Markt Floß benennt recht großzügig Potenzialflächen für Windkraftanlagen

Floß. Der Markt meldet dem Planungsverband knapp 160 Hektar Fläche als mögliche Standorte für Windkraftanlagen. Mehr als gefordert. Die Mehrheit des Marktgemeinderates will sicher gehen, Windräder nur dort zu haben, wo sie das für gut befindet.

Knapp 160 Hektar benennt der Markt als Potenzialflächen für Windkraft. Einige Hektar müssen noch als Erholungswald herausgerechnet werden, es bleiben dennoch mehr als die geforderten 1,8 Prozent Gemeindefläche. Foto: Gabi Eichl

Der Markt will mit den Nachbargemeinden Flossenbürg und Plößberg zusammenarbeiten, die beide schon ihrerseits Flächen gemeldet haben. Der Flossenbürger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung um die 90 Hektar des Waldgebietes „Kogerie“ als Potenzialfläche für Windkraft benannt. Dieses Waldgebiet grenzt auch an den Markt Floß.

Über den 1,8 Prozent des Gesetzgebers

Aus den Flosser Potenzialflächen im Norden sind laut Bürgermeister Robert Lindner noch einige Hektar Erholungwald herauszurechnen, etwa um den Haselstein herum, aber der Markt kommt mit seiner Meldung über die 1,8 Prozent seiner Gemeindefläche (knapp 100 Hektar), die der Gesetzgeber aktuell als Ziel vorgibt. Hauptfläche des Marktes ist das etwa 45 Hektar große Gebiet Am Forst, das im Besitz des Marktes ist. Auch die kleineren Waldabteilungen Tannenbühl/Kohlbühl werden als Potenzialflächen gehandelt. Dazu kommt noch ein Gebiet im Süden des Marktes, das ebenfalls im Besitz der Kommune ist.

Heinz Kett: „Verspargelung vermeiden“

Der CSU-Sprecher Sebastian Kitta sagt, es sei zu überlegen, ob der Markt sich nicht auf das Gebiet im Norden, angrenzend an die Flächen Flossenbürgs und Plößbergs, beschränken solle. Der Anforderung sei damit möglicherweise Genüge getan und man müsse nicht auch noch auf einem weiteren Standort Windkraftanlagen zulassen. Ähnlich äußert sich Heinz Kett (FDP/UB); auch er plädiert dafür, sich auf ein Gebiet zu beschränken, um die vielzitierte „Verspargelung“ zu vermeiden.

SPD-Gemeinderäte: Großzügig melden

Sabine Müller (SPD) spricht sich dagegen deutlich für eine großzügige Meldung von Flächen aus, um so eine Sperrwirkung zu erzielen für Flächen, auf denen der Marktgemeinderat keinesfalls Windräder stehen haben wolle. Günter Stich (SPD) appelliert, kein Gebiet außen vor zu lassen, schon gar nicht die Fläche im Süden, die im Besitz des Marktes sei und bei der der Markt gewichtig mitzureden habe.

Ein Marktgemeinderat ist nicht überzeugt

Stich warnt, die Gemeinde wisse nicht, was die Staatsforsten langfristig vorhätten, ob diese nicht doch mit großen Investoren zusammenarbeiteten, während der Markt das Augenmerk darauf lege, in jedem Fall auch die Bürgerschaft an diesen Projekten zu beteiligen. Stich sagt, die Gemeinde vergebe sich vorerst gar nichts, wenn sie die Flächen als mögliche Standorte melde. Einen überzeugt das nicht: Wolfgang Bock (FDP/UB) stimmt als einziger gegen die Meldung der genannten Flächen, er äußert sich aber nicht weiter dazu, weshalb.

Neue Metzgerei oberhalb des Netto-Marktes

Den vorliegenden Bauanträgen und Voranfragen hat der Marktgemeinderat sein Einvernehmen erteilt. Im einzelnen sind das: Anbau an das bestehende Einfamilienhaus auf Flurnummer 837/6, Gemarkung Floß; Neubau einer Metzgerei oberhalb des Netto-Marktes (Flurnummer 743, Floß); Befreiung von den Vorschriften des Bebauungsplans „Im Wiesengrund“ zur Errichtung einer Stützmauer und einer Hecke, die höher als 1,30 Meter ist (Flurnummer 1150/10, Floß).

Bewerbungen für das Amt des Schöffen

Als Schöffen für die Amtsperiode 2024 bis 2028 bewerben sich folgende Gemeindebürger: Lisa Nordgauer, Rainer Bock, Sonja Högen, Norbert Schnabl, Mathias Schnabl, Christina Kreuzer und Willy Bock.

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