Lügendrogenbaron will Kemnather Polizei übertölpeln

Kemnath. Da hatte Crystal oder Cannabis das Hirn eines 27-Jährigen wohl etwas arg vernebelt. Offensichtlich bekifft hielt er es für eine gute Idee, den Schaden an seinem BMW einem Dritten in die Schuhe zu schieben. Mit seiner schrägen Story fuhr er zur Polizeiinspektion Kemnath.

Ein positiver Drogentest führte die Story eines 27-Jährigen aus dem Landkreis Bayreuth ad absurdum. Symbolbild: Jürgen Masching

Zu blöd, wenn man unter Drogeneinfluss seinen BMW beschädigt. Vor allem, wenn das Dope dann auch noch die Fantasie zu einem missglückten Schildbürgerstreich anregt. 

Ein 27-jähriger Mann aus dem östlichen Landkreis Bayreuth hielt es in der Nacht vom Freitag auf Samstag jedenfalls für eine gute Idee, mit seinem Pkw zur Polizeiinspektion Kemnath zu fahren, um Anzeige wegen Sachbeschädigung an seinem Fahrzeug zu erstatten. 

Bekiffter Ermittler im Ruhestand

Der Auftritt des jungen Mannes, der Zustand des Fahrzeugs und die kaum dazu passende Geschichte kam den Beamten nicht sehr schlüssig vor. Eine mutwillige Beschädigung des Fahrzeugs konnte schnell ausgeschlossen werden. Der Schaden musste laut Polizei vom Fahrer selbst verursacht worden sein. 

Drogentypische Ausfallerscheinungen brachten den Anzeigeerstatter weiter in die Zwickmühle. Auf sein Verhalten angesprochen, räumte der Mann ein, Crystal und Cannabis konsumiert zu haben. Dabei verstrickte er sich allerdings in die nächste abenteuerliche Story vom Pferd. Jetzt versteifte er sich auf die Version, er sei verdeckter Ermittler im Ruhestand und habe die Rauschmittel deshalb zu sich nehmen müssen. Dienstlich sozusagen. 

BMW stillgelegt

Ein Drogentest bestätigte den bereits eingeräumten Verdacht des Drogenkonsums. Eine Blutentnahme beim 27-Jährigen wurde angeordnet. Hatte der Möchtegern-Trickbetrüger erst kein Glück, kam jetzt auch noch Pech hinzu: Bei der weiteren Fahrzeugüberprüfung wurde festgestellt, dass sein Wagen von der zuständigen Zulassungsstelle zur zwangsweisen Außerbetriebsetzung ausgeschrieben war. 

Der BMW wurde noch an Ort und Stelle durch die Beamten entstempelt, der auf allen Ebenen gescheiterte Lügenbaron durfte nach erfolgter Blutentnahme immerhin zu Fuß den mutmaßlich langen Heimweg antreten. Den Mann erwarten nun mehrere Anzeigen, zudem wird die Fahrerlaubnisbehörde über den Vorfall unterrichtet.

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