„Keine Flickschusterei“ bei Sanierung des Straßenbelags am Neustädter Stadtplatz
Neustadt/WN. Der Straßenbelag am Stadtplatz und die Sanierung der Waldnaabbrücke waren wie erwartet die beherrschenden Themen der Bürgerversammlung. Die Bürger haben zwar auch noch andere Dinge, die sie umtreiben, diese bleiben aber Randnummern.

Bürgermeister Sebastian Dippold erläutert im gut besetzten Saal des „Weißen Rössls“ zunächst Zahlen aus der Statistik. Er erklärt zum Beispiel, warum die Einwohnerzahl der Stadt nach oben geschnellt ist und die 6.000er-Marke geknackt hat (nur wegen des Containerdorfs mit seinen knapp 200 Bewohnern) oder warum es so schwierig ist, zu entscheiden, ob die Stadt eine weitere Kindergartengruppe schaffen soll (weil man partout nicht voraussagen könne, wie sich die Zahlen längerfristig entwickeln). Die eigentlichen Themen – in Dippolds Vortrag wie auch im anschließenden Dialog mit den Bürgern – sind aber die Waldnaabbrücke und die Ortsdurchfahrt am Stadtplatz.
Gericht entscheidet: Baufirma ist schuld
Erleichtert zeigt sich Dippold, dass nun gerichtlich zweifelsfrei festgestellt sei, dass es sich beim Stadtplatz um Baumängel handle, die die damals ausführende Baufirma zu verantworten habe. Nach wie vor unklar sei aber, welche Konsequenzen die Stadt daraus zu ziehen habe. Denn vor einer Entscheidung über den künftigen Belag – die Stadt könnte ja auch wieder asphaltieren -, sei zu klären, wie sich die einstigen Fördergeber dazu stellten. Ob diese auf der Pflasterung beharrten oder sich auch neue Lösungen vorstellen könnten, ohne dass die Fördergelder zurückgefordert würden.
Abstufung zur Gemeindestraße nie erfolgt
Sozusagen dazwischen steht der Umstand, dass die Ortsdurchfahrt schon längst von einer Bundesstraße (B 15) zu einer Gemeindestraße hätte abgestuft werden sollen, dies aber bis heute nicht geschehen ist. Ein wichtiger Punkt, denn über eine Bundesstraße kann eine Gemeinde nicht ohne weiteres entscheiden.
Ziel: Durchfahrtsverkehr raus aus der Stadt
Dippold gibt Unumstößliches vor, wie er sagt: Es werde keinesfalls eine Flickschusterei geben, die Fahrbahn werde komplett erneuert. Dabei werde die Optik grundsätzlich der Technik untergeordnet, es sei denn, die Stadt werde vom Fördergeber zum Gegenteil gezwungen. Und es sei erklärtes Ziel, es dem Durchfahrtsverkehr so unangenehm wie möglich zu machen. Unter entsprechenden Maßnahmen werde dann zwar auch der Binnenverkehr leiden, aber das lasse sich nicht vermeiden.
Reizthema Nummer zwei, die Baustelle an der Waldnaabbrücke: Einige Bürger machten kein Hehl aus ihrem Unmut über das schleppende Vorankommen. Auch Sebastian Dippold nicht; er zeigt sich aber hoffnungsvoll, dass die Maßnahme heuer noch abgeschlossen werden könne. Wörtlich sagt er und meint damit die ausführende Baufirma: „Das Vorankommen mit der Firma ist herausfordernd.“ Nach wie vor sei nicht bekannt, wann genau mit der notwendigen Vollsperrung zu rechnen sei.
Das Vorankommen mit der Firma ist herausfordernd. Bürgermeister Sebastian Dippold zum schleppenden Baufortschritt an der Waldnaabbrücke
Die Stadt setzt den Worten Dippolds zufolge auf einen Mann, der Dampf machen soll nicht nur bei der Brückensanierung: Thomas Baldauf, Bautechniker, Fachmann für Hoch- und Tiefbau. Er leitet das neu geschaffene Technische Bauamt der Stadtverwaltung und sitzt der Baufirma laut Dippold jetzt schon „knallhart“ im Nacken. À propos Stadtverwaltung: Mindestens vier Vollzeitstellen sind nicht besetzt. Den Personalmangel im Rathaus bezeichnet der Bürgermeister als eines der größten Probleme der Stadt neben einem Investitionsstau und dem teuren Unterhalt der städtischen Liegenschaften.
Was wird aus dem Campingplatz?
Auch die Freizeitanlage mit ihren Altlasten der früheren Mülldeponie darunter interessiert die Bürger, vor allem die Frage, was aus dem Campingplatz wird. Dippold sagt, den Platz müsse ein Pächter komplett übernehmen, und dazu sei derzeit niemand bereit. Aber jetzt müsse erst einmal die Untersuchung des Untergrundes abgewartet werden, dann werde man sehen, wie es mit dem „sehr attraktiven“ Platz weitergehen könne.
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