Für Floß: Flüsterasphalt, Fußgängerüberwege und Fördermöglichkeiten

Floß. Die Themen „Ortskernsanierung inklusive Verkehrssituation“ und „Schaffung von bezahlbarem Wohnraum“ standen im Mittelpunkt des Gesprächs: CSU-Bürgermeister-Kandidat Armin Betz und Gemeinderats-Fraktionssprecher Harald Gollwitzer kehrten mit konkreten Ergebnissen von ihrem Besuch im Bayerischen Landtag zurück.
Von Stephan Landgraf
Flüster-Asphalt zur Lärmreduzierung, mehrere Fußgänger-Überwege und neue Fördermöglichkeiten für private Investoren, die dringend benötigten Wohnraum schaffen wollen, lauten die Ergebnisse. „Unsere Ideen zur Flosser Weiterentwicklung haben breite Zustimmung und Unterstützung erfahren“, resümierte Armin Betz nach dem Besuch im Bayerischen Landtag bei Dr. Hans Reichhart, dem Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr.
Den Termin hatte Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Dr. Stephan Oetzinger im Vorfeld organisiert. Die beiden Kommunalpolitiker erhielten die Möglichkeit, sich von Minister Reichhart und seinen Mitarbeitern, dem in Floß aufgewachsenen Ministerialrat Manfred Jung und Oberregierungsrat Christoph Wiedemann von der Obersten Baubehörde des Staatsministeriums, Anregungen und weitere Vorschläge zu ihren Ansätzen einzuholen.
Verkehrszählung entscheidend
Eines der Themen ist dabei die verkehrstechnische Entlastung des Ortskerns und die Beseitigung von Gefahrenstellen für Fußgänger, hauptsächlich für Schulkinder und ältere Menschen. Ministerialrat Jung kennt als ehemaliger Flosser die Gegebenheiten in der Gemeinde. Er machte deutlich, dass für die Umsetzung konkreter Maßnahmen die alle fünf Jahre von Amts wegen durchgeführte Verkehrszählung herangezogen werde. Zuletzt sei diese 2015 erfolgt.
Eine heuer von statten gegangene Zählung habe die Ergebnisse von 2015 lediglich bestätigt. Zwar seien die gezählten 6.000 Fahrzeuge im Ortskern richtig, aber auf Höhe Würnreuth seien es laut der offiziellen Zählung nur mehr rund 2.000. „In Floß herrscht demnach viel Ziel- und Quellverkehr, also Binnenverkehr, vor“, erklärte Jung.
Nein zur Ortsumgehung, Ja zu Zebrastreifen
Betz und Gollwitzer loteten in dem Gespräch aus, ob eine Ortsumgehung machbar sei. Hierzu die klare Ansage aus dem Ministerium: Eine Umgehung sei aus Gründen des Flächenverbrauchs, der hohen Kosten und aufgrund der zu geringen Verkehrsströme mit unterdurchschnittlichem Schwerlastverkehr nicht realistisch. Auch eine wegen der gefährlichen Engstelle am Podewils-Haus angedachte Sperrung der Plößberger Straße für den Schwerlastverkehr hielt Jung für nicht umsetzbar.
Um jedoch den Kindern einen sicheren Schulweg und den älteren Bürgern eine sichere Straßenüberquerung an den Hauptverkehrsadern zu garantieren, regte Betz folgendes an: Drei sogenannte „sichere Schulwege“ mit gut einsehbaren Fußgängerüberwegen, sprich Zebrastreifen, zu installieren.
Ein Vorschlag, der bei Ministerialrat Jung als sinnvoll und umsetzbar eingestuft wurde. Denn für den Bau von Fußgängerampeln würde hingegen die Zahl der Autos und Fußgänger zu Spitzenstunden rechtlich gesehen nicht ausreichen. Zudem, so Jung, könne bei der nächsten anstehenden Fahrbahnsanierung ein sogenannter „Flüsterasphalt“ aufgetragen werden, damit die von Lärm geplagten Anwohner eine Entlastung erfahren.
Bezahlbare Mietwohnungen
Betz sprach zudem das Thema „Schaffung und Förderung von bezahlbarem Mietwohnraum“ an. „Viele junge Flosser wollen im Ort bleiben, finden aber keine adäquaten modernen Wohnungen. Wir hätten zwar private Investoren, die das bewerkstelligen würden. Aber die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat ist dafür zu gering, so dass die Mieten einerseits zu hoch wären und sich der Bau von Wohnungen für Investoren andererseits nicht rentieren würde“, sagte der Bürgermeister-Kandidat.
Oberregierungsrat Wiedemann gestand ein, dass der Staat die Förderung von privaten Investoren bezüglich Mietwohnungen vernachlässigt habe und nachsteuern werde. Er zeigte aber zugleich Lösungen auf. So sei beim Wohnungskauf die Eigenheimförderung in strukturell schwachen Gebieten wie die nördliche Oberpfalz mit bis zu 30.000 Euro gestärkt worden. Zudem sei eine aufwendungsgeförderte Bezuschussung für Mietwohnraum ein denkbarer Weg. Auch hielt er eine Förderung privater Investoren analog der von Wohnungsbaugesellschaften durch die Regierung der Oberpfalz denkbar.
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