Fußball-Weisheiten als Impuls für die Wirtschaft
Kemnath. Markus Hörwick, ehemaliger Mediendirektor des FC Bayern München, sprach vor rund 100 Führungskräften über Teamhöchstleistungen und zog Parallelen zur Wirtschaft. Er betonte, dass Empathie und klare Führungsstrukturen entscheidend für Erfolg sind.

Kemnath. Der ehemalige Mediendirektor des Deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, Markus Hörwick, sprach vor rund 100 Führungskräften im Foyer der Kemnather Mehrzweckhalle zum Thema „Erfolgsfaktoren für Teamhöchstleistungen“. Die Raiffeisenbank Oberpfalz NordWest hatte zu der eindrucksvollen Abendveranstaltung geladen. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag getreu dem Motto „Was Menschen in langen Hosen von Menschen in kurzen Hosen lernen können“. Hörwick gab dabei spannende Einblicke in die Welt des Spitzenfußballs und zog Parallelen zur Wirtschaft.
Einblicke in die Welt des Profifußballs
Markus Hörwick war 35 Jahre lang als Pressesprecher und Medienchef des Rekordmeisters tätig. Er erläuterte, wie es der Verein in dieser Zeit schaffte, ganz nach oben zu kommen und vor allem auch ständig an der Spitze zu bleiben. Er begleitete Trainer wie Udo Lattek, Ottmar Hitzfeld und Pep Guardiola sowie prägende Persönlichkeiten wie Uli Hoeneß, Lothar Matthäus oder Franz Beckenbauer. Hörwick erlebte hautnah, wie in der Säbener Straße Teams geformt, Krisen gemeistert und Erfolge gemeinsam gefeiert wurden.
Führung und Teamgefüge
In seinem Vortrag plauderte der renommierte Mediendirektor aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen. Er beschrieb, wie sich die Führungskultur beim FC Bayern über die Jahre entwickelte und welche Lehren daraus für Führungskräfte in der Wirtschaft gezogen werden können. Besonders eindrücklich schilderte er die Herausforderungen an die jeweiligen Trainer, aus einer Mannschaft voller Individualisten ein erfolgreiches Team zu formen. „Wir hatten nicht immer die besten Spieler, aber meistens das beste Team“, betonte Hörwick und erklärte, wie entscheidend der Anteil des Trainers und einer Führungskraft dabei ist.
Besonders beeindruckt zeigte er sich von drei Übungsleitern, die auf sehr unterschiedliche Weise erfolgreich waren. Ottmar Hitzfeld ist für Hörwick bis heute der beste Trainer, der die perfekte Balance zwischen Menschlichkeit und fußballerischem Wissen fand. Louis van Gaal, der dem Verein eine klare Struktur und Disziplin vorlebte, hatte ebenso bedeutenden Einfluss auf die Geschehnisse an der Säbener Straße, auch wenn dieser anfangs von der Presse regelrecht für seinen neuen Weg zerrissen wurde. Pep Guardiola war für Hörwick der genialste Trainer, der seiner Zeit schon damals weit voraus war und im Laufe der Jahre immer empathischer wurde.
Die Rolle von Führungskräften
Führungskräfte in einem Betrieb und Trainer im Fußball haben dabei vieles gemeinsam, verdeutlichte der erfahrene Referent anhand vieler Beispiele. Topleistungen gilt es bei der täglichen Arbeit mit Menschlichkeit und Empathie zu verbinden. Als Tipp für die Praxis empfahl er regelmäßig „Fünf-Minuten-Gespräche“ mit seinen Mitarbeitern zu führen. Ausführlich ging er dabei auch auf die zwölf Führungsregeln ein, die Ottmar Hitzfeld einmal aufgestellt hatte. Es gibt zudem in einem Team im Betrieb wie auch auf dem Platz immer Leader, Teamplayer und Individualisten, so Hörwick weiter, die es zu einer Einheit zu formen gilt nach dem Motto „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“.
Zudem müssen Führungskräfte täglich Erfolge und Niederlagen wahrnehmen und diese auch sauber kommunizieren. Er warnte dabei vor Erfolgs-Arroganz oder zeigte auf, wie der FC Bayern durch bittere Niederlagen wie ein verlorenes Champions-League-Finale zu neuen Höchstleistungen auflief. Der erfahrene Referent gab den aufmerksamen Zuhörern immer wieder auch konkrete Ratschläge aus seiner langjährigen täglichen Praxis mit auf den Weg.
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