Jubiläumsausstellung 50 Jahre Fotoklub Flossenbürg im geschichtsträchtigen Ambiente
Flossenbürg. Mit einem kleinen Festakt und einer Jubiläumsausstellung feierte der Flossenbürger Fotoklub am Samstag an geschichtsträchtiger Stätte sein 50-jähriges Bestehen.
Zahlreiche Besucher nutzten gleich an den ersten beiden Tagen die Gelegenheit, der sehenswerten Jubiläumsausstellung anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Fotoklubs Flossenbürg einen Besuch abzustatten. Für die Öffentlichkeit ist das mächtige „DESt-Gebäude“, das zur KZ-Gedenkstätte gehört, zumindest momentan noch nicht zugänglich.
„DESt“ steht für Deutsche Erd- und Steinwerke. KZ-Häftlinge mussten unter unmenschlichen Bedingungen im nahen „OSTI-Steinbruch“ (Oberpfälzer Steinindustrie) Granit brechen und verarbeiten. In dem Gebäude war damals die Verwaltung untergebracht.
Morbider Charme des geschichtsträchtigen Gebäudes
Der morbide Charme des alten Gemäuers passte zur Ausstellung wie die berühmte Faust aufs Auge. In zahlreichen Räumen auf zwei Stockwerken hatten Vorsitzender Bernhard Neumann und seine Helfer 54 Fotografien von 18 Mitgliedern des Fotoklubs im Format 50 mal 70 Zentimeter an die zum größten Teil unverputzten Ziegelwände gehängt. „Fine Art“ war der Titel dafür.
Die Motive aus aller Welt, aufgenommen von der Dänischen Nordseeküste bis zum indischen Jodhpur, spiegelten die Leidenschaft der Fotografen für ihr Hobby, ihr gutes Auge für das Motiv, ihre Liebe zum Detail und ihr technisches Können wider.
Verschiedene Ausstellungsschwerpunkte
Ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt lag auf der Ortsgeschichte von Flossenbürg und Floß. Neben alten Orts- und Gebäudeansichten sowie Luftaufnahmen gehörten natürlich Impressionen rund um die schwere Granitverarbeitung dazu. Diese waren verbunden mit der Präsentation des neu erschienen Buches „Kulturgeologie und Geschichte des Flossenbürger Granits“.
Im ehemaligen „Gefolgschaftssaal“ wurden mittels durchgehend laufender Beamer-Präsentation alte Ansichtskartenmotive, Orts- und Gebäudeansichten und Aufnahmen aus den Steinbrüchen und Granitwerken an zwei gegenüberliegende Wände projiziert. Mit einem Querschnitt durch ihre Geschichte war auch die Raiffeisenbank Floß vertreten, die heuer das 130-jährige Bestehen feiert. Als Hommage an eine zu verschwinden drohende Technik durfte man den Diavortrag mit Aufnahmen aus der 50-jährigen Tätigkeit der Hobbyfotografen sehen.
Ort in allen Facetten
Die Besucher staunten nicht nur über die unterschiedlichen Motive, sondern auch über die vielen Räume, in denen die Aufnahmen aufgehängt waren. Der Rundgang erinnerte an einen Gang durchs Labyrinth.
Das Echo auf die Jubiläumsausstellung war überaus positiv. Hausherr Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, der Leiter der KZ-Gedenkstätte, war von der Ausstellung begeistert. „Weil man sieht, wie der Ort ein Bild von sich selbst macht, in allen Facetten, von der Schwere der Arbeit bis zur Schönheit der Natur“. Die Jubiläumsausstellung kann noch am Samstag von 15 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 19 Uhr besucht werden.
Jubiläumsausstellung 50 Jahre Fotoklub Flossenbürg:
Samstag, 20. Mai, von 15 bis 19 Uhr und Sonntag, 21. Mai, von 10 bis 19 Uhr im DEST-Gebäude beim OSTI-Steinbruch
- Bilderausstellung von 18 Klubmitgliedern „Fine Art“
- Historische Bilder von Flossenbürg und Floß
- Granit-Erinnerungen
- 130 Jahre Raiffeisenbank Floß
- Beamervorträge „Granit“ und „Floß/Flossenbürg“
- Diavortrag „Highlights der Vergangnheit“
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