Gemeinderat Vorbach hat viel zu tun

Vorbach. Eine 75 Quadratmeter große Wohnung im Obergeschoss des Vorbacher Gemeindezentrum ruft nach einer Kernrenovierung. Eine Kleinigkeit im Vergleich zum weiteren Sanierungsbedarf für das Gesamtgebäude.

Die Renovierung einer Wohnung im Vorbacher Gemeindezentrum ist nur ein erster Schritt zur Gesamtsanierung des Gebäudekomplexes. Ein gewaltiger Kostenaufwand ist besonders bei den energetischen Verbesserungsmaßnahmen zu erwarten. Foto: Robert Dotzauer

Neuer Boden, neue Türen, neue Holzstufen, neues Bad -der Renovierungsbedarf einer Wohnung im Gemeindezentrum ist groß. Derzeit nicht bewohnt, bietet sich eine rasche Sanierung an, die der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend einstimmig absegnete. Den Generalauftrag erhielt die Schreinerei Busch aus Oberbibrach. Auch weitere Firmen sind an den Renovierungsarbeiten beteiligt.

Laut Kostenschätzung rechnet die Gemeinde mit rund 30.000 Euro. Davon unabhängig gehen die Überlegungen für eine energetische Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes weiter. „Da müssen wir eine gute Förderung hinkriegen“, betonte Bürgermeister Alexander Goller. Mit Blick auf die Pläne der Bundesregierung zur Beteiligung der Gemeinden an einer Wärmeplanung hielt der Bürgermeister ein interkommunales Vorgehen für denkbar. Eine Überlegung, die Stephan Meier als verfrüht bezeichnete. „Warten wir doch erst einmal das Heizungsgesetz ab“, so Meier. Er empfahl zudem nach der Wohnungsrenovierung eine Neukalkulation der Miete.

Vor Ort umgesehen

Bei einem Ortstermin überzeugte sich der Gemeinderat über die Notwendigkeit der Instandsetzung eines Flurweges im Bereich des landwirtschaftlichen Anwesens von Hubert Lins in der Neustädter Straße in Oberbibrach. Eine neue Asphaltschicht soll Abhilfe schaffen. Im Zuge weiterer Tiefbauaufträge der Firma Braun könnte auch das Wegstück mit zirka 100 Meter Länge saniert werden, so der Vorschlag des Bürgermeisters. Noch besser wäre eine Komplettsanierung, urteilte Manfred Plößner. „Der Weg hat seine Zeit hinter sich“. Zur Debatte stand deshalb auch ein Vollausbau. Sebastian Pittner hielt einen Kostenvoranschlag für wünschenswert. Der soll nun vor einer Ratsentscheidung eingeholt werden.

Verschiedene Optionen diskutierte der Rat nach einer Ortsbesichtigung auch zum Thema der Fuß- und Radwegverbindung Notburgastraße-Gartenstraße in Oberbibrach. Zum Befestigen sind rund 300 Quadratmeter. Laut Kostenschätzung muss die Gemeinde bei einem Frostschutzaufbau mit Asphaltierung und dem Einbau eines Einzeilers mit etwa 60.000 Euro Baukosten rechnen. Für einige Ratsmitglieder ein hoher Aufwand – es stellte sich auch die Frage nach einer Kostenbeteiligung der Anlieger. Es bleibt ein ungeklärtes Thema, das Gremium stellte deshalb eine Vergabeentscheidung zurück.

Zuschuss für Seniorengemeinschaft Generationen Hand in Hand

Auf der Tagesordnung der Ratsversammlung stand auch die Selbstbestimmung hilfsbedürftiger Mitglieder durch Nachbarschaftshilfe. Die Seniorengemeinschaft Generationen Hand in Hand (GeHiH) beantragte eine weitere kommunale Unterstützung ihrer Arbeit. Für die nächsten drei Jahre wünscht sich die Selbsthilfeorganisation einen Gemeindeanteil von 50 Cent je Einwohner. Für die Gemeinde Vorbach bedeutet das einen jährlicher Zuschuss von gut 500 Euro, den der Rat nach kurzer Erläuterung der Ziele und Aufgabenstellungen der Organisation durch Seniorenbeauftragte Marga Kreutzer einstimmig billigte.

