Liebensteiner Kartonagenwerk baut eigene Kinderkrippe

Liebenstein. Krippenplätze sind knapp. Nicht selten müssen deswegen junge, berufstätige Mütter lange zu Hause bleiben. Das Unternehmen in Liebenstein hat jetzt die Initiative ergriffen.

So wird die Betriebskinderkrippe „Schachtlwichtl“ aussehen. Visualisierung: Learning Campus

Die Verwaltung des Liebensteiner Kartonagenwerks ist jung, weiblich und unheimlich kinderlieb. Im vergangenen Jahr wurden acht Mitarbeiterinnen schwanger, heuer sind es schon zehn. Damit sie wieder schnell an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können, hatte man in der Chefetage die Idee: „Wir bauen eine eigene Kinderkrippe.“

Zwölf Plätze werden für die Wutzerl im Alter von einem bis drei Jahren geschaffen. Tröger wird Learning Campus sein. „Wir wollten eine anderen pädagogischen Ansatz“, erzählt Geschäftsführerin Marion Forster. Darum ist die Wahl auf den Trabitzer Bildungsunternehmen gefallen, das bereits elf Waldkindergärten und Kitas in der Region betreut.

Der Gruppenraum der Entdeckerkrippe. Visualisierung: Learning Campus

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Werk, auf dem Areal eines früheren Bauernhofs wird die Krippe gebaut – in modularer Holzständerbauweise. Am 30. Juli werden die Tieflader anrollen. Innerhalb einer Woche wird die Gebäudehülle stehen. Ab Mitte August wird die Krippe dann möbliert, eine Schreinerei in Mitterteich hat den Auftrag dafür bekommen. „Die sind schon fleißig am Produzieren“, weiß Marion Forster. Und pünktlich zum Start ins neue Kinderkrippenjahr am 1. September wird die Entdeckerkrippe „Schachtlwichtl“ ihre Pforten öffnen.

In erster Linie für die Beschäftigten

Diese Einrichtung steht zunächst den Beschäftigten des Kartonagenwerks offen, sind Plötze frei, können auch „externe“ Eltern aus dem Umland ihre Kleinen hier in Obhut geben. „Wir starten mit fünf Kindern“, erzählt Sabrina Sonner. Sie ist Kindertagesstätten-Bereichsleiterin bei Learning Campus. Für das Unternehmen aus Trabitz ist Liebenstein in doppelter Hinsicht eine Premiere. Es ist die erste Betriebskinderkrippe im Portfolio. Und es ist die erste Kindertagesstätte überhaupt im Landkreis Tirschenreuth, die Learning Campus betreut.

Freuen sich auf den Krippenstart in Liebenstein: Learning Campus-Bereichsleiterin Sabrina Sonner, Geschäftsführerin Marion Forster und die beiden Erzieherinnen Kathrin Plonner und Cornelia Dietz (von links). Foto: Theo Kurtz

Einen mittleren sechsstelligen Betrag lässt sich das Kartongenwerk den „Schachtwichtl“ kosten. Eine Investition, die sich bestimmt bezahlt macht. „Wir brauchen unsere gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen wieder rasch zurück im Betrieb“, betont die Geschäftsführerin. Viele jungen Mütter würden das auch wollen. Doch nicht selten macht ausgerechnet der fehlende Krippenplatz einen Strich durch die Rechnung.

Kindergarten kommt

Eines steht jetzt schon fest: „Schachtwichtl“ wird weiter wachsen. Im kommenden Jahr wird er um einen Kindergarten mit 24 Plätzen erweitert. „Das ist aufgrund der Modulbauweise überhaupt kein Problem“, betont Sabrina Sonner. Die Beschäftigten des Kartongenwerks sind damit auch die Sorge los, sich nach der Krippe nach einem Kindergartenplatz umsehen zu müssen.

* Diese Felder sind erforderlich.