Grünes Licht durch die Mitglieder: TSV Waldershof baut eine neue Mehrzweckhalle
Waldershof. Der TSV Waldershof plant ein in seiner Geschichte einmaliges Projekt, den Bau einer Mehrzweckhalle. Die große Mehrheit der Mitglieder steht dem Vorhaben positiv gegenüber.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung sprachen sich 95 Prozent der anwesenden Mitglieder für den Bau einer offenen Mehrzweckhalle am Hammerrang aus. Vorab hatten die Vorstandsmitglieder über den aktuellen Stand der Vorbereitungen berichtet und so die Grundlage für die große Zustimmung in der Mitgliederversammlung gelegt.
TSV-Vorstandssprecher Bernd Aßmann begrüßte im Sportheim Dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner und einige Stadtratsmitglieder. Ausgehend vom Beschluss der Hauptversammlung vom November 2023, wo der Verein zur Erarbeitung der planerischen Grundlage und der Fördersituation ermächtigt wurde, zeigte Aßmann auf, was seitdem geschehen ist.
Positive Mitgliederentwicklung
Zunächst berichtete Uwe Bäumler von einer positiven Mitgliederentwicklung. Die Abgänge seien von neuen Mitgliedern überkompensiert worden und so zähle der TSV Waldershof stolze 596 Mitglieder. Im Bereich Fußball seien drei Herrenmannschaften im aktiven Spielbetrieb, dazu kommen noch die „Alten Herren“. Im Nachwuchs spielen von den A- bis zu den G-Junioren insgesamt elf Jugendmannschaften mit 140 Spielern. Von den 596 Mitgliedern seien 209 unter 18 Jahre. Mit circa 35 Prozent stellten die Jugendlichen einen großen Anteil im TSV und bestätigten die Zukunftsfähigkeit des Vereins. Bäumler verdeutlichte, dass eine Halle schon deshalb notwendig sei.
Anschließend erläuterte Vorstandsmitglied Stefan Schindler die baulichen Details der
Halle, die auf dem Schotterplatz zwischen Sportheim und Weiher gebaut werden soll. Die Halle wird 45 × 25 Meter groß sein, davon eine bespielbare Fläche von 40 × 20 m. Dort könne auf Kunstrasen neben Fußball auch Handball oder Tennis gespielt werden. Die Seitenwände würden bis zu einer Höhe von 2,5 Meter betoniert, um für Anlieger den bestmöglichen Schallschutz zu gewährleisten. Der Bereich oberhalb werde mit Windfangnetzen versehen. Diese garantierten auch die durchgehende Belüftung, was Sport auch bei großer Hitze, starkem Regen, Schnee oder sonstigen Einflüssen ermögliche. Auch vor dem Hintergrund der zurückliegenden Pandemie sei hier Sport an der frischen Luft, aber dennoch überdacht, möglich.
Verein trägt nur 110.000 Euro
Über die finanzielle Situation informierte Vorstandsmitglied Mathias Fürst. Die Kosten für
die komplette Halle ohne einer PV-Anlage belaufen sich nach aktueller Kostenschätzung auf 973.000 Euro. Durch eingeplante Förderungen durch BLSV, Leader-Programm und Stadt Waldershof könne man auf circa 849.000 Euro kommen. Fürst dankte der Stadt für die großzügige Unterstützung des Projekts mit der regulären Vereinsförderung und einem Zusatzbetrag für die Nutzung durch städtische Einrichtungen. Vorgesehen sei ein Eigenanteil des Vereins von circa 110.000 Euro. Dieser sei durch eigene Mittel und Kredite sichergestellt.
Ein Mitglied fragte, ob der TSV dies stemmen könne, ohne das laufende Vereinsgeschäft einschränken zu müssen. Hier machte Bernd Aßmann deutlich, dass dies durchaus möglich sei. Er zählte die zahlreichen Investitionen des TSV in den vergangenen beiden Jahren auf, die ein Gesamtvolumen von rund 144.000 Euro gehabt hätten. „Trotzdem gab es in den vergangenen zwei Jahren keinerlei Einschränkungen oder Sparmaßnahmen.“ Aßmann betonte, dass der Verein seit 2022 komplett schuldenfrei sei.
Mit großer Verantwortung
Die Mitglieder stellten weitere Fragen zu diesem in der Geschichte des Vereins einmaligen Projekts. Dabei wurde deutlich, dass man mit großer Verantwortung vorgegangen sei. Alle Bedenken wurden durch die Vorstandsmitglieder ausgeräumt und zugesagt, dass man so
umfassend wie möglich über den Fortgang des Projekts berichten werde.
In ihrem Grußwort bestätigte Dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner, wie wichtig der Stadt die Unterstützung dieses Projekts sei. Neben dem TSV Waldershof bringe die Halle auch für die Stadt und ihre Einrichtungen, zum Beispiel Schule und Kindergarten, aber auch für den Nachbarverein SV Poppenreuth und andere Sportgruppen, große Vorteile. Die Nutzung als Veranstaltungshalle komplettiere den breiten gesellschaftlichen Nutzen für die Stadt.
95 Prozent Zustimmung
Abschließend stellte Vorstandsmitglied Mario Rabenbauer der Versammlung den erforderlichen Beschlussvorschlag vor. Nach Klärung weiterer Fragen aus der Runde ergab die Abstimmung eine Zustimmung von 95 Prozent. Lediglich zwei Mitglieder sprachen sich gegen das Vorhaben aus. Damit kann der TSV Waldershof die nächsten Schritte gehen, die Planungen vorantreiben und vor allem die Förderanträge bei BLSV und Leader stellen, damit das Projekt realisiert werden kann.
Im Idealfall wird im August 2025 der Spatenstich sein. Mit einem Ausblick auf das Hammerrangfest endete die konstruktive Mitgliederversammlung.
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