Kriminelle zocken über Messenger-Dienste ihre Opfer ab
Eschenbach. Über Textnachrichten melden sich angeblich in Not geratene Enkel oder Kinder, um Geld abzukassieren. Die Polizei warnt und gibt Tipps.

Betrüger nutzen nicht nur Telefonanrufe für deren Taten – wie heute im Raum Weiden, sondern auch Messenger-Dienste wie beispielsweise WhatsApp. Über eine Textnachricht melden sich angebliche Kinder oder Enkel mit einer unbekannten Nummer und schildern, sofort finanzielle Unterstützung zu brauchen.
Dabei wird oft ein Verkehrsunfall mit zivilrechtlichen oder strafrechtlichen Konsequenzen vorgegaukelt, denen man nur durch sofortige Zahlung entgehen könnte. Auch die Tatsache, dass die Verwandten für die Textnachricht eine neue, dem Opfer bislang unbekannte Telefonnummer verwenden, wird meist schlüssig erklärt. So wäre das bisherige Telefon bei einem Unfall beschädigt worden, verloren oder anderweitig nicht greifbar – die Täter sind bei ihren Ausreden erfinderisch.
Ahnungsloses Opfer zahlte einige tausend Euro
Auch die Beamten der Polizeiinspektion Eschenbach mussten in den letzten Tagen mehrere Anzeigen aufnehmen, bei welchen die Betrüger via Messenger-Dienst an ihre Opfer herantraten. In einem Fall erhielt das Opfer (55) eine Mitteilung auf sein Handy. Hierbei wurde eine unbekannte Nummer auf das Mobiltelefon des Geschädigten übermittelt. Die vermeintliche Tochter schrieb, dass sie eine neue Nummer habe. Zudem bat sie ihre „Eltern“ eine Rechnung von einigen tausend Euro zu begleichen. Das Opfer kam dieser Bitte nach und überwies den geforderten Betrag auf ein Konto. Erst als eine weitere Rechnung bezahlt werden sollte, informierten sie die Polizei.
Mit „richtiger“ Tochter telefoniert – Schwindel flog auf
In einem weiteren Fall erhielt ein 72-jähriges Opfer eine SMS. Auch hier erschien eine unbekannte Nummer auf dem Display. Der Verfasser der Nachricht gab sich ebenfalls als deren Tochter aus. Auch hier wurde darum gebeten, eine Rechnung zu begleichen. Das Opfer nahm daraufhin direkt Kontakt mit seiner Tochter auf und wurde auf den Betrug aufmerksam.
Die Polizei Eschenbach rät:
- Fragt persönlich nach, wenn ihr von einer unbekannten Handynummer über Messenger-Dienste kontaktiert werdet.
- Seid misstrauisch, wenn ihr per WhatsApp und Co. mit Geldforderungen konfrontiert werdet.
- Speichert unbekannte Rufnummern nicht ohne weiteres als Kontakt ein.
- Wendet euch bei Verdachtsmomenten an die Polizei.
- Solltet ihr bereits eine Überweisung getätigt haben, setzt eure Bank über den Vorfall in Kenntnis und erstattet Anzeige.
- Löscht keinesfalls den Chatverlauf.
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