Der wenig einladende und zum Teil morsche Holzlattenzaun um die Schulsportanlage der Grundschule beflügelte im Ratsgremium Überlegungen, über eine Komplettsanierung der Anlage nachzudenken. Foto: Robert Dotzauer

Neues um Altes bauen ist nicht klug, sagt der Vorbacher Gemeinderat Sebastian Pittner. Eine Feststellung, die im Gremium viel Zustimmung findet. Hintergrund der Ansage sind Überlegungen, den Holzzaun der Oberbibracher Schulsportanlage zu erneuern. Der Zaun ist stark beschädigt. Viele Holzlatten sind morsch. Der Angebotspreis der Oberbibracher Schreinerei Busch steht bei zirka 26.000 Euro, in Lärche, unbehandelt und gehobelt. Für Sebastian Pittner nur ein Teilaspekt. Sanierungsbedürftig sei die gesamte Schulsportanlage. Deshalb erwarte er, so Pittner, ein umfassendes Konzept. Für den Bürgermeister eine große Nummer. Denkbar hielt Alexander Goller, die Laufbahn zu renovieren und das Volleyball-Spielfeld aufzuwerten.

Ein Vorschlag, den Alexander Thurn mit dem Ausbau der offenen Ganztagsschule verband. Thurn regte an, beim dazu notwendigen Förderkonzept nach weiteren Zuschussmöglichkeiten für die Sanierung der Außensportanlagen Ausschau zu halten. Zur Vorsicht mahnte Manfred Plößner. Beim Format der Oberbibracher Grundschule sei auch der schulische Bedarf abzuklären. Den Zaun ausbessern statt erneuern, hieß schließlich die Schlussfolgerung des Gemeinderates bis zur Vorlage eines baulichen Gesamtkonzeptes.

Zaunbau in der Nachbarschaft der Schule

Den Rat beschäftigte ein weiterer Zaunbau in der Nachbarschaft der Schule. Ein Holzzaun soll auf dem Kinderspielplatz als Abgrenzung zum Biberbach für mehr Sicherheit der Kids sorgen. In der Ratssitzung standen Holzlatten-Muster zur Auswahl. Meinungsvielfalt herrschte auch zum Thema eines behindertengerechten Parkplatzes an der Expositurkirche St. Johannes Evangelist in Oberbibrach. Der Vorschlag des Bürgermeisters: Die Ausweisung eines Behinderten-Parkplatzes „am Stachus“ mit ausreichender Breite.

Eine Lösung, die auch Gemeinderat und Kirchenpfleger Martin Wiesend für zweckmäßig hielt. Schon vor einigen Jahren habe sich die Kirchenverwaltung mit dem Thema einschließlich eines behindertengerechten Aufganges zur Kirche beschäftigt. Eine gute Absicht, aber gefahrengeneigt und damit problembehaftet, befand Manfred Plößner die Idee und empfahl, sich bei einem Ortstermin mit dem Verkehrssachbearbeiter des Landratsamtes schlau zu machen. Zudem sollte man die Richtlinien für Behinderten-Parkplätze berücksichtigen. Ein Vorschlag, den auch Stephan Meier unterstützte. Mit der Anregung „jeder sollte sich Gedanken machen“, stellte Bürgermeister Alexander Goller einen Beschluss über den Tagesordnungspunkt zurück.

Zuschuss für die Feuerwehr

Freuen darf sich die Oberbibracher Feuerwehr. Verein und Aktive investierten knapp 3.000 Euro zum Kauf von Trinkwasserschläuchen, für einen Staubsauger, für Laibschüsseln und einen Grill. Dazu gab es gemäß den Richtlinien der Gemeinde einen Zuschuss von 570 Euro. Gute Nachrichten gab es auch im Informationsteil. Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat würdigte das Engagement der Vorbacher für eine Kommune mit hoher Lebensqualität mit dem „Gütesiegel Heimatdorf“. Damit verbunden ist eine Zuwendung von 60.000 Euro. Den Preis habe eine Delegation in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz in München von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker entgegengenommen, gab der Bürgermeister bekannt.

Der Streuobstanbau ist für Biodiversität von großer Bedeutung. Bürgermeister Alexander Goller warb deshalb im Informationsteil der Sitzung für den Bayerischen Streuobstpakt. Bis 2035 sollen zusätzlich eine Million Streuobstbäume gepflanzt werden. Eine Chance auch für Vorbach, wie der Sitzungsleiter mit dem Appell „Streuobst für Alle“ feststellte. Goller kündigte eine Sammelbestellung noch im Monat Juli 2023 an. Zudem appellierte der Bürgermeister an die Gemeinderäte, für die ausgeschriebene Stelle eines Facharbeiters für den Wasserzweckverband zu werben.

Den Tagesordnungspunkt Anfragen nutzte Sebastian Pittner, um an die endgültige Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses in Vorbach zu erinnern. „Restarbeiten und Nachbesserungen im und um das Gebäude warten immer noch auf Vollendung. Da sollte sich auch der Architekt drum kümmern“! Ein Problem, das auch dem Bürgermeister mit Blick auf die fehlende Wärmepumpe Sorgen bereitet.

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