Kameradschaft 1883 Rothenstadt feiert 140-jähriges Jubiläum
Rothenstadt. Die Kameradschaft 1883 Rothenstadt hält zum 140-jährigen Bestehen eine Feier in der Gaststätte Lehner. Zugleich begeht die Schützengruppe ihr 50-jähriges Jubiläum.

Vorsitzender Alfons Landgraf erinnerte zu Beginn beim Totengedenken an die verstorbenen Kameraden und Kameradinnen des verflossenen Jahres. Zugleich galt dieses auch dem Ehrenvorsitzenden Karl Biller. Zum Jubiläum spendierte die Kameradschaft ein gastliches Abendessen. Ferner erhielten Robert Lankes und Hans Deisel die Urkunden für 50-jährige Treue zum Verein.
Kreisvorsitzender Josef Lang überreichte die Auszeichnung und gratulierte gleichzeitig zu den beiden Jubiläen. In seinem Grußwort sprach er die aufopfernde Arbeit um die Kameradschaft an. Leider fehlt der Nachwuchs, der sich auch nicht finden wird. Ein herzlicher Gruß galt den anwesenden Abgeordneten des Patenvereins der 7er Kameradschaft mit Vorsitzenden Peter Ertl, wie auch den Ehrenmitgliedern Hans Baierl, Lorenz Kiener und Hans-Jürgen Sperling.
Die Anfänge des Vereins
Lorenz Kiener hat sich um die Chronik gekümmert, die er in kurzen Abschnitten vortrug. Die Kameradschaft gründet sich am 12. Februar 1883 als Veteranen- und Kriegerverein Rothenstadt. Ihre Anfänge reichen jedoch bis nach 1870/71 zurück. Kriegsteilnehmer trafen sich in regelmäßigen Zeitabständen in der Hüttenschenke in Neubau. Das erste Vereinslokal war der „Obere Kraus“, ein Jahr später ging es „Zur Krone“ nach Rothenstadt.
Schon früh fand der Gedanke Zustimmung, eine Vereinsfahne anzuschaffen. Spenden wurden gesammelt, aber bis zum 10-jährigen Jubiläum dauerte es. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste notgedrungen das Vereinsleben nachlassen. Der größte Teil der Mitglieder wurde zu den Fahnen gerufen. Bereits nach kurzer Zeit hatte der Verein Kameraden zu beklagen. Zu ihren Ehren errichtete der Verein 1923 ein Kriegerdenkmal im Norden, in der Nähe der heutigen Hans-Sauer-Schule. 1944 wurde der Verein durch die NSDAP verboten. Das Vereinsleben ruhte.
Wiedergründung als „Kriegerverein“
Erst am 6. Mai 1956 erfolgte die Wiedergründung als „Kriegerverein“ mit dem Ziel, sich verstärkt für die Pflege der Kameradschaft und für den Frieden einzusetzen. Erster Vorsitzender war Josef Voit, sein stellvertreter Konrad Hermann. 1959 wurde das neue Denkmal am Dorfweiher eingeweiht, dort steht es noch heute. Im Juli 1972 fand das 90. Gründungsfest statt, bei der Neuwahl übernahm Rudi Zenger den Vorsitz, sein Vize wurde Hans Hofmann. Ein Jahr später erfolgte die Gründung der DSKB-Sportschützengruppe, der Betrieb fand auf dem Schießstand des Vereinslokals statt. Karl Biller wurde der 1. Schießwart. Patenschaften wurden gegründet, die heute noch mit der Kameradschaft Pirk und Pfreimd, sowie der 7er-Kameradschaft bestehen.
1976 entschloß man sich zur Namensänderung in „Kameradschaft 1883 Rothenstadt“. Ab sofort durften auch Nichtgediente in den Verein eintreten, die Mitgliederzahl sprang sprunghaft an. Nach fünf Jahren wechselte die Schießgruppe in die moderne Anlage im neuerbauten Sportzentrum. Mit der Eingemeindung zur Stadt Weiden erfolgte auch der Anschluss an den BSK Kreisverband Weiden. Damals hatte der Verein 190 Mitglieder. In 1979 übernahm Franz Geweth die Führung und leitete sie 15 Jahre.
Kameradschaft feiert 100-jähriges Jubiläum
Ein Jahr später traten die Mitglieder in einer einheitlichen Kleidung auf. Drei Tage lang feierte die Kameradschaft das 100-jährige Jubiläum mit Standkonzert, Totenehrung und in einem Festzelt mit Unterhaltungsmusik. Nach Weckruf und Gottesdienst fand auch ein Festzug statt. Geselligkeit wurde weiterhin großgeschrieben: Neben Ausflügen, Gartenfesten und Theaterbesuchen ging es oftmals auch auf Dreitagesausflüge. In 1994 löste Karl Biller dann Franz Geweth ab. Die Schießgruppe nahm erstmals an Landesschießen und Bundesschießen teil, mit guten Erfolgen. Im März 1998 beging die Schießgruppe das 25-jährige Bestehen mit einem Jubiläumsschießen. Es wurde auch ein neuer Waffenschrank angeschafft.
Schützen mangelt es an Nachwuchs
Schließlich übernahm 2009 Alfons Landgraf den Vorsitz, den er noch heute innehat. Der Kauf eines Druckluftgewehrs löste zwei ältere Seitenspanngewehre ab. Die Schießgruppe bestand aus 23 angemeldete Schützen und Schützinnen, die auf Kreis- und Landesebene durchweg vordere Plätze belegten. 2013 beging die Kameradschaft das 130-jährige Jubiläum, zugleich mit dem 40-jährigen Bestehen der Schießgruppe. Heute aktuell mangelt es bei den Schützen am Nachwuchs, gerade mal fünf Schützen gehen an die Stände.
„Ein kleines Erinnerungsgeschenk an das Jubiläum hat die Kameradschaft herstellen lassen. Es ist ein Bierdeckel aus Holz mit dem Emblem des Vereins und dem Hinweis auf das Bestehen“, sagte Vorsitzender Alfons Landgraf. Der kann natürlich auch im Sommer als Abdeckelung des Bierkruges dienen. Im Anschluss daran folgte ein geselliges Beisammensein. Landgraf schloss mit dem Gruß: „In Treue fest“.
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