 München hat der aus Fuchsmühl stammende Fußballlehrer Michael Köllner wieder einen Job. Am Donnerstag gab Drittligist FC Ingolstadt die Verpflichtung des A-Lizenzinhabers bekannt.

Für den 53-jährigen Michael Köllner war das Aus beim TSV 1860 München am 31. Januar ein herber Schlag, wie er damals dem Autor dieser Zeilen gegenüber bekannte: „Ich bin mehr als dankbar für dreieinviertel Jahre bei diesem wunderbaren Verein. Es werden sehr, sehr viele Spiele in meinem Herzen bleiben – aber vor allem viele wunderschöne Begegnungen und Momente haben tiefe Spuren in meinem Herzen hinterlassen. Ich hatte mich meiner Aufgabe mit kompletter Hingabe hingegeben – und werde mein Leben lang den Löwen in meinem Herz tragen – wie auch den FCN!“, schrieb er als Antwort auf meine „Beileidsbekundung“ zu seiner Entlassung.
Wehmut nicht angebracht
Michael Köllner wusste und weiß natürlich genau, wie das Geschäft läuft (nicht nur) im Profi-Fußball. Bei Misserfolgen ist meist der Trainer als schwächstes Glied der Leidtragende. Das musste er auch schon beim Club einsehen. Der Newcomer schaffte mit einer eher limitierten Truppe den völlig überraschenden Aufstieg in die Bundesliga. Und nachdem sich der Verein auch danach kaum verstärkte und man schnell in Abstiegsnot geriet, musste halt wie üblich der Trainer gehen. Jegliche Wehmut über diesen Automatismus sollte spätestens mit dem heutigen Donnerstag Vergangenheit sein. Der abstiegsgefährdete Drittligist FC Ingolstadt gab die Verpflichtung des Ex-Müncheners und Ex-Nürnberger Übungsleiters bekannt.
Neuanfang beim FC Ingolstadt
Der FC Ingolstadt steht vor einem Neuanfang. Nur zwei Tage nach der Entlassung von Guerino Capretti hat der Verein einen neuen Trainer gefunden. Und der ist ein bekanntes Gesicht in der 3. Liga: Michael Köllner. Der Oberpfälzer hatte zuletzt den Ligakonkurrenten TSV 1860 München trainiert. Zudem tritt Ivica Grlić auf der Managerposition die Nachfolge von Malte Metzelder an. Der gebürtige Fuchsmühler Köllner freut sich über das ihm entgegengebrachte Vertrauen und sagt zu seinem Start in Ingolstadt: „Jetzt bin ich gespannt, die Mannschaft auch persönlich kennenzulernen, denn die Arbeit auf dem Rasen mit den Jungs ist das Schönste für einen jeden Trainer. Danach geht es dann Schlag auf Schlag weiter.“
Wiedersehen mit 1860 erst in neuer Saison
Köllners primäres Ziel wird sein, die Klasse zu halten. Denn Vorgänger Capretti wurde eingestellt, nachdem das Team unter Rüdiger Rehm den Anschluss an die Aufstiegsplätze verpasst hatte – und am selben Tag, an dem Köllner beim TSV 1860 entlassen wurde, ebenfalls freigestellt wurde. Unter Capretti gelang anschließend nur ein Sieg in zehn Spielen, das Team rutschte von Rang sieben auf Platz 14 ab und liegt nur sechs Punkte vor einem Abstiegsplatz. Um auf seinen alten Verein zu treffen, muss Köllner der Klassenerhalt gelingen. Denn erst vor zwei Tagen hatte der FCI gegen den TSV 1860 mit 1:3 verloren – die Niederlage bedeutete die Entlassung von Capretti. Das nächste Aufeinandertreffen gäbe es also erst in der kommenden Saison.
„Mit Köllner bestens gewappnet!“
„Fortan richten wir unseren vollen Fokus auf den Klassenerhalt, für den wir uns mit unserem neuen Cheftrainer Michael Köllner bestens gewappnet sehen, ehe wir in dieser neuen Konstellation die Weichen für die nächste Drittligasaison stellen“, sagt FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer. Schon am Samstag wird Köllner beim Kellerduell mit dem SV Meppen auf der Bank sitzen (9. April, 13 Uhr ).
Beachtliche Vita von Michael Köllner
Michael Köllner, der seit 2004 über die Lizenz des Fußballlehrers verfügt, kann bereits auf eine beachtliche Vita blicken: So gelang ihm mit dem 1. FC Nürnberg in der Saison 2017/2018 der Aufstieg in die Bundesliga. Zuvor war der studierte Sportfachwirt an der Seitenlinie der Reserve des FCN tätig und hatte die Leitung der Nachwuchsabteilung inne. Für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) arbeitete er zudem zwölf Jahre lang als Koordinator im Bereich Talentförderung (2002 bis 2014). Am Ende der Drittliga-Spielzeit 2020/2021 wurde er als ‚Trainer des Jahres‘ ausgezeichnet.
Grlić nach 19 Jahren wieder in Oberbayern
Auch mit Ivica Grlić verpflichtete der FC Ingolstadt einen prominenten neuen Sportdirektor. Grlić, der in der Jugendabteilung des FC Bayern München ausgebildet wurde, seine aktive Fußballprofi-Karriere beim TSV 1860 München begann und nach Stationen in Köln und Aachen seine Heimat beim MSV Duisburg fand, kommt auf mehr als 350 Profi-Einsätze. Nach seiner aktiven Karriere heuerte er als Sportdirektor in Duisburg an.
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