Grünen-Fraktion beantragt Zuschuss für wiederverwendbare Windeln

Weiden. Die FDP/FWG-Fraktion hat es vor ziemlich genau einem Jahr schon mal vergeblich beantragt. Nun fordert auch Bündnis 90/Die Grünen einen Zuschuss für Eltern, die für ihre Kinder wiederverwendbare Windeln benutzen.

Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beantragt einen Zuschuss der Stadt für Eltern, die Mehrwegwindeln verwenden. Foto: Pixabay

„Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen beantragt, die Stadt Weiden möge Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren und Wohnsitz in Weiden einen Zuschuss gewähren, wenn diese Mehrwegwindeln verwenden anstelle von Einwegwindeln. Ein gleichlautender Antrag der FDP/FW-Fraktion wurde zwar abgelehnt, aber die Umstände haben sich geändert, die Müllvermeidung wird immer dringlicher, die Mehrwegwindeln immer leichter zu handhaben.“ So lautet die Begründung für den Antrag der Fraktion, den sie in der nächsten Stadtratssitzung am 27. März einbringt.

Eine Tonne Müll je Kind

In dem von Fraktionsvorsitzendem Karl Bärnklau unterschriebenen Antrag heißt es weiter, dass in Deutschland bis zu 5.000 Einwegwindeln im Durchschnitt verbraucht werden, bis ein Kind trocken ist. „Das ist ein Müllberg von etwa einer Tonne. Eine Tonne je Kind! In Weiden wurden im Jahr 2022 1.672 Kinder geboren (einschließlich der Kinder mit Wohnsitz im Landkreis), was etwa 8,3 Millionen Windeln im Lauf der Wickelzeit entspricht. Die Wegwerfwindel ist im Grunde ein Dinosaurier, so praktisch sie auch erscheinen mag.“ Aktuell nutzten gerade einmal fünf Prozent der Eltern in Deutschland Mehrwegwindeln. Dabei seien moderne Stoffwindeln nicht mehr vergleichbar mit Produkten aus der Zeit der Großeltern.

Mehrweg langfristig günstiger

„Mehrwegwindeln sind langfristig auch günstiger für die Eltern, allerdings bedeutet die Anschaffung eines entsprechenden Windelsystems zunächst einmal eine Investition zwischen 250 und 500 Euro, wovor viele junge Eltern zurückschrecken. Darum ist eine Förderung durch die Kommune so wichtig. Ganz abgesehen davon, dass das doch eine sehr schöne Geste zur Begrüßung unserer jüngsten Weidener Bürger ist“, so Bärnklau.

„Notwendiger Schritt“

Viele Städte und Landkreise hätten das inzwischen erkannt, schreiben die Grünen weiter, „unter anderem auch unser Nachbarlandkreis Tirschenreuth“. Wie dort stellt sich die Fraktion für die Weidener Neugeborenen einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der Windel-Erstausstattung vor, gedeckelt auf maximal 100 Euro.

„Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sieht in der Förderung von Mehrwegwindeln keinen Tropfen auf den heißen Stein, sondern einen von unzähligen notwendigen Schritten hin zur zwingend notwendigen Vermeidung von Abfall. Kein Tier und keine
Pflanze produzieren Müll, das tut nur der Mensch.“

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