„La bella Vita“ in Weiden: Wieder Insolvenzantrag
Weiden. Wie das Amtsgericht Weiden bestätigt, ist für das Restaurant "La bella Vita" (ehemals "La Vita") erneut ein Insolvenzantrag gestellt worden.

„Es läuft ein Insolvenzverfahren“, bestätigt Richter Dr. Alexander Wedlich auf Nachfrage. Der Antrag kommt nach Auskunft von Oliver Plate, Anwalt des Betreibers, von einer Krankenkasse. Das Insolvenzgericht am Amtsgericht Weiden habe Rechtsanwalt Alexander Kießlich aus der Kanzlei SDK Altenstadt/WN als Sachverständigen beauftragt, der ein Gutachten erstellen soll.
Der Betreiber hat nach Auskunft von Plate unabhängig davon sein Lokal aktuell geschlossen. Er befinde sich bei seiner Lebensgefährtin in Italien, um sich zu erholen. Von „Untertauchen“ könne keine Rede sein.
Hinter dem Gastronomen liegen anstrengende Jahre. Auf die Corona-Krise folgte der Skandal um den Ecstasy-Champagner, der MDMA statt Schaumwein enthielt. Im Februar 2022 starb ein Gast.
Erste Insolvenz vor einem Jahr
Es die zweite Insolvenz innerhalb eines Jahres: Bereits im Herbst 2023 hatte die Gastro Betriebs Verwaltungs GmbH beim Amtsgericht Weiden die „Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen“ beantragt. Der Wirt führte den Betrieb danach mit leicht geändertem Namen als Einzelunternehmer fort. „Er hat das Lokal erworben und wollte bei Null neu anfangen“, sagt Anwalt Plate.
Dieser Plan ist gescheitert. Ein kalter Frühling 2024 und ein später Start in den Sommer hätten die Geschäfte erschwert. Das „La Vita“ lebt vom Terrassengeschäft in der Fußgängerzone. „Letztlich hat es einfach nicht gereicht.“
Hauptzollamt Regensburg ermittelt
Dazu kommen laufende Ermittlungen des Hauptzollamtes Regensburg. Anfang Mai 2024 hatten Zollbeamte das Lokal und das frühere Partnerlokal in der Weidener Altstadt durchsucht. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit ermittelt wegen Sozialversicherungsbetrug. Der Gastronom stand im Verdacht, Schwarzlöhne im fünfstelligen Bereich ausbezahlt zu haben, für die er keine Sozialabgaben entrichtet haben soll.
Problematisch war, dass der Wirt gerade erst ein Strafverfahren hinter sich hatte. 2022 war er am Amtsgericht Regensburg (zuständig für Wirtschaftsstrafsachen) wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden. Diesen Schaden zulasten des Staates – eine sechsstellige Summe – hat er beglichen.
* Diese Felder sind erforderlich